Fragetechnik schnell trainiert: Das Trainingsprogramm für Ihre erfolgreiche Gesprächsführung (German Edition)
befand. Er wendete seinen Wagen verkehrswidrig (trotz durchgezogener Mittellinie), raste nach Hause und stürzte ins Haus. Und tatsächlich: Es befand sich ein Mann im Bette seiner Frau. Da erschoß er sie beide.
Frage: Woher konnte der Texaner das gewußt haben?
Bemerkungen an den Spielleiter:
1. Dieses Spiel löst immer dieselben Denkrinnen aus. Falls Sie es öfter spielen wollen, notieren Sie die Fehler, die regelmäßig auftreten, und vergleichen Sie diese dann mit der Aufstellung am Ende dieses Abschnittes.
2. Bitte lesen Sie die unterstrichene Passage etwas schneller und lebhafter! Dadurch erhöhen Sie die Chance für die Denkrillen und damit den Aha-Effekt, den dieses Rätsel bieten kann.
Lösung: Der Texaner hatte (wie jeden Tag) bei der Autofahrt Radio gehört; dieselbe Sendung wie jeden Tag. Dabei handelte es sich um eine Werbesendung, bei der man Riesensummen Geld gewinnen kann, wenn die Person, die angerufen wird, eine Frage beantworten kann. Und da der Moderator im Radio laufend reden muß, sagt er die Telefonnummer, die er gerade wählt, laut und deutlich an.
Heute nun wählte der Moderator die Nummer unseres Texaners, der seine eigene Telefonnummer natürlich sofort erkannte. Aber statt seiner Frau antwortete eine Männerstimme.
Daraufhin wußte er zwar, daß sich ein Mann in seinem Haus befand; nicht aber, daß dieser Mann sich im Bett seiner Frau befinden muß (vgl. die Denkrillen-Kommentare zu diesem Rätsel). So schnell wiemöglich fuhr er nach Hause – den Rest kennen Sie. Und die Moral von der Geschichte: Gehst du zur Freundin, lieber Mann, nimm nie ʻnen Telefonruf an!
Typische Denkrillen bei diesem Rätsel:
1. Viele Menschen sind verwirrt, weil auf dem Meilenstein die Nr. 62 steht, während der Weg zur Arbeit doch 33 Meilen beträgt. Merke: Die Zahl auf dem Meilenstein ist absolut unabhängig davon, wie viele Meilen Sie relativ zum Stein fahren! Wer sagt denn, ob das Haus des Texaners nicht am Meilenstein Nr. 44 steht?
2. Es taucht regelmäßig die Vermutung auf, der Texaner habe normalerweise täglich jemanden dort (am Meilenstein Nr. 62) stehen sehen, der aber heute nicht dort ist. Selbst wenn dies der Fall wäre, ist die Schlußfolgerung der Teilnehmer unzulässig und unlogisch, denn diese Person könnte ja heute mit Durchfall zu Hause leiden. Allein die Abwesenheit am Meilenstein-Treffpunkt hat überhaupt keinen Aussagewert über die Anwesenheit woanders (im Haus des Texaners!).
3. Viele Teilnehmer ergänzen wieder falsch (vgl. das Rätsel John und Mary). Sie meinen, der Spielleiter habe behauptet: „Beim Meilenstein Nr. 62 weiß der Texaner, daß sich ein Mann in seinem Schlafzimmer (beziehungsweise Bett) befindet.“ Sie als Spielleiter, der Sie den Text ja abgelesen haben, haben dies natürlich nie behauptet. Bitte lesen Sie im Zweifelsfall der Gruppe den Text von oben noch einmal laut und deutlich vor (oder vergleichen Sie die Szene vomBand, wenn Sie auf Kassette mitgeschnitten haben)!
4. Wenn die Teilnehmer herausfinden, daß es eine akustische Information war, die den Texaner zu seiner Schlußfolgerung veranlaßte, dann stellen sie viele Fragen bezüglich Mikrophon im Schlafzimmer (vgl. auch den vorherigen Denkfehler, Punkt 3).
5. Wenn die Teilnehmer letztendlich auf das Radio kommen, meinen sie unbedingt, es müsse eine nachrichtenartige Sendung gewesen sein. Denn die „Information“ aus dem Radio war ja nur die Stimme des Liebhabers, der „hallo“ sagte; dies aber ist nur durch gutes, systematisches Fragen zu etablieren, so daß gerade diese letzte Feinheit eine Art von Qualitätskontrolle der Ratenden darstellt. Oder Sie „schenken“ der Gruppe diese Feinheit, wenn diese Mitspieler noch weniger Geübte sind.
4. Die Pistolenkugel
Es befinden sich drei Männer in einem Raum; wollen wir sie einfach A, B und C nennen. Plötzlich kommt eine Pistolenkugel durch das geöffnete Fenster geflogen und trifft den A tödlich, woraufhin dieser auch sofort stirbt. Nun wendet sich B an C und sagt: „Innerhalb von 20 Minuten wirst auch du sterben.”
Fragen: 1. Wer war B?
2. Wie ist C gestorben?
Lösung: A und C waren siamesische Zwillinge, B war der Arzt, der die beiden immer betreut hat. Die drei Männer hielten sich in einem Hotelzimmer in Beirut auf, als ein Querschläger durchs Fenster kam.
Typische Denkrille bei diesem Rätsel:
Wir sind gewohnt, A und B zu verbinden oder B und C. In diesem Fall aber besteht die Verbindung zwischen A und C. Daher dürfen Sie
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