Fragmente: Partials 2 (German Edition)
kümmerte.
»… zurückgezogen. Unsere Quellen auf der Insel berichten, es sei lediglich …«
»Das sind Partials«, stellte Heron fest.
»Erkennst du die Fraktion?«, fragte Kira. Afa hieß sie schweigen, legte den Kopf schief und hörte aufmerksam zu.
»… töten jeden Tag einen anderen.«
»Sie stammen aus dem Norden«, erklärte Heron. »Trimbles Leute aus der B -Kompanie.«
»Worüber reden sie?«, fragte Kira.
Heron kniff die Augen zusammen. »Wahrscheinlich über das Verfallsdatum.«
»Wir müssen Marcus finden.« Kira zog Afa behutsam von der Abstimmung des Senders weg. In ihren Funkkontakten während der Invasion hatten sie und Marcus ständig wechselnde Frequenzen vereinbart, um den Feinden das Abhören zu erschweren. Sie zählte im Kopf die Tage zusammen, berechnete, welcher Kanal an diesem Tag an der Reihe war, und hoffte, dass er immer noch mithörte. Sie stimmte den Sender neu ab und schaltete das Mikrofon ein. »Flachkopf, hier ist Phillips, sind Sie da? Over.« Sie schaltete das Mikrofon ab und wartete auf die Antwort.
Heron lächelte geringschätzig. »Flachkopf und Phillips?«
»Das war in der Schule sein Spitzname«, erklärte Kira. »Was soll ich sagen? Er hatte tatsächlich einen Flachkopf. Seit zwei Wochen nenne ich ihn so, weil ich weiß, dass nur er mich erkennt, aber niemand sonst.« Sie zuckte mit den Achseln. »Auch nur eine paranoide Sicherheitsvorkehrung. Phillips schien das passende Gegenstück zu sein.«
»Flachkopf und Phillips sind zwei Typen von Schraubenziehern«, erklärte Afa. »Außerdem gibt es Frearson, Sechskant, Kreuzschlitz und …«
»Ja.« Samm klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. »Wir sind im Bilde.«
»Fass mich nicht an!« Afa sprang auf. Samm wich zurück, und Afa schrie mit wutrotem Gesicht los. »Ich habe dir nicht erlaubt, mich zu berühren!«
»Schon gut, Afa.« Kira versuchte ihn zu besänftigen. »Es ist schon gut, aber sei still! Ich rufe noch einmal über Funk, deshalb müssen wir leise sein.« Der Hinweis auf die Erfordernisse der Funktechnik schien zu wirken, denn Afa setzte sich wieder. Kira nahm das Mikrofon in Betrieb. »Flachkopf, hier ist Phillips, hören Sie mich? Kommen Sie, Flachkopf. Bitte antworten Sie. Over.« Sie schaltete ab und lauschte auf das statische Rauschen.
»Kreuzschlitz, Pozi und Torx …«, fuhr Afa leise fort.
»Phillips, hier ist Flachkopf.« Marcus’ Stimme war verzerrt und von Knistern unterbrochen. Sofort streckte Afa die Hand aus, um die Abstimmung zu verbessern. Die Lautstärke schwankte stark. »… nur sehr schwacher Empfang … seit mehr als einer Woche. Over.« Schließlich war Marcus’ Stimme deutlich zu hören, und Kira wartete, bis er fertig war, bevor sie lächelnd auf den Sprechknopf drückte.
»Ich bedaure die Ausfallzeit, Flachkopf. Wir hatten viel zu tun. Wir mussten …« Sie hielt inne, überlegte, wie sie ihm am besten berichten konnte, was sie tun wollten, ohne allen anderen ihre Pläne zu verraten. »Wir mussten einen Standortwechsel vornehmen. Wir mussten das Basislager verlegen, denn sie standen dicht davor, uns zu entdecken. Unsere Kommunikation wird von nun an häufiger unterbrochen sein. Over.«
»Gut zu hören«, erwiderte Marcus. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht.« Es gab eine lange Pause. Er hatte nicht Over gesagt, und Kira war nicht sicher, ob sie ihm antworten oder lieber noch warten sollte. Als sie schließlich auf den Sprechknopf drücken wollte, meldete Marcus sich noch einmal. »Überwachen Sie immer noch den Funkverkehr? Over.«
»Wie gesagt, wir hatten hin und wieder Ausfälle«, antwortete Kira. »Was liegt an? Over.«
Abermals gab es eine Pause. Seine Stimme klang gequält, als er sich endlich meldete. »Doktor Morgan hat die Insel besetzt. Sie hat das ganze Gebiet erobert. Sie überwacht es nicht nur, wie Delarosa es getan hat, als sie die Macht an sich riss, sondern … Es ist beinahe wie ein Zoo oder eine Ranch. Sie treiben alle zusammen, die sie zu fassen bekommen, setzen sie in East Meadow fest und töten sie der Reihe nach. Jeden Tag ist ein anderer dran.« Er flüsterte nur noch. »Over.«
Kira keuchte.
»Das haben wir auch von dieser anderen Person gehört«, warf Afa ein. Kira hieß ihn mit einer unwirschen Geste schweigen und drückte auf den Knopf. Im Grunde wusste sie schon, was er auf ihre nächste Frage antworten würde, aber sie konnte nicht anders und stellte sie trotzdem.
»Warum töten sie die Menschen?« Sie zögerte, dann überwand
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