Fragetechnik schnell trainiert: Das Trainingsprogramm für Ihre erfolgreiche Gesprächsführung (German Edition)
Text vor.
• Spielen Sie hingegen mit Freunden nach dem Motto „Spaß an der Freud“, dann lesen Sie nur diejenigen Sätze, die sich allgemein auf das Raten beziehen.
Sie entscheiden also (je nach Situation). Nach dem Vorlesen ermitteln Sie (durch Diskussion oder durch Los), wer jetzt der/die Spielleiter/in für die erste Rätselrunde sein soll; und dann kann es losgehen.
Vorbemerkungen für alle Mitspieler
1. Jedes Rätsel wird durch Kommentare für den Spielleiter „angereichert“. So gibt es beim Rätsel Nr. 2 eine Zusatz-Information, die der Spielleiter der Gruppe vorab geben kann, aber nicht geben muß. Außerdem finden Sie im Anschluß an die Lösung häufig Hinweise für typische Denkrillen und Ratefehler bei diesem Rätsel (Erfahrungswerte). Falls die Gruppe sich „verrennt“, könnte man diese Hinweise nutzen, um der Gruppe einen Tip zu geben.
2. Daher lese der Spielleiter bitte sowohl das Rätsel als auch diese Bemerkungen plus Lösung vorab, aber leise. Dann erst trifft er die Entscheidung, wie er dieses Rätsel präsentieren möchte.
3. Der Spielleiter muß, weil er ja antwortet, noch exakter denken als die Fragesteller! Er muß Wischi-waschi-Fragen zurückweisen, zum Beispiel: „War der Mann alt?“ (Für einen 70 jährigen ist ein 50 jähriger „jung“, für einen Teenager ist jedoch jemand mit 30 schon „alt“!) Exakte Fragen bringen exakte Antworten, zum Beispiel: „War der Mann älter als 60 Jahre?“
4. Falls der Spielleiter die Antwort auf eine Frage nicht weiß, so antwortet er mit „Ich weiß es nicht.“ Solche Fragen kann man aufschreiben, um hinterher, wenn die Lösung der Geschichte allen bekannt ist, noch einmal darauf zurückzukommen.Oft weiß ein Mitspieler, wie man die Frage in Zukunft beantworten kann …
5. Wenn Sie mit Gruppen raten, weiß einer der Anwesenden auch eine Story. Damit ist er automatisch der Spielleiter, und Sie lernen eine neue Geschichte kennen, aber … (vgl. nächster Punkt)
6. Vorsicht ist geboten, wenn ein Spieler eine derjenigen Stories kennt, die Sie bereits kennengelernt haben. Denn es gibt immer einige leicht abgewandelte Versionen einer Geschichte. Bestehen Sie dann bitte keinesfalls darauf, Ihre Version sei besser! Deshalb gilt … (vgl. nächster Punkt)
7. Es antwortet immer nur einer, wenn mehr als eine Person diese Story kennen. Solange dieser eine konsequent an seiner Version „kleben“ bleibt, gibt es keine Probleme für die Gruppe. Antworten aber mehrere Personen (und streiten dann auch noch wegen ihrer abweichenden Meinungen), dann ist dieses Rätsel für die anderen Spieler de facto unlösbar geworden …
8. Falls Sie diesen Rätsel-Runden das Optimum an Nutzen entnehmen wollen, könnten Sie (mit Erlaubnis der Mitspieler) auf Band mitschneiden. Späteres Durchdenken der Fragen kann viele wertvolle Einsichten bringen. So stellen Sie zum Beispiel fest, wer in Ihrer Runde zu welchem Vorgehen neigt. Nur zwei Beispiele:
a) Sie merken jetzt zum Beispiel, daß Hans oft zu negativen Formulierungen neigt, zum Beispiel: Also lebt er nicht mehr? (Statt: Also ist er schon tot?) Merke: Solche Fragen müssen, wenn wir logisch sauber arbeiten wollen, wie folgt beantwortet werden: JA (wenn die Person, nach der gefragt wird, tatsächlich nicht mehr lebt) und NEIN, wenn diese Person doch noch lebt! Beim Abhören des Tonband-Protokolls wird man ebenfalls feststellen, daß die meisten Spielleiter diese Art der Negativ-Frage „falsch herum“ beantworten …
b) Sie stellen fest, wie viele Menschen zu Möglichkeitsformen neigen, wenn Sie jedoch genaugenommen von etwas sprechen, was mit „Möglichkeit“ nichts zu tun hat. Angefangen von Redewendungen wie „ich würde sagen/meinen …“ bis hin zu Fragen wie: „Kann es sein, daß der Mann ermordet wurde?“ – Hier meint der Sprecher jedoch zumeist: “Ist der Mann ermordet worden?“ Deshalb beantwortet Frau Birkenbihl im Seminar alle Kann-Fragen immer mit JA, fügt aber sogleich hinzu: „Alles kann sein!“ Auf diese Weise merken die Spieler sehr schnell, was passiert! Nun kann der Fragesteller seine Frage präzisieren; zum Beispiel: „War es ein Mord?“, worauf er jetzt ein JA oder NEIN erhält, je nach der Lösung dieses Rätsels.
Sie merken, was das Rätselraten bringen kann:
• Exaktheit (Wischi-waschi-Fragen)
• Sprachgefühl (unsaubere Formulierungen)
• Denk-Vermögen (unsaubere „logische“ Schlußfolgerungen)
Außerdem üben Sie sich ganz nebenbei im Zuhören, im
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