Fragetechnik schnell trainiert: Das Trainingsprogramm für Ihre erfolgreiche Gesprächsführung (German Edition)
daran erinnern, daß der Punkt nicht sauber abgeklärt worden war.
• Oft meinen die Mitspieler, das Rätsel über das Motiv des Ehemanns (also des Herrn Murgatoyd) lösen zu können. Über das Motiv ist uns jedoch nichts bekannt. Falls diese Denkrille zu ausgeprägt wird, helfen Sie der Gruppe, indem Sie deutlich sagen: Wir wissen nicht warum, nur daß Herr M. seine Frau umgebracht hat. Und Sie sollen bitte herausfinden, wie der Leser im Hyde Park zu seiner Vermutung gekommen war.
8. Der Flugzeugabsturz
Am Freitag dem 13. warnt eine Terrordrohung per anonymen Telefonanruf vor einer Bombe im Privatflugzeug einer Schweizer Pharmafirma. Trotzdem bestehen die leitenden Herren dieser Firma darauf, daß sie sofort fliegen müssen; aber sie weichen auf einen Firmenhelikopter aus, damit das Flugzeug minutiös untersucht werden kann. Kurz darauf starten zwei Flugzeuge direkt nacheinander: Erstens eine große Linienmaschine, die um 10:30 Uhr von der Rollbahn abhebt, und zweitens ein Privatflieger, der genau drei Minuten später Starterlaubnis erhält. Zunächst haben beide auch denselben Weg und fliegen in dieselbe Richtung, allerdings fliegt das große Flugzeug natürlich schneller und höher. Um 10:41 Uhr stürzt die Privatmaschine ab. Der Pilot und zwei Passagiere sind tot, während der dritte Topmanager schwerverletzt überlebt.
Frage: Wo liegt die Ursache des Absturzes?
Lösung: Der Pilot erlitt einen Herzinfarkt, und da kleine Maschinen keinen Ko-Piloten haben, mußte das Flugzeug abstürzen.
Denkrille bei diesem Ratsel:
Manche Spieler merken zunächst gar nicht, daß der Helikopter der Pharmafirma nicht betroffen ist (er hat mit der ganzen Story genaugenommen nichts zu tun), denn das Privatflugzeug, von dem die Rede ist, ist natürlich ein anderes …
9. Das Sägemehl
Achtung: Diese Aufgabe besteht aus einem einzigen Satz:
Ein Mann betritt sein Zimmer, sieht das Sägemehl nicht und erschießt sich.
Frage: Warum hat er sich erschossen?
Lösung: Der Mann war Liliputaner. Er arbeitete mit zwei anderen Liliputanern im Zirkus (Scharfschützen-Nummer). Er hatte sich mit seinem Los abgefunden, weil er ein besonders kleiner Liliputaner war. Damit war er der Star seiner Truppe und somit „der Größte“ (sein Name stand auf den Plakaten; er war der große Magnet). Natürlich bekam er auch die höchste Gage. Die letzten drei Wochen war er im Urlaub gewesen, kam aber heute (eine Woche früher als geplant) zurück. Nun hatte einer seiner Rivalen die vier Tischbeine seines Tisches (mit einer Säge) verkürzt, war jedoch in der Eile nicht mehr dazu gekommen, das Sägemehl wegzuräumen. Unser Star setzte sich wie üblich (meinte er jedenfalls) an seinen Tisch, der ihm jetzt „zu kurz“ erschien. Daraufhin gelangte er blitzschnell zu der unzulässigen Schlußfolgerung, er müsse in seiner Abwesenheit (in der er ja mitfremden Möbeln in diversen Hotels gelebt hatte) gewachsen sein. Eine Angst, die alle Liliputaner haben: so ein Wachstumsschub ist zwar selten, ruiniert jedoch sofort die Karriere eines besonders kleinen „Wunders“. Wenn er jedoch gewachsen wäre, wäre sein schlimmster Rivale in der Gruppe jetzt kleiner als er. Damit aber konnte er sich nicht abfinden. Also erschoß er sich.
Bemerkungen an den Spielleiter:
1. Es ist nicht notwendig, daß die Spieler „alles“ erraten, aber es wäre möglich, wenn die Gruppe gut arbeitet! (S. Bemerkung Nr. 4.)
2. Dieses Rätsel hatte ich bereits vor vielen Jahren in meinem mvg-Taschenbuch Kommunikationstraining veröffentlicht; fragen Sie also vorher „beiläufig“, ob es einer der Anwesenden kennt. Denn bei diesem Spiel ist die Gefahr, daß ein Spieler vorgibt, phänomenal gut zu raten, relativ hoch.
3. Falls die Gruppe große Mühe hat, können Sie das Rätsel als „erraten“ akzeptieren, wenn bekannt ist, daß unser Star meinte, gewachsen zu sein, selbst wenn die Beteiligten noch nicht begreifen, wieso diese falsche Annahme ihn zum Selbstmord verleitete.
4. Man muß vor dem Rätselraten keinesfalls gewußt haben, daß Liliputaner noch wachsen können. Alles kann erfragt werden, das ist ja der Grund, warum wir Fragetechnik üben. Genauso wird man beim Kunden durch Fragen manchmal Neues hinzulernen, oder etwa nicht?
10. Der Unfall – Glück im Unglück
Ein Mann fuhr mit seinem Sohn im Auto spazieren. Der Mann, also der Vater des Sohnes, war der Fahrer des Wagens; der Sohn – ungefähr 13 Jahre alt – saß auf dem Beifahrersitz. Nun verlor der
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