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Fräulein Jacobs funktioniert nicht: Als ich aufhörte, gut zu sein (German Edition)

Fräulein Jacobs funktioniert nicht: Als ich aufhörte, gut zu sein (German Edition)

Titel: Fräulein Jacobs funktioniert nicht: Als ich aufhörte, gut zu sein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Jacobs
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meinem Auswandererführer und stelle fest: Hausbauen wurde um 1900 als ein leichtes Unterfangen geschildert. Mit Hilfe der Nachbarn schlägt man sich im Wald die erforderlichen Stämme. Schleppt diese zusammen und haut sie entsprechend zu. Je nachdem, wie die eigenen Ansprüche sind, kann man sich dann einen Schuppen oder eine Blockhütte bauen. Der Erstere hat nur ein nach hinten abfallendes Dach. Er ist selbst für einen Anfänger leicht zu bauen und dazu auch noch billiger als eine Blockhütte. Eine solche erfordert schon mehr Können.
    Baut man einen Schuppen, muss man die Stämme erst mal entrinden und auf die erforderliche Länge absägen. Ist dies getan, müssen die Stämme an beiden Enden zugehauen und eingekerbt werden. Mit Steinen, die man aus der Umgebung heranschleppt, wird das Fundament gelegt. Sonst würden die Bodenstämme zu schnell faulen. Wo es keine Steine gibt, bedient man sich harter Holzklötze.
    Sobald nun mit Hilfe der Nachbarn die Wände errichtet sind, werden die Öffnungen für Fenster und Türen ausgeschnitten. Fensterrahmen und Fensterglas gibt es meist in der nächsten Ortschaft günstig und fertig zu kaufen. Dann wird ein zurechtgeschnittenes Stück Hartholz gegen die Stammenden der Öffnungen genagelt. Es hält die Stämme in der richtigen Position und dient als Fenster- oder Türpfosten.
    Als Träger für den Fußboden dient dünnere Stämme. Der Boden wird aus Brettern gelegt, die man im besten Fall in einer benachbarten Brettermühle günstig erwerben kann. Ein Fußboden befördert die Reinlichkeit im Haus. Gibt es keine Bretter, muss man eben gespaltene oder einseitig beschlagene Stämme nehmen. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass ein Hohlraum zwischen Erdboden und Fußboden besteht, denn die Feuchtigkeit, die von der Erde aufsteigt, ist ungesund für Knochen und Gelenke.
    Schmale gespaltene Stämme dienen als Dachsparren und als Latten, über sie nagelt man Bretter oder Schindeln, wenn welche zu bekommen sind. Gibt es weder das eine noch das andere oder fehlt das Geld, deckt man das Dach vorläufig mit breiten Rindenstücken zu.
    Für Schindeln verwendet man am besten das Holz eines Nadelbaumes. Die Stämme schneidet man in Klötze von 18 bis 24 Zoll Länge und spaltet sie dann in dünne Brettchen. Diese muss man mit dem Schnitzmesser abziehen, danach können sie aufgenagelt werden.
    Die Schlitze zwischen den Stämmen schmiert man zur Dichtung mit weichem Lehm zu, in den man Stroh oder Heu knetet. Die so in den Wänden eingeschlossene Luftschicht hält die Kälte besser ab.
    Der Kamin wird an einem Ende des Hauses angebracht, hierzu muss man eine genügend große Öffnung in die Hauswand schneiden. Kann man Steine feuerfester Art (Kalkstein taugt dazu nicht) in der Nähe bekommen, so ist das das Sicherste. Man sollte den Herd und die Feuermauer mit solchen Steinen mauern und sie mit Lehm verputzen. Eine äußere Holzverkleidung schützt den Feuerplatz vor Regen. Sind solche Feuermauern ordentlich gemacht, bleiben sie viele Jahre brauchbar.
    Den Schornstein baut man aus vier glatten, harten Stämmchen, die man im Quadrat durch angenagelte Sprossen wie die einer Leiter zu einem viereckigen Kanal verbindet. Diese Sprossen werden dann mit reichlich in weichem Lehm gekneteten Zöpfen aus Stroh oder langem Gras durchflochten. Inwendig und auswendig verstreicht man die Sprossen dick mit Lehm, ebnet den Überzug, so dass das Holz vor allem von innen vor Feuer und Hitze geschützt ist. Wer will, kann sich eine Vorrichtung zum Aufhängen der Kochtöpfe anbringen.
    Fertig ist das warme, dichte Obdach.

8
    Oh ne Kurt war ich wieder auf mich alleine gestellt. Ich malte, und wenn ich nicht schlafen konnte, setzte ich mich an den Schreibtisch in meinem Zimmer, blickte durchs Fenster auf den Vorplatz, an dem auch das Busstationshäuschen der Station »Klinik Littenheid« stand, und schrieb auf, was mir gerade so einfiel.
    Er hielt sie fest in seinen Armen. Umschlang sie, presste seinen Bauch an ihren und strich mit sachten Bewegungen über ihre Haare. Er lächelte, doch sein Blick ging über ihre Schultern hinweg ins Leere und verlor sich in der Gasse, in die er sie geführt hatte. Wäsche hing an Leinen kopfüber und baumelte im Durchzug. Nach wenigen Atemzügen lockerte er seine Umarmung. Sie rührte sich. Sie spazierten ohne zu sprechen weiter, bis sie an einen Platz gelangten. Über ihnen schrien Mauersegler, der Wind flüsterte weise Sprüche, und das Plätschern des Brunnens, an

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