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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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spielte er mit ihr. Sie roch seinen Schweiß, seinen stark riechenden Atem. Das ist es, dachte sie. Es ist mein Geruch. Ich bin so schnell gelaufen und verstecke mich schon so lange, dass ich grässlich stinke. Er musste mich nicht sehen, hören oder über den Link wahrnehmen. Er hat mich gerochen wie ein Bluthund.
    Aber ich gebe nicht auf.
    Sie senkte den Kopf und rannte so schnell wie noch nie in ihrem Leben. Doch plötzlich verkrampfte sich ihr ganzer Körper, und sie stürzte zu Boden. Als ihre Muskeln sie im Stich ließen, überschlug sie sich und rutschte noch ein ganzes Stück weiter. Alles drehte sich um sie, die Welt stand kopf und kippte wieder in die richtige Lage. Aufrichten konnte sie sich nicht, weil ihr ganzer Körper vor Schmerzen zuckte. Es war, als hätte sie einen kräftigen Schlag mit einem Baseballschläger abbekommen, doch es war nicht zu erkennen, woher der Schlag gekommen war. Langsam stellten sich ihre Augen auf die Umgebung ein. Der Partial stand mit einem Schockstab vor ihr. Er drückte einige Male auf den Auslöser, und ein blauer Lichtbogen tanzte zwischen den Kontakten.
    »Du bist eine Kämpferin.« Er schob den Stab in einen Ring am Gürtel, kniete nieder und lächelte sie an. Im Mondlicht schimmerten seine weißen Zähne. »Vielleicht habe ich noch etwas Spaß mit dir, bevor ich dich beim Boss abliefere.« Ariel wollte sich bewegen, doch die Gliedmaßen gehorchten ihr immer noch nicht. Der Partial griff nach ihrem Hals.
    »Halt!«, sagte jemand, und der Partial hielt inne. Seine Hand schwebte reglos wenige Zentimeter über Ariels Gesicht. »Aufstehen!«, befahl die Frauenstimme. Die Sprecherin blieb für Ariel unsichtbar. Zwar kam ihr die Stimme bekannt vor, doch sie konnte sie nicht einordnen. Der Partial richtete sich auf und starrte ins Leere. »Zieh deine Waffe!« Der Partial gehorchte. »Betäube dich selbst!« Der Partial schaltete den Schockstab ein und hob ihn bis vor die Brust, zögerte jedoch eine Handbreit vor dem Körper. In seinen Augen schimmerte eine Härte, als wehrte er sich gegen den Befehl, und Schweiß rann ihm über das Gesicht. »Tu’s!«, befahl die Frau, und die Abwehr des Partials brach zusammen. Er presste sich den Taser auf die Brust und brach sofort zusammen. Die Kurzschlüsse in seinem Nervensystem verursachten ein wildes Zucken seiner Gliedmaßen. Irgendwie schaffte er es, sich den Taser weiter auf die Brust zu pressen, obwohl sich der ganze Körper aufbäumte. Endlich verlor er das Bewusstsein und beruhigte sich. Der Taser fiel zu Boden.
    Es ist Doktor Morgan, dachte Ariel, die sich immer noch nicht rühren konnte. Schließlich schaffte sie es, einen Arm auf den Boden zu stemmen und den Kopf ein wenig zu heben, doch alles verschwamm ihr vor den Augen, und sie hatte Mühe, sich weiter aufzurichten. Als Morgan Samm kontrollierte, geschah das Gleiche. Genauso haben Marcus und Xochi es beschrieben. Doktor Morgan ist hier. Sie will mich persönlich einfangen wie ein Vampir in der Nacht. Endlich konnte Ariel auch den zweiten Arm aufstützen und drückte sich langsam und benommen hoch. Scharf sehen konnte sie immer noch nicht, als sie sich zu der Gestalt umwandte, die hinter ihr im Dunkel stand. Ihr Bein pochte, an Weglaufen war nicht zu denken. »Doktor Morgan«, krächzte sie. Auch die Stimmbänder gehorchten ihr noch nicht. Mehr als ein unverständliches Gebrabbel bekam sie nicht heraus. Die Gestalt trat ins Mondlicht.
    Es war eine gebeugte und dunkle alte Frau. Kein Vampir, sondern eine Hexe mit struppigem Haar.
    »Du«, sagte Ariel.
    »Hallo, mein Kind!«, antwortete Nandita. »Komm, wir müssen deine Schwestern finden! Unsere Welt steht schon wieder vor dem Untergang.«

46
    Kira lief schweigend durch den dunklen unterirdischen Gang. Die leere Spritze in ihrer Hand kam ihr schwerer vor als in gefülltem Zustand.
    »Ich verstehe nicht, wie Sie das tun können«, sagte Kira.
    »Das ist mir klar«, meinte Vale. »Immerhin haben Sie darauf beharrt, ich müsse es sein lassen. Jetzt haben Sie allerdings einen kleinen Eindruck gewonnen, welchen Preis ein Anführer zu zahlen hat.«
    »Es war nicht richtig«, beharrte Kira. »Es war nicht richtig, so etwas zu tun. Aber … ich musste es tun.«
    »Wenn Sie damit heute Nacht besser schlafen können …« Vale seufzte, und als er fortfuhr, klang seine Stimme distanziert und nachdenklich. »Wenn ich nicht gerade die Partials überwacht und das Heilmittel geerntet habe, war ich in den letzten zwölf Jahren beständig

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