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Fragen Sie Dr. Ozzy - Osbourne, O: Fragen Sie Dr. Ozzy - Trust Me, I'm Dr. Ozzy

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Titel: Fragen Sie Dr. Ozzy - Osbourne, O: Fragen Sie Dr. Ozzy - Trust Me, I'm Dr. Ozzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ozzy Osbourne
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Apollotempel.« Ich öffnete die Schatulle und fand einen kleinen USB-Stick. Der Doc schnappte ihn sich, steckte ihn in seinen Laptop, und schon sah man auf dem Bildschirm Millionen und Abermillionen Zahlen und Buchstaben … Zeile für Zeile für Zeile. Ich hätte zehn Jahre gebraucht, um auch nur eine Seite zu lesen. »Tja, das ist es«, sagte Dr. Nathan stolz. »Ihr Genom.«
    »Okay«, sagte ich. »Aber was um alles in der Welt bedeutet das?«
    »Na ja, es zeigt Ihnen einen Großteil der zwanzig- bis fünfundzwanzigtausend Gene in Ihrem Körper«, erklärte er. »Besser noch, Sie können die Reihenfolge der Gene erkennen. Außerdem können wir Ihr Genom mit den Genomen anderer Menschen vergleichen. Meistens sind die sehr ähnlich, schließlich gehören wir alle zur selben Spezies. Aber es gibt auch jede Menge kleine Unterschiede, die zeigen, welche genetischen Merkmale man hat oder welche Krankheiten man bekommen könnte.«
    Das Verrückteste, was mir Dr. Nathan erzählte, war, dass wir alle das Huntington-Gen haben – richtig problematisch wird es nämlich erst, wenn einem ein Gen fehlt — , aber nur bei einem bestimmten Gentyp und einer erhöhten Anzahl davon bekommt man die Krankheit. Was mich auch umhaute, war, wie viel man bereits über die Gene weiß, die beispielsweise an der Huntington’schen Krankheit beteiligt sind: Selbst wenn die Krankheit bei einem nicht ausgebrochen ist, können die Ärzte anhand der DNA sagen, ob man sie an die Kinder weitergibt. Das ist echt heftig, und ich verstehe schon, warum viele das lieber nicht wissen wollen. Mich persönlich beunruhigt das allerdings nicht sonderlich. Ich habe bereits Kinder, es ist also zu spät, sich jetzt
noch Sorgen zu machen. Selbst wenn meine DNA aufzeigen würde, dass ich es nicht mehr lange mache, könnte ich morgen von einem Lastwagen überfahren – oder von radioaktiver Entenscheiße verstrahlt werden –, bevor mich die Erbkrankheit umbringt. Irgendwann müssen wir schließlich alle sterben. Und wenn man weiß, was auf einen zukommt, hat man zumindest die Chance, es noch ein bisschen hinauszuschieben.
    Dr. Nathan sagte mir auch, dass die Genom-Sache noch in den Kinderschuhen steckt. Im Grunde müsste jeder Mensch auf der Welt den Test machen – und alle Ergebnisse müssten zusammen mit den anderen medizinischen Unterlagen in einen gigantischen Computer eingegeben werden. Bis dahin ist das mehr etwas für Wissenschaftler und reiche Freaks. Oder wie der Doc es formulierte: »Wenn man sich heute das Genom eines Menschen ansieht, ist das ein bisschen, wie wenn man Farbfernsehen auf einem Schwarz-Weiß-Gerät schaut.«
    Aber selbst dann kann man ein Bild erkennen – und Dr. Nathan konnte mir dazu einige irre Dinge berichten. Die erste große Nachricht: Ich habe einen berühmten Cousin, von dem ich nie etwas wusste: Stephen Colbert, der amerikanische Komiker. »Sie haben beide in der mütterlichen Linie, also in der mitochondrialen DNA, die Haplogruppe T«, sagte er.
    »Haplo… was ?«
    »Das bedeutet, es gehören weniger als drei Prozent der Menschen europäischen Ursprungs dieser Gruppe an«, sagte Dr. Nathan. »Colbert hat nicht sein ganzes Genom sequenzieren lassen, aber diesen Teil der DNA ließ er erst vor ein paar Monaten testen – sogar zum zweiten Mal –, deshalb wissen wir das. Im ganz großen Zusammenhang betrachtet, sind Sie Cousins. Mütterlicherseits reicht die Linie bis zu
zwei Schwestern zurück, die vor ein paar Tausend Jahren gelebt haben. Wir vermuten, am Schwarzen Meer. Die meisten zufällig ausgewählten Personen müssten etwa neunzigtausend Jahre zurückgehen, um gemeinsame Vorfahren zu finden.«
    Bei dieser lebensverändernden Enthüllung gab es nur ein Problem. Wenn es mir der Doc nicht gesagt hätte, hätte ich nicht einmal gewusst, wer zum Teufel Stephen Colbert war, weil ich nie seine Sendungen gesehen hatte. Jetzt bin ich natürlich sein treuester Fan. Schließlich schaue ich mir auch immer die Fernsehauftritte meiner Frau an, da sollte ich das auch bei anderen Familienmitgliedern tun. Aber hätten die Wissenschaftler nicht herausfinden können, dass ich mit Paul McCartney oder John Lennon verwandt bin? Okay, nicht dass es mir an anderen berühmten Cousins mangeln würde: »Wir haben bei Ihrer DNA sogar eine noch kleinere Untergruppe der Haplogruppe T gefunden, die Haplogruppe T2«, verkündete Dr. Nathan.
    Das heißt anscheinend, dass ich ein entfernter Verwandter von Henry »Skip« Gates bin, einem berühmten

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