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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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Schicksal der Partials zu sagen.«
    »Wir haben im Osten ähnliche Ärzte wie ihn.« Dabei dachte Samm vor allem an Morgan. Ob sich Vale und Morgan kennen? Gehört Vale wirklich zum Trust?
    »Aber Doktor Vale hat RM geheilt«, erklärte Calix. »Das war wohl schon vor zwölf Jahren. Eure Ärzte haben das bisher nicht geschafft.«
    »Kommt dir das nicht seltsam vor?«, fragte Samm. »Kaum war RM aufgetaucht, hatte er schon ein Heilmittel zur Hand, womöglich sogar binnen weniger Wochen.«
    »Das hat anscheinend noch niemand hinterfragt«, räumte Calix ein. »Mir ist aber auch nicht klar, worauf du hinauswillst … Unterstellst du ihm finstere Motive? Wie kann es anrüchig sein, Menschen das Leben zu retten?«
    Falls er schon vor dem Zusammenbruch ein funktionierendes Heilmittel hatte und es für sich und sein Reservat zurückhielt, wäre das durchaus anrüchig gewesen, dachte Samm. Die anderen Angehörigen des Trusts hatten es offensichtlich nicht, oder? Morgan, Nandita oder Trimble von der B-Kompanie … wo war deren Heilmittel? Es passte nicht zusammen, und die Ungereimtheiten machten Samm zu schaffen. Hier steckte mehr dahinter, als er im Moment erfassen konnte, und das gefiel ihm nicht.
    »Wirklich schlimm, dass ihr so lange ohne Heilmittel leben musstet.« Calix ließ Bobo stehen und kam auf Samm zu. »Ob du von Natur aus immun bist oder nicht … es muss schrecklich gewesen sein, alle Menschen ringsum sterben zu sehen und Jahr um Jahr alle Kinder zu verlieren …«
    »Ja, das muss schlimm gewesen sein«, stimmte Samm zu und erkannte in der gleichen Sekunde, dass ihn dieser Satz verraten hatte. Calix musste daraus schließen, dass er nicht zur menschlichen Gesellschaft gehörte. Doch ihr war die Bemerkung anscheinend nicht aufgefallen. Sie nahm seine Hand. Die ihre war grob und schwielig, aber angenehm warm. Entschlossen versuchte er, den Fehler wettzumachen. »Seit dem Zusammenbruch ist jedes Kind gestorben.«
    »Habt ihr überhaupt keine Kinder?« Traurig dachte sie über das Leben in East Meadow nach. »Kein Wunder, dass Kira so ergriffen war.« Sie hielt kurz inne und betrachtete Samms Hand. »Habt ihr … ich meine, du und Kira, seid ihr …«
    »Ja?«, antwortete Samm.
    »Seid ihr zusammen?«, fragte Calix. »Seid ihr verheiratet, oder seid ihr ein Paar?«
    Samm schüttelte den Kopf. »Nein.« Bevor er ein weiteres Wort sagen konnte, küsste ihn Calix, presste ihm die weichen, warmen Lippen auf den Mund und schmiegte sich innig an ihn, legte ihm den Arm um den Hals und zog ihn an sich. Samm erstarrte vor Entsetzen. Unter dem Ansturm ihrer Lippen schien ihm das Gehirn zu schmelzen, doch dann fing er sich wieder und schob sie sanft weg. »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich bin nicht sehr gut darin …«
    »Ich bringe es dir bei.«
    »Ich meine … ich bin nicht sehr gut darin, mich mitzuteilen«, entgegnete Samm. »Ich verstehe nicht immer … ach, das ist nicht wichtig! Jedenfalls tut es mir leid, falls ich … falls ich dich zu falschen Hoffnungen verleitet habe.«
    Calix’ Miene zeigte eine Mischung aus Überraschung und Verwirrung. »Entschuldige«, sagte sie. »Ich hatte den Eindruck, dass du … interessiert bist.«
    »Es tut mir leid«, wiederholte er. »Ich glaube, ich bin verliebt …« Er hielt inne. »Aber sie weiß es wohl nicht.«
    Calix lachte. Es war ein hohles Geräusch, das eher traurig als belustigt klang. Sie wischte sich eine Träne aus dem Auge und lachte abermals. »Tja, und ich stehe da wie ein Riesentrottel, nicht wahr?«
    »Ich bin der Trottel«, wandte Samm ein. »Du hast nichts Falsches getan.«
    »Das ist sehr freundlich von dir.« Calix holte tief Luft, schüttelte den Kopf und wischte sich über die Wangen. »Vielleicht verrätst du niemandem, dass ich … äh, dass ich mich dir an den Hals geworfen habe wie ein Flittchen. Das wäre nett von dir.«
    »Natürlich«, versprach Samm ihr. Plötzlich war es ihm peinlich, sie anzublicken, und er starrte stattdessen zu Boden. »Du bist viel … spontaner als sie.«
    »Anscheinend«, antwortete Calix. Samm beobachtete sie aus den Augenwinkeln, als sie zu den Pferden zurückkehrte. »Ihr habt zusammen den ganzen Kontinent durchquert, und die ganze Zeit hat sich keiner von euch gerührt?« Wieder stieß sie ein hohles Lachen aus. »Kein Wunder, dass ihr keine Kinder habt.«
    »Das ist nicht der Grund …«, setzte Samm an, doch Calix unterbrach ihn mit ihrem Gekicher.
    »Schon gut, schon gut! Das war ein dummer Scherz. Tut mir leid,

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