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Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Fragmente: Partials 2 (German Edition)

Titel: Fragmente: Partials 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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sind wir alle dem Untergang geweiht«, fuhr Vale fort. »Wie Sie gesehen haben, weichen meine Vorstellungen ein wenig von den ihren ab.«
    »Sie versuchen die Menschheit zu beschützen, auch wenn dadurch die Partials versklavt werden«, sagte Kira. Allmählich dämmerte ihr die Wahrheit. »Was ist aus Ihren Idealen geworden? Wie sieht Ihr Plan aus? Wie wollen Sie das Überleben beider Spezies gewährleisten?«
    »Nach zwölf Jahren habe ich endlich etwas Wichtiges erkannt«, sagte Vale. »Die drohende Auslöschung zwingt uns dazu, Partei zu ergreifen. Ich will niemandem wehtun, aber wenn ich nur eine Spezies retten kann, dann weiß ich, wie ich mich zu entscheiden habe.«
    »Es muss kein Entweder-oder sein«, widersprach Kira. »Es gibt einen Weg, um beide zu retten.«
    »Den gab es, aber dieser Traum ist beim Zusammenbruch zerplatzt«, wehrte Vale ab.
    »Sie irren sich«, beharrte Kira. Tränen schossen ihr in die Augen. »Sie, Armin, Nandita und Graeme … Ihre ganze Arbeit drehte sich um das Überleben beider Spezies. Ich muss doch etwas tun können!«
    »Ich habe Ihnen Informationen versprochen«, erinnerte Vale sie, »und ich halte mein Wort. Sagen Sie mir, was Sie wissen wollen, und ich erzähle Ihnen alles, was ich weiß.«
    Über die Treppe kehrten sie zum verborgenen Labor im Turm zurück, und Kira überlegte, welche der unzähligen Fragen, die sie bedrängten, sie zuerst stellen sollte. Sie wollte wissen, wie RM funktionierte und wie genau die Beziehung zwischen dem Virus und dem Heilmittel beschaffen war. Wie sah die Wechselwirkung aus, wenn ein und dasselbe Wesen beides produzierte? Auch über das Verfallsdatum wollte sie etwas erfahren: wie es funktionierte und wie man es umgehen konnte. Vale hatte jahrelang an RM gearbeitet und das Rätsel nicht gelöst, interessierte sich aber anscheinend nicht für das Verfallsdatum. Möglicherweise wusste er etwas Wichtiges, um das er sich nicht weiter gekümmert hatte. »Erzählen Sie mir etwas über das Verfallsdatum!«, verlangte sie.
    »Eigentlich ist es nur eine Abwandlung meiner eigenen Arbeit im Zusammenhang mit dem Lebenszyklus«, erklärte er. »Mein Entwurf der Partials sah vor, dass sie sich bis zu einem bestimmten Alter sehr schnell entwickeln und dann dort verharren. Der Alterungsprozess wird eingefroren, indem die DNA ständig regeneriert wird. Im Alter von zwanzig Jahren kehrt sich der Prozess um, und die DNA verfällt sehr schnell. Im Grunde altern sie binnen weniger Tage um ein ganzes Jahrhundert.«
    »Samm sagte nichts davon, dass sie altern«, erwiderte Kira. »Sie … sie verfallen einfach, als würden sie innerlich verwesen.«
    »Bei dieser Geschwindigkeit sieht es tatsächlich so aus«, bestätigte Vale. »Es ist kein sehr schöner Tod, aber es war aus biologischer Sicht die eleganteste Lösung.«
    Kira runzelte die Stirn und suchte weiter nach den Teilen, die das Puzzle vervollständigen konnten. »Wie ist es Ihnen gelungen, das Verfallsdatum vor Morgan geheim zu halten?«
    »ParaGen war ein Irrgarten voller Geheimnisse. Jeder misstraute jedem, und der Aufsichtsrat traute unseren führenden Wissenschaftlern schon gar nicht. Deshalb mussten wir zwei Sicherungen einbauen.«
    Kira zog die Augenbrauen hoch. »Zwei Sicherungen?«
    »Den Partialkiller, den sie haben wollten, und die menschliche Epidemie, die Graeme und Nandita wie geplant entwarfen. Die Sicherung der Partials ging natürlich nie in Produktion, doch ich erschuf sie trotzdem, um den Rest unseres Plans zu tarnen. Der Aufsichtsrat konnte die Sicherung für die Partials begutachten, Berichte über die Fortschritte und Testdaten anfordern und sich in dem Glauben wiegen, wir hätten die Anweisungen befolgt. Inzwischen konnten wir die zweite Sicherung in die massenhaft produzierten Partials einbauen.«
    »Warten Sie!« Kira öffnete den Rucksack und suchte nach dem Griff des zerbrochenen Computers, der Afa gehört hatte und auf dem sich alle in Chicago heruntergeladenen Informationen befanden. »Haben Sie einen Monitor, wo ich das hier anschließen kann?«
    »Natürlich.« Er reichte ihr ein Kabel, und sie startete den Griff.
    »Bevor wir hierherkamen, konnten wir eine Menge Aufzeichnungen aus einem Rechenzentrum in Chicago kopieren«, erklärte sie. »Darunter war eine Aktennotiz des Vorstandsvorsitzenden von ParaGen an den Aufsichtsrat. Wir haben sie gelesen, weil dort die Sicherung erwähnt wurde, aber wir haben es damals nicht verstanden. Im Lichte dessen, was Sie gerade gesagt

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