Fragen Sie Dr. Ozzy - Osbourne, O: Fragen Sie Dr. Ozzy - Trust Me, I'm Dr. Ozzy
Harvard-Professor und Kumpel von Präsident Obama. (Das ist gar nicht so verrückt, wie es klingt, schließlich wurde der Kerl vor Kurzem wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt verhaftet. Für mich ein eindeutiger Hinweis auf Osbourne-Gene. Oder auch nicht, die Anklage wurde fallen gelassen.) Zu den weiteren Mitgliedern meiner weitläufigen Familie zählen Jesse und Frank James, Zar Nikolaus II. und sogar König Georg I. Ich bin mir sicher, die Königsfamilie flippt aus, wenn sie das hört.
Viele andere Erkenntnisse waren nicht gerade sensationell, dafür aber umso beruhigender. Beispielsweise habe ich keine Gene, die mit Krebs, Huntington oder Parkinson in Verbindung gebracht werden. (Vor allem das mit Parkinson
war eine gute Nachricht, denn ich war eine Zeit lang fest davon überzeugt gewesen, dass ich Parkinson hätte, bis mein Arzt mir sagte, dass es kein Parkinson wäre, sondern nur »Parkinson-ähnliche Symptome«.) Womöglich lebe ich sogar so lange wie meine unverwüstliche Oma, die immerhin die Neunundneunzig schaffte. Außerdem fand man nichts in meinen Genen, das darauf hindeutete, dass ich Alzheimer bekommen könnte, und das war eine große Erleichterung, wenn man miterlebt hat, was Sharons Vater mit dieser furchtbaren Krankheit durchmachte.
Dr. Nathan entdeckte auch, dass ich Neandertaler als Urahnen hatte. Das wird meine Frau nicht überraschen … und verschiedene Polizeireviere auf der ganzen Welt auch nicht. Aber der Doc fand das ziemlich interessant. »Erst vor ein paar Monaten konnten Wissenschaftler ein Neandertaler-Genom analysieren, die DNA stammte aus alten Knochen, die man in einer Höhle in Kroatien gefunden hatte«, sagte er. »Man hat tatsächlich festgestellt, dass es genetische Verbindungen zum modernen Menschen gibt. Früher dachte man, dass der moderne Mensch vor fünzig- oder sechzigtausend Jahren aus Afrika gekommen sei. Jetzt weiß man, dass es eine Vermischung zwischen Neandertalern und dem Homo sapiens gab, deswegen gibt es auch eine kleine Prise Neandertaler in Ihrer DNA.« Das sind doch großartige Nachrichten für alle Männer weltweit: Wenn die Neandertaler bei den weiblichen Vertretern des Homo sapiens landen konnten, dann besteht Hoffnung für uns alle. Was mich wirklich überraschte, war, dass ich weniger Neandertaler-Anteil habe als ein paar andere, sehr schlaue Leute. Beispielsweise hat der Professor, der die Firma Knome gründete, dreimal so viel Höhlenmensch in sich wie ich.
Da wir gerade von toten Verwandten sprechen: Die Analyse ergab auch, dass ich ein bisschen Erbgut mit den armen
Schweinen teile, die beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 nach Christus in Pompeji ums Leben kamen. (Wissenschaftler entnahmen Proben von den in Asche konservierten Leichen, daher weiß man das.) Genauer gesagt stamme ich vermutlich von denen ab, die den Vulkanausbruch überlebten. Das klingt für mich absolut einleuchtend. Wenn der römische Osbourne nur halb so viel Schnaps trank wie ich, hätte er den Ausbruch nicht einmal bemerkt. Wahrscheinlich wäre er wie immer einfach ein paar Tage später mit einem brutalen Brummschädel aufgewacht.
Abgesehen von den Informationen über meine entfernten Vorfahren – die zwar ganz amüsant, aber nicht sonderlich nützlich sind – sagte mir Dr. Nathan Dinge, von denen ich dachte, dass nur meine Frau sie wüsste (allerdings musste ich ihn erst mühsam dazu bringen, mir das alles in schlichten Worten zu erklären). Er sagte zum Beispiel: »Es gibt einige Varianten in Ihrem RNASE3-Gen, die darauf hindeuten, dass die Wahrscheinlichkeit für Allergien bei Ihnen um das 230-Fache erhöht ist.« Er sagte auch, man könne sich auf diese Wahrscheinlichkeiten nicht unbedingt verlassen, aber zufällig traf er damit bei mir den Nagel auf den Kopf: Ich bin allergisch gegen Hausstaubmilben und bekomme oft schlimme Nebenhöhlenentzündungen. Vielleicht hilft ja das Osbourne-Rotz-Gen eines Tages, ein Mittel gegen Heuschnupfen zu finden. Ich könnte mir schlimmere Möglichkeiten vorstellen, ins Gedächtnis der Menschheit einzugehen.
Aber das war nur der Anfang dessen, was beim Herumstochern in meiner DNA über meinen Riechkolben herausgefunden wurde.
»Sie haben außerdem einige nicht-sensuale Varianten bei neun Ihrer für die Geruchsrezeptoren zuständigen Gene«, meinte Dr. Nathan.
Dr. Ozzys unglaublich irre, aber wahre Geschichten
Wie die »Osbourne-Identität« entschlüsselt wurde
Im Juli 2010 entnahm mir ein »Phlebotologe« – was auch immer
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