Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru

Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru

Titel: Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
Vom Netzwerk:
daß er es nicht verraten wollte, sei es, daß er die Orte wirklich selber nicht wußte. Wahrscheinlich hatte Pizarro sein Vermögen längst in der Heimat angelegt. In ihrer Wut darüber ließen die Führer der Partei den unglücklichen Sekretär ohne langen Prozeß öffentlich auf der Plaza von Lima köpfen.
    Es wird berichtet, der Bischof Valverde habe sich für Picado verwendet. Vermutlich glaubte der graugewordene Sünder, er müsse sich als oberster Seelensorger in Szene setzen. Kurze Zeit darauf baten Valverde und Velasquez (der Richter) um die Erlaubnis, ihre Ämter niederlegen und sich nach Spanien einschiffen zu dürfen. Andre Anhänger Pizarros schlossen sich an.
    Valverde hielt sich im November 1541 in Turmbez auf. Sodann besuchte er die Insel Puna. Offenbar wollte er, in der Absicht, seine Erlebnisse in Peru zu beschreiben, noch einmal alle die Orte sehen, an denen sich ehedem wichtige Ereignisse abgespielt hatten. In Puna erreichte ihn sein Schicksal. Er fiel in die Hände der Indianer, die ihn samt seinen Begleitern totschlugen.
    Verdienste um die Eingeborenen, deren Schutzherr er hätte sein sollen, kann man ihm mit dem besten Willen nicht nachweisen. Im Gegenteil, er gehörte zu jenen heimtückischen Fanatikern, die Christi Namen mit Blut besudelt haben, wo sie nur konnten.
    Während man sich noch rüstete, erhielt Almagro die Nachricht, daß Holguin mit seinem Heere in der Stärke von 300 Mann von Kuzko aufgebrochen war, um Alvarado entgegenzumarschieren. Diese Vereinigung mußte verhindert werden. Almagro hatte nur Aussicht auf den Enderfolg, wenn er erst Holguins, dann Alvarados Truppen einzeln vernichtete.
    Es wäre falsch, anzunehmen, Almagro habe ein selbständiges Reich Perú errichten wollen. Das wäre offener Abfall vom Mutterlande gewesen. Daran war aus hundert Gründen gar nicht zu denken. Almagro wollte vor allem das Erbe seines Vaters antreten, d. h. als Statthalter von Neu-Toledo anerkannt werden. Zweifellos aber trachtete er danach, Pizarros Gebiet an sich zu reißen und, falls dies ihm gelänge, die Provinz Quito dazu. Über eines war er sich wohl nicht genügend klar: daß die Kaiserliche Regierung ihm ein so großes Reich nur anvertrauen werde, wenn er es ohne Bürgerkrieg fest in den Händen hatte. Wie die Dinge lagen, hätte er sich von vornherein auf Chili beschränken sollen. Und wie töricht, verblendet und schlecht beraten muß er gewesen sein, wenn er geglaubt hat, daß man die Ermordung Pizarros ohne weiteres hingehen lasse.
    Vaca war ein sehr bedächtiger und umsichtiger, aber zielbewußter und zäher Mann, hart und unerbittlich, berechnend und weitblickend, klug und verschlagen. Er sandte Alvarado mit dem Heere (etwa 500 Mann) vor, vermutlich auf dem Wasserwege, so daß wir ihn im Spätherbst 1541 im Hafen an der Mündung des Huaura stehen sehen, 600 km nördlich von Lima. Vaca für seine Person besuchte alle Niederlassungen, die auf seinem Wege lagen, von Quito bis Truxillo, ohne sich zu übereilen. Man erkannte ihn überall an, denn er machte den besten Eindruck auf die Ansiedler, die nichts mehr ersehnten als gründlichen Frieden im Lande und eine ordentliche und gerechte Regierung.
    Almagro gedachte Holguin bei Xauxa zu fassen. Da ereignete sich auf dem Marsche dahin ein folgenschweres Ereignis: sein Feldherr, der Ritter de Rada, starb plötzlich. Er war Sechziger, hatte in seinem Soldatenleben viel erlebt und sich insbesondere seit dem Staatsstreiche allzuviel zugemutet. Er war der Organisator und die Seele des Unternehmens. Er starb an einem Fieberanfall.
    Bisher hatte Diego de Almagro sich in allem auf Rada, den treuen, erfahrenen und uneigennützigen Vasallen, verlassen. Von Stund an nahm er die Zügel in die eigene Hand. Keinen seiner Offiziere konnte er zum selbständigen General machen, schon nicht, weil sie untereinander (als echte Hispanier!) maßlos eifersüchtig waren. Seine beiden besten Unterführer waren Christoval de Sotelo und Garcia de Alvarado. Es dauerte nicht lange, da erschlug Garcia den Sotelo bei einem Wortwechsel. Der Überlebende betrug sich dann derart anmaßend, daß Almagro ihn beseitigen mußte. Er drang mit einem Dutzend Landsknechten nachts in sein Quartier und ließ ihn erschlagen.
    Sein strategisch richtiger Plan, Holguin vor seiner Vereinigung mit Alonso de Alvarado anzugreifen, mißglückte. Als er in die Gegend von Xauxa kam, war der Gegner bereits durchmarschiert und im Passe des Sierra verschwunden. Ihm zu folgen, hätte in jenem

Weitere Kostenlose Bücher