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Frank, Suzanne - Die Hüterin von Jericho

Frank, Suzanne - Die Hüterin von Jericho

Titel: Frank, Suzanne - Die Hüterin von Jericho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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die Arme entgegen. Kaum war der Schlaf von mir abgefallen und mir bewusst geworden, dass es bereits Tag war, da hatte ich mich auch schon wieder mit seinem Duft und dem Gefühl seiner Haut an meiner vertraut gemacht. »Du bist wieder da«, sagte ich noch einmal und hätte fast geweint vor Staunen darüber, dass er tatsächlich vor mir stand. »Wie geht es dir?«, fragte ich, rührte mich aber nicht dabei, weil ich den Kontakt zu seinem Fleisch nicht verlieren wollte.
    »Jetzt ausgezeichnet«, sagte er.
    »Habt ihr es gefunden?«, fragte ich. »Das Gold?«
    »Ken, chérie. Genug Gold, um einen Pharao zufrieden zu stellen.«
    Ich sah nach oben und stellte fest, dass der Himmel sich immer mehr aufhellte. »Wie kommt es, dass wir dieses Gold nicht gesehen haben?«, fragte ich. »Schließlich sind wir zusammen mit den Apiru aus Ägypten geflohen.«
    »Es wurde vor unserem Aufbruch eingesammelt und gesondert transportiert. Die trauernden Ägypter waren damals nur zu gern bereit, die Apiru dafür zu bezahlen, dass sie fortzogen.«
    Ich löste mich von ihm, um ihm ins Gesicht zu sehen. Einen Moment lang schwelgte ich einfach nur in seiner Schönheit. Dichte Brauen über einer messerscharfen Nase, ein kantiges Kinn, volle und sinnliche Lippen. »Was schaust du?« In seinen Augenwinkeln bildeten sich winzige Lachfältchen.
    Ich streckte die Hand aus, strich über seine frisch rasierte Wange und bemerkte, wie das Lachen aus seinen Augen wich. »Es war -«
    »Viel zu lang«, vollendete er den Satz für mich, zog mich in die Arme, drückte mich gegen die Steinmauer, presste seinen Mund auf meinen und verschlang mich mit Küssen.
    Er packte mich am Kinn, sodass ich meinen Mund weiter öffnen musste. Meinen Schenkel über sein Bein ziehend und mit einer Hand meine Wade streichelnd, schob er meinen Rock hoch. Nach einigem Genestel und einem unterdrückten Lachen hatte er seinen Schurz gelöst.
    Dort im morgendlichen Sonnenschein hielt er mich in seinen Händen, meine Beine um seine geschlungen, während er langsam meinen Leib auf seinen senkte. Meine Augen schlossen sich, ich spürte, ich kannte nur noch Cheftu. Schon ergoss sich das Licht der Sonne über uns, als würde eine Ofentür während des Vorheizens aufgerissen.
    Ich spürte, wie sich seine Schultern unter meinen Händen bewegten und regten, wie seine Hände bedacht meinen Hintern hielten, wie unsere Beine sich ineinander verschränkten, wie er mich ganz und gar ausfüllte. Er war mein Universum, die einzige Wahrheit in diesem Raum in der Zeit. Mit langsamen und gleichmäßigen Bewegungen brachte er die Flamme dazu, höher zu brennen. Ich bat um mehr, ich flehte um Tempo, doch er spannte mich auf die Folter, er brachte meine Haut von innen zum Brennen. Bunte Flecken tanzten mir vor den Augen, verbrannten mich, entflammten mich, bis ich explodierte und wir beide, noch während ich in seinen Armen zusammensackte, bebend und schlotternd gegen die Mauer sanken.
    »Was sollte das eben?«, fragte ich kurz darauf, immer noch außer Atem.
    »Ach, na ja, du willst doch Kinder«, sagte er. »Als Sklave wollte ich auf keinen Fall welche bekommen, aber nun« - er zuckte mit den Achseln - »bin ich tatsächlich frei.« Er drehte den Kopf und lächelte mich an, doch seine Augen waren dabei gegen das Licht der Sonne geschlossen.
    Ich brauchte einen Augenblick, ehe ich seine Worte verarbeitet hatte, doch dann schoss ich hoch. »Du bist frei!«
    Die Löcher waren noch in seinen Ohren, doch ohne Kette. Er lächelte und hatte die Augen dabei immer noch geschlossen, aber seine ganze Haltung lockerte sich. »Oui, chérie. Wir haben ein Heim, ich habe Arbeit, wir befinden uns am Beginn des Aufstiegs des Volkes Israel ... ich finde, wir sollten jetzt eine Familie gründen.«
    Ich schluckte die Tränen hinunter. »Und da wolltest du keine Zeit vergeuden, wie?«, neckte ich ihn.
    Er drückte mein Gesicht an seine Brust und schloss mich beschützend in seine Arme. Seufzend hörte ich ihm zu. Absolut ernst antwortete er mir auf Englisch: »Mit dir ist kein einziger Moment vergeudet, ma Chloe.«
    So blieben wir sitzen, bis wir das unnatürlich laute Klirren von Metall auf Stein hörten. »Merde, Soldaten«, meinte Cheftu und löste sich von mir. Die Sonne brannte auf uns herab und grillte uns in dieser Spalte aus weißem, reflektierendem Stein. Ich zupfte meinen hoffnungslos zerknitterten Rock zurecht, während Cheftu seinen Schurz gerade rückte.
    Dann sah er mich an, wahrscheinlich zum ersten Mal

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