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Fragen Sie Dr. Ozzy - Osbourne, O: Fragen Sie Dr. Ozzy - Trust Me, I'm Dr. Ozzy

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Titel: Fragen Sie Dr. Ozzy - Osbourne, O: Fragen Sie Dr. Ozzy - Trust Me, I'm Dr. Ozzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ozzy Osbourne
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das ist – eine Blutprobe und schickte sie an ein Labor in New Jersey.
Die DNA wurde aus meinen weißen Blutkörperchen gewonnen, in einer Salzlösung isoliert und an die Firma Cofactor Genomics nach St. Louis geschickt.
Bei Cofactor wurde meine DNA durch heftiges Schütteln in 10 bis 25 Milliarden Abschnitte »zerstückelt«. Danach wurde sie in die chemischen Buchstaben aufgeschlüsselt, die mich als ausgewiesenen Verrückten kennzeichnen.
In den folgenden sechzehn Tagen benutzte Cofactor ein Gerät von der Größe eines Kopierers, das, wie man mir sagte, mehr als drei Ferraris kostet – und das mein Genom dreizehnmal einlas, bevor es auf einer Festplatte gespeichert wurde.
Die Festplatte mit »mir« drauf wurde an die Firma Knome, Inc., in Massachusetts geschickt.
Bei Knome wurden die sechs Milliarden Buchstaben meines Genoms mit jedem anderen Genom im Archiv verglichen, um herauszufinden, warum ich
trotz aller Widrigkeiten immer noch am Leben bin. Dann wurden die Erkenntnisse auf einem kleinen USB-Stick gespeichert und mir daheim präsentiert.
Und während ich versucht habe, das alles zu verstehen, ist mein Gehirn explodiert …
    »Hä?«
    »Das heißt, dass Sie vielleicht manche Sachen nicht riechen können. Das ist nicht sonderlich ungewöhnlich, weil der moderne Mensch sein Essen nicht aus zwei Kilometer Entfernung erschnüffeln muss, um dann loszuziehen und es zu erlegen. Mit der Entwicklung des Menschen hat unser Geruchssinn an Empfindsamkeit eingebüßt.«
    Ich konnte nicht glauben, was er mir da erzählte. Mein alter Herr hatte immer behauptet, er habe keinerlei Geruchssinn – oder wenn, dann nur ganz schwach. Wir dachten immer, er würde uns verscheißern. Ich und mein Bruder wechselten uns dabei ab, heimlich neben ihm zu furzen, um ihn aus der Reserve zu locken, aber er reagierte nie darauf. Jetzt wusste ich, warum. Er hatte die Wahrheit gesagt, und das alles ließ sich mit seinen Genen erklären.
    Die Wissenschaftler hatten außerdem herausgefunden, dass mein Körper Koffein nicht sonderlich gut verarbeitet – oder, wie Dr. Nathan es formulierte: »Aufgrund Ihres NAT2-Gens sind Sie ein langsamer Acetylierer für Koffein.« Das erklärte so einiges: Ich mag den Energieschub, den mir ein gelegentlicher Espresso versetzt, aber nach einem Tässchen überkommt mich regelmäßig das Gefühl, dass mir die Augen
aus den Höhlen quellen, und ich fange so heftig an zu zittern, dass man die Erschütterung auf der Richter-Skala messen kann.
    Dr. Nathan hatte noch einige andere interessante Informationen: Nach den neuesten Forschungserkenntnissen ist die Wahrscheinlichkeit einer Alkoholabhängigkeit oder das heftige Verlangen nach Alkohol bei mir um den Faktor 6,13 erhöht (keine Widerworte von mir an dieser Stelle), die Wahrscheinlichkeit einer Kokainabhängigkeit um das 1,31-Fache und die Wahrscheinlichkeit von Halluzinationen beim Cannabiskonsum um das 2,6-Fache (das leuchtet ein, allerdings war ich normalerweise mit so vielen verschiedenen Sachen vollgedröhnt, dass ich nicht sagen kann, was wofür verantwortlich war). Bei den Genen, die man mit Heroinabhängigkeit in Zusammenhang bringt, war die Wahrscheinlichkeit niedrig: Ich war tatsächlich nie heroinabhängig, denn ich musste davon kotzen – und das war meiner Meinung nach eine furchtbare Verschwendung von dem ganzen schönen Schnaps, den ich intus hatte. Allerdings war ich lange morphinabhängig. Bei der Nikotinabhängigkeit war die Wahrscheinlichkeit ebenfalls gering, was ich echt interessant finde, denn Zigaretten waren das Erste, auf das ich verzichtete, nachdem ich clean war.
    Ganz ehrlich, ein paar Sachen, die mir Dr. Nathan offenbarte, waren völlig offensichtlich. Wenn ich drei Milliarden Dollar für den Test hingelegt hätte, wäre ich nicht sonderlich beeindruckt gewesen, als er mir sagte: »Ihr PTPN11 ist ziemlich normal – Sie haben also nicht das Noonan-Syndrom.«
    »Was ist das Noonan-Syndrom?«, fragte ich.
    »Eine Form von Zwergenwuchs.«
    »Sie sagen mir also, dass ich kein Zwerg bin?«
    »Genau.«
    »Na, das ist aber eine Erleichterung.«

    Wie gesagt, die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen. Dr. Nathan erklärte zum Beispiel, dass in meiner DNA 300 000 völlig neue »Buchstabenkombinationen« gefunden worden seien. (»Kein Wunder«, erwiderte ich, »ich bin Legastheniker!«) Aber man weiß nicht, was sie bedeuten. »Ein Beispiel für die bislang unbekannten Kombinationen in Ihrem Genom ist ein regulierendes Segment in Ihrem

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