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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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einberufen. An diesem Abend waren zwei Wächter im Dienst, einer passte vor dem Haus, der andere hinter dem Haus auf. Wenn sie in festgesetzten Intervallen Meldung machten, zirpte das Funkgerät an Harus Gürtel leise.
    »Hast du damit Glück gehabt?«, fragte Madison. Marcus kehrte jäh in die Gegenwart zurück.
    »Womit denn?«
    »Mit dem Heilmittel«, sagte Madison. »Hast du damit Glück gehabt?«
    Er verzog das Gesicht, neigte sich zu Isolde hinüber und schüttelte den Kopf. »Nichts. Vor ein paar Tagen dachten wir, wir hätten einen Durchbruch erzielt, aber am Ende war es doch nur etwas, das unser D -Team bereits überprüft hatte. Eine Totgeburt.« Er schnitt eine Grimasse wegen seiner ungeschickten Wortwahl und wich Isoldes Blick aus. Es war besser, die verunglückte Formulierung einfach zu übergehen, als noch mehr Aufmerksamkeit zu erwecken.
    Isolde starrte nach unten und rieb sich den Bauch, wie Madison es immer getan hatte. Marcus arbeitete so schwer, wie er nur konnte – das taten auch alle anderen Teams, die auf das Projekt angesetzt waren –, aber sie waren einer Synthetisierung des Heilmittels für RM nicht nähergekommen. Kira hatte herausgefunden, woraus es bestand, und von den Partials auf dem Festland eine Probe bekommen, doch Marcus und die anderen Mediziner konnten das Medikament immer noch nicht selbst herstellen.
    »An diesem Wochenende ist wieder ein Kind gestorben«, warf Isolde leise ein. Fragend blickte sie Sandy an, worauf die Schwester traurig nickte. Isolde legte sich die Hände auf den Bauch und hielt inne. Dann wandte sie sich an Marcus. »Das ist aber noch nicht alles. Das Zukunftsgesetz ist widerrufen, die Schwangerschaften sind nicht mehr zwingend vorgeschrieben, und trotzdem gibt es mehr Schwangerschaften als je zuvor. Jeder will ein Kind haben und vertraut darauf, dass du bis zur Geburt das Heilmittel gefunden hast.« Sie schlug die Augen nieder. »Schon seltsam – im Senat haben wir vor der Heilung immer von Geburtsfällen gesprochen und das Wort Kinder vermieden. Damals gab es nur die Berichte über die Todesfälle, und wir wollten nicht an Säuglinge und Kinder denken, sondern nur an Versuchsobjekte bei gescheiterten Experimenten. Jetzt bin ich … ich habe … weil in mir ein neuer Mensch heranwächst, ist alles anders. Ich kann an nichts anderes mehr denken als an mein Baby.«
    Sandy nickte. »Im Krankenhaus haben wir es genauso gehalten. Wir tun es heute noch. Die Todesfälle gehen uns viel zu nahe, und wir halten instinktiv den Tod auf Distanz.«
    »Ich weiß nicht, wie ihr das schafft«, entgegnete Isolde leise. Die Stimme drohte ihr zu versagen, aber an ihrer Miene war nicht abzulesen, ob sie gleich in Tränen ausbrechen würde.
    »Es muss doch irgendwelche Fortschritte geben«, sagte Madison zu Marcus. »Ihr habt vier Teams …«
    »Fünf«, berichtigte Marcus sie.
    »Fünf Teams versuchen, das Pheromon der Partials zu synthetisieren. Ihr habt eine gute Ausrüstung, ihr habt Proben, mit denen ihr arbeiten könnt, ihr habt alles, was ihr braucht. Es …« Sie hielt inne. »Das darf doch in keiner Sackgasse enden!«
    »Wir tun unser Möglichstes«, erwiderte Marcus. »Du musst aber verstehen, wie kompliziert die chemische Zusammensetzung ist. Das Pheromon steht nicht nur in Wechselwirkung mit RM , sondern ist auch irgendwie ein Teil des Lebenszyklus von RM . Wir haben immer noch nicht völlig begriffen, wie es funktioniert. Ich meine … wir verstehen nicht einmal, warum es funktioniert. Warum besitzen die Partials das Heilmittel für RM ? Warum ist es ein Teil ihrer Atmung, warum ist es in ihrem Blut vorhanden? Nach allem, was uns Kira vor ihrem Aufbruch erklärte, wissen die Partials nicht einmal, dass sie es haben. Es ist einfach nur ein Teil ihrer genetischen Ausstattung.«
    »Das alles ist völlig unsinnig«, bemerkte Sandy.
    »Nicht, wenn es einen übergeordneten Plan gibt«, widersprach Marcus.
    »Es spielt keine Rolle, ob es einen gewaltigen übergeordneten Plan gibt«, meinte Madison. »Es spielt keine Rolle, woher das Pheromon stammt, wie es hergekommen ist oder warum der Himmel blau ist. Ihr müsst es doch nur kopieren.«
    »Zuerst müssen wir verstehen, wie es funktioniert«, widersprach Marcus, doch Isolde ließ den Einwand nicht gelten.
    »Wir nehmen es uns«, sagte sie. In ihrer Stimme schwang eine Schärfe mit, die Marcus noch nie bei ihr bemerkt hatte. Überrascht hob er die Brauen.
    »Meinst du, wir nehmen es den Partials einfach weg?«
    »Der

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