Frag Nicht - Kuess Mich
leidenschaftlich liebkoste.
Sie bemerkte Donatuilas misstrauischen Blick und riss sich schnell zusammen.
„Selbstverständlich.“ Lara versuchte, ihrer Stimme einen kühlen und professionellen Klang zu verleihen. Einfach war das nicht!
Die anderen hatten mittlerweile den Konferenzraum verlassen.
Alessandro ließ den Blick seiner dunklen Augen über Lara gleiten. Sofort begann es, an ihrem ganzen Körper zu prickeln. Alessandro lehnte lässig an einem Tisch und lächelte verhalten.
„Du bist sicher auch der Meinung, dass wir uns in Ruhe unterhalten müssen. Gestern Abend ist die Situation ein wenig außer Kontrolle geraten. Vielleicht sollten wir uns an einem weniger verführerischen Ort treffen. Zum Beispiel zum Abendessen.“
Lara befeuchtete ihre Lippen und überlegte, wer sich um Vivi kümmern könnte. „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Nach allem, was gestern passiert ist.“
„Du meinst, nachdem wir auf dem Schulhof geschmust haben?“
„Was?“ Verblüfft sah Lara auf. „Du hast mich verführt.“ Als sie seinen ironischen Blick bemerkte, fügte sie schnell hinzu: „Schon gut, ich mache dir keinen Vorwurf. Es war wohl der Schock.“
„Vielleicht. Vielleicht lag es aber auch an deinem überwältigenden Charme. Und an der Leidenschaft, die wir füreinander empfinden.“
„Bitte, Alessandro.“ Sie verzog das Gesicht und warf besorgt einen Blick auf die Tür. „Kannst du nicht mal einen Moment ernst sein? Verstehst du denn nicht, wie wichtig das für Vivi und mich ist?“
Alessandros Augen funkelten. Dann senkte er die Lider und sagte ruhig: „Du kennst mich, tesoro . Mir geht es wahrscheinlich nur darum, wie wichtig es für mich ist.“
„Oh.“ Beschämt senkte Lara den Blick. „Entschuldige. Ich wollte dir nicht unterstellen …“
„Natürlich nicht. Wir sehen uns also zum Abendessen?“
Wie könnte sie seine Einladung ablehnen? Sie wollte ihn nicht schon wieder zurückweisen. „Also gut“, stimmte sie zögernd zu. „Mum wird sicher auf Vivi aufpassen. Lange kann ich allerdings nicht bleiben. Wollen wir uns irgendwo treffen? Wo wohnst du?“
Alessandro musterte sie überrascht. „Ich hole dich ab.“
„Mir wäre es lieber, wenn wir uns in der Stadt treffen könnten.“
„Warum? Willst du nicht, dass ich zu dir nach Hause komme?“
„Du hast selbst gesagt, dass du dich heraushalten willst. Wenn Vivi dich sieht …“
Er stutzte verwundert. „Aber sie hat doch bestimmt schon mal einen Mann gesehen.“
„Ja, sicher.“ Lara konnte vor Nervosität kaum die Hände still halten. „Meinen Onkel und die Männer meiner Freundinnen. Aber das ist etwas anderes. Du bist ihr Vater, Alessandro.“
„Das brauchst du ihr ja nicht gleich auf die Nase zu binden. Sag einfach, ich sei ein Freund.“
„Das geht nicht. Sobald sie deinen Namen hört …“
„Sie kennt meinen Namen?“
„Selbstverständlich. Warum sollte ich ihr verheimlichen, wer ihr Vater ist?“
Wortlos musterte Alessandro sie mit undurchdringlichem Blick.
Um das Schweigen zu brechen, sagte Lara schließlich: „Es wäre ein Schock für sie, dir plötzlich gegenüberzustehen. Ich muss sie erst darauf vorbereiten. In Ruhe mit ihr sprechen. Du musst bedenken, dass sie ein kleines Mädchen ist. Eigentlich hat sie nur Umgang mit mir, ihrer Großmutter, ihrer Lehrerin, ihren kleinen Freunden und meinen Freundinnen. Und natürlich mit den Familien meiner Eltern.“ Lara räusperte sich. „Es wäre ein ganz besonderer Augenblick in ihrem Leben. Der muss sorgfältig vorbereitet werden.“
„In Ordnung, das sehe ich ein. Dann treffen wir uns eben in der Stadt.“ Er zückte sein Handy. „Lass uns die Handynummern tauschen.“
„Einverstanden.“ Lara tippte seine Nummer in das Adressbuch ihres Handys ein und gab ihm anschließend ihre.
„Sagen wir um sieben Uhr in der Bar des Seasons Hotels ?“, schlug Alessandro vor.
„Du wohnst im Seasons ?“ Ein erwartungsvoller Schauer rann Lara über den Rücken, doch sie ließ sich nichts anmerken.
„Wo denn sonst?“ Alessandro lächelte verwegen.
Energisch wandte sie sich um. An der Tür sagte sie nachdrücklich: „Dies ist aber keine Verabredung, Alessandro.“
„Nicht? Wie möchtest du es dann bezeichnen?“
„Nennen wir es eine Besprechung. Eine Besprechung unter Erwachsenen.“
„Unter Erwachsenen“, sagte er vor sich hin. „Das klingt vielversprechend.“
„Tut das nicht! Sei endlich mal vernünftig, Alessandro!“ Mit diesen Worten
Weitere Kostenlose Bücher