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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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Tränen standen ihr in den Augen, als sie sich hin- und hergerissen fühlte zwischen dem Wunsch, stehen zu bleiben, alles in sich aufzunehmen und sich dem Glücksgefühl hinzugeben, oder einfach loszurennen, die Türen aufzureißen und in der Freude so vieler Kinder aufzugehen. Ihr Tagtraum fand ein jähes Ende, als Samm das Wort ergriff.
    »Du gehst hinein«, sagte er. »Ich hole die Pferde.«
    Kira sah ihn überrascht an. »Allein? Lass mich mitkommen! Für einen allein ist es in den Ruinen zu gefährlich.«
    »Schon gut«, erwiderte er. »Ich sehe, dass du bei den Kindern bleiben möchtest. Calix wird mich begleiten. Die Ruinen in der Nähe des Reservats kennt sie recht gut.«
    Calix lächelte, und Kira war zu verwirrt, um die Miene des Mädchens deuten zu können. Wirkte sie erfreut? Allzu erfreut? Triumphierend? Kira wusste nicht, was sie antworten sollte, und stammelte etwas Unverständliches. Natürlich, Calix kannte sich in dieser Gegend gut aus und war deshalb eine geeignete Begleiterin. Andererseits wäre ein Ausflug in die Ruinen eine gute Gelegenheit gewesen, um ungestört mit Samm zu reden und nach Heron zu suchen. Falls sich die Agentin versteckt hielt, würde sie sich nicht zeigen, solange sich Calix in der Nähe aufhielt. Und außerdem … Kira traute Calix immer noch nicht über den Weg, auch wenn sie die Gründe dafür nicht benennen konnte. Wenn sie ehrlich war, ging ihr natürlich Calix’ unübersehbare Schwärmerei für Samm gegen den Strich, aber das war nicht alles.
    »Wir kommen schon zurecht«, meinte Calix. »Ich war Dutzende Male dort draußen. Ich weiß sogar, in welchem Laden ihr die Tiere zurückgelassen habt. Seit dem Zusammenbruch habe ich kein Pferd mehr gesehen, und ich würde sie wirklich gern holen.«
    »Das Wetter ist gut«, warf Phan ein. »Wenn ihr gleich aufbrecht, seid ihr vor dem Abendessen zurück. Ich möchte wetten, die Pferde lechzen darauf, endlich wieder echtes Gras zu fressen, nachdem sie so lange im Ödland unterwegs waren. Wie lange habt ihr eigentlich dort draußen zugebracht?«
    »Äh … drei oder vier Wochen.« Kira versuchte immer noch, einen überzeugenden Einwand zu finden, um Calix zurückzuhalten, aber sie entfernte sich bereits zusammen mit Samm.
    »Komm doch herein!«, lud Phan sie ein. »Die Schule wird dir gefallen. Heute führen die Dritt- und Viertklässler ein Theaterstück auf. Es geht um irgendein Märchen wie jedes Jahr.« Er zog Kira durch die Tür, und sie folgte ihm widerstrebend, während Samm und Calix hinter der nächsten Ecke verschwanden.
    Tagsüber sah Arvada ganz anders aus. Wenn die Sonne aus dem wolkenlosen Himmel niederbrannte, wirkte der Ort verlassener denn je. Samm atmete tief durch und achtete darauf, ob er über den Link irgendein Signal von Heron auffing, doch er roch nichts als Unrat, Schwefel und Bleiche. Der Giftgestank des Ödlands.
    Calix führte ihn weitläufig um eine flimmernde Kreuzung herum und deutete mit kundiger Miene auf die schwachen Rauchfahnen. »Giftige Dämpfe«, bemerkte sie. »Der Regen der vergangenen Nacht reagiert mit den Chemikalien, die sich in trockenen Mulden sammeln. Daraus entsteht Giftgas. Wenn der Wind ungünstig steht, weht er in unser Naturschutzgebiet hinein, aber an einem ruhigen Tag wie heute kann man leicht ausweichen.« Sie führte ihn weiter und erzählte ihm hin und wieder mit leiser Stimme etwas über die Stadt, über die Gefahren und Möglichkeiten. Manchmal wanderten sie auch schweigend nebeneinanderher. Sie besaß ein beeindruckendes Wissen über das Ödland. Samm bedauerte, dass sie auf der Reise hierher nicht dabei gewesen war. Sicher wären sie viel leichter vorangekommen und hätten vielleicht sogar Afas Leben retten können. Vielleicht kann sie mit uns zurückkehren, dachte er. Sie will doch das Land erforschen. Unterwegs wäre sie eine große Hilfe, nachdem sie so viel Erfahrung mit dem Überleben im Ödland besitzt. Andererseits kommt sie vielleicht gar nicht mit, wenn sie erfährt, wie es bei uns aussieht. Es wäre wirklich eine einschneidende Veränderung, das paradiesische Reservat zu verlassen und sich den Schrecken des Kriegs im Osten zu stellen. Ich muss Kira nach ihrer Meinung fragen, bevor ich einen entsprechenden Vorschlag mache.
    »Es ist dort drüben, richtig?« Sie deutete auf eine verwahrloste breite Straße. Samm erkannte das Einkaufszentrum und nickte.
    »Genau.« Gelassen gingen sie weiter. Feinde oder Raubtiere mussten sie nicht fürchten, die gab es nicht. Die

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