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Foxtrott 4: Sechs Monate mit deutschen Soldaten in Afghanistan (German Edition)

Foxtrott 4: Sechs Monate mit deutschen Soldaten in Afghanistan (German Edition)

Titel: Foxtrott 4: Sechs Monate mit deutschen Soldaten in Afghanistan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Schnitt
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mit drei Eseln. Isensee funkt: »Wir haben im Bereich Objekt 1, 2 oder 3 einen Feuerstoß gehört. Könnt ihr da irgendwas aufklären? Kommen.«
    Körner: »Wenn wir zu Fuß unterwegs sind, hab ich eigentlich weniger Angst …« Soldaten marschieren vorbei. »… weil wir ja viele Personen sind, und das schreckt doch ein bisschen ab.«
    Eine Gruppe Afghanen steht zusammen. Sie beobachten uns.
    Körner: »Dass man den Feind nicht erkennt, weil alle gleich aussehen – das wusste man ja schon vorher, das ist halt nicht so einfach.«
    Dann erklärt Isensee, dass die Schüsse wohl von dem Vorposten kamen, auf den wir jetzt zulaufen. Warum, weiß er auch nicht.
    Zwei Esel stehen auf einem abgeernteten Feld und glotzen.
    Körner sagt mir: »Man muss eben in seinem Beobachtungsbereich bleiben. Gerade wenn man eine Beobachtungspause macht …«
    Am Fuß einer Anhöhe halten wir an (Gewinnen COP Juliet 89), in der Baumgruppe am Fuße des Vorpostens sammelt Schröder seine Gruppe.
    Totti: »… und man muss darauf achten, dass Personen nicht zu nah an einen rankommen.«
    Schröder ruft: »Hier links, Stellung beziehen!«
    Auftrag von Foxtrott 4 ist das Sichern der Umgebung, während Hauptmann Schellenberger mit den lokalen Sicherheitskräften auf dem Vorposten Kontakt aufnimmt.
    Schröder zu Chill: »Chill, bei dir will ich, dass du dich auf die Ecke setzt, dass du den Bereich links von der kleinen Waldbürste einsehen kannst in diese Richtung. Ich geh noch ein bisschen weiter rüber, und du kommst noch ein bisschen ran, Gina.«
    Daniel »Gina« Wild postiert sich. Schröder ruft ihm zu: »Gina, haltet den auf Abstand.« Er deutet auf einen ANP-Afghanen, der in der Nähe neben seinem MG hockt.
    Chill auf seiner Ecke kaut Kaugummi. Als die Umgebung gesichert ist, geht eine Gruppe Soldaten mit Hauptmann Schellenberger hoch zum Außenposten. Gesprächsaufklärung. Schröders Gruppe und eine andere Gruppe bleiben zurück, um die Umgebung zu sichern.
    Phase 5 (Nehmen Objekt drei) und Phase 6 (Offenhalten Objekt vier).
    Nach 20 Minuten, in denen Schröders Soldaten auf jede Bewegung in der Nähe achten, meldet Isensee über Funk: »Fox an alle, weiter geht’s.« Schröder und Wild stehen auf.
    Die Soldaten gehen durch das Dorf. Ein alter Mann steht vor seinem Haus. Die Hände hat er hinter dem Rücken verschränkt. Interessiert betrachtet er die vorbeimarschierenden deutschen Soldaten. Ein Junge pumpt Wasser an einem Brunnen. Kinder stehen am Straßenrand.
    Phase 7: ab nach Hause. Erschöpft kehren die Soldaten zum Safe House zurück. Wir waren etwa sechs Stunden unterwegs. Wir lassen uns auf die Feldbetten unter der Plastikplane fallen. Nehmen die Schutzwesten ab, darunter schwitzt man bei jeder Witterung, deshalb schnell in ein trockenes T-Shirt und einen warmen Pullover.
    Körner füllt Rouladen aus der Dose in einen Topf auf dem Gaskocher. Die Rouladen sind aus einem Verpflegungspaket von Körners Mutter.
    Körner: »Juwe, ein oder zwei Rouladen?« Schröder: »Eine reicht.« Körner: »Ich hau da auch noch Würstchen dazu.« Fleisch mit Fleischbeilage. Schröder tippt eine SMS an seine Familie. Körner füllt Rouladen auf einen Plastikteller. »Ordentlich Soße ran«, fordert Wild und empfängt gierig seine Portion. Fleisch ist unser Gemüse.
    Körner zu Chill im Schlafsack: »Prinzessin. Hier, hau dir das in deine eklige Fresse rein.«
    Chill stochert im Essen. Körner: »Das habe ich selber gemacht.« Schröder: »Ja, mit Mehlschwitze und allem Scheiß, hat er gesagt.«
    Ein paar Stunden später sitze ich mit Körner im Dingo, der vor dem Eingang zum Safe House steht. Körner hat den Auftrag, die Umgebung zu überwachen. Dafür hat er vor sich einen Monitor mit Wärmebild. Auch in schwärzester Nacht sieht er so genau, was passiert. Ein Hund läuft vorbei, auf der Ebene ziehen Kamele. Langsam geht die Sonne unter.

Kameradschaft und was sonst noch zählt
    PRT Kunduz – Feldlager der Bundeswehr
    Wir haben zwei Tage »Reha«. Abhängen, essen, schlafen, Sport. In der Betreuungseinrichtung der 3. Kompanie – der »TaliBar« – stehen Schröder, Chill, Körner am Kicker-Tisch. Schröder kickert allein gegen Körner und Chill.
    Chill hat mir neulich erzählt: »Bei uns ist es ziemlich harmonisch. Schon von Anfang an. Witze gehören einfach dazu. Ohne Lachen geht das hier nicht. Irgendwo muss man auch wieder was Positives aus der ganzen Sache rausziehen.«
    Am nächsten Morgen ist wieder Schluss mit Auftanken. Die Männer von

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