Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
Vom Netzwerk:
verfaulten Zitronen und einem Päckchen ranzigem Käse. Drei Rattenschädeln.
    Äpfel waren besser als alles Bisherige. Bunt. Beinah rund. Jocko war gut. Er konnte sogar herumtollen, während er jonglierte.
    Er tollte in der Küche herum. Jonglierte, jonglierte. Er wünschte, er hätte einen lustigen Hut. Einen mit Glöckchen.
     
    Am Telefon sagte Erika vier: »Hier auf der Kippe sind Unzählige von uns, mein bezaubernder Psychopath. Ich brauche dich nicht allein zu holen.«
    »Nur unzählige Tote«, sagte Victor. »Und die Toten erstehen nicht wieder auf.«
    »Wie ich waren auch sie nicht vollständig tot. Sie wurden irrtümlich für tot gehalten, aber eine Spur von Leben war ihnen noch geblieben … und nach einer Weile war es mehr als nur eine Spur.«
    Der Türgriff hatte sich in die eine Richtung gedreht, dann in die andere. Jetzt hatte er sich schon seit fast einer Minute nicht mehr bewegt.
    »Wir werden dich im Schein von Fackeln in die Eingeweide der Müllkippe hinuntertragen. Und obwohl wir dich lebendig begraben werden, werden wir vor dem Begräbnis unseren Spaß mit dir haben.«
    Der Griff drehte sich wieder.
    Aus der Bibliothek eilte sie geradewegs zur Freitreppe und stieg in den ersten Stock hinauf. Jetzt reichte es. Maxim würde mit Mrs Danvers reden müssen. Das Maß, in dem diese Frau Rebecca die Treue hielt, überstieg die Loyalität einer getreuen Dienerin, und dahinter steckte nichts so Unschuldiges wie aufrichtige Gefühle. Diese Loyalität war gemein und pervers und wies auf ein unausgeglichenes Gemüt hin.
    Sie riss die Tür auf, stürmte in die eheliche Suite und wurde von ihrem geliebten Maxim viermal in die Brust getroffen. Sein Verrat verblüffte sie, doch während sie zu Boden sank, wurde ihr klar, dass er auch Rebecca erschossen haben musste.
     
    Jocko, der durch die Küche tollte, ließ die Äpfel fallen, als er die dröhnenden Schüsse hörte.
    Messer. Er hatte das Messer vergessen. Victor wartete darauf, getötet zu werden, und Jocko vergaß das Messer.
    Er schlug sich ins Gesicht. Schlug sich, schlug sich, schlug sich. Er hatte es verdient, doppelt so oft ins Gesicht geschlagen zu werden. Dreimal so oft.
    Eine Schublade, zwei Schubladen, drei … In der fünften Schublade Messer. Er wählte ein großes aus. Ein sehr scharfes. Auf Zehenspitzen, auf Zehenspitzen aus der Küche hinaus in den Flur.

38.
    Auf der Fahrt in ostnordöstlicher Richtung auf der I10 und dann nach Westen auf der I12 schlief Duke auf dem Rücksitz des Hondas.
    Das Schnarchen des Hundes löste bei Carson keine Schläfrigkeit aus, obwohl es das hätte tun sollen, wenn man bedachte, wie wenig Schlaf sie in den letzten Tagen ergattert hatte.
    Der halbe Liter Cola aus dem Acadiana half – die reinste Koffeinbombe. Bevor sie die Stadtgrenze überquerten, hielten sie an einer Raststätte an, deren Tankstelle samt Geschäft für den täglichen Grundbedarf an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr geöffnet war. Dort sahen sie zu, dass sie einen Teil der ersten Cola, die sie getrunken hatten, loswurden, und kauften dann zwei weitere Halbliterflaschen. Ein Päckchen NoDoz-Koffeintabletten kauften sie auch gleich.
    Als sie weiterfuhren, sagte Michael: »Von zu viel Koffein schnürt sich die Prostata in Knoten.«
    »Ich habe keine Prostata.«
    »Carson, es dreht sich nicht alles immer nur um dich.«
    Eines der Dinge, die sie wach hielten und dafür sorgten, dass ihre Konzentration nicht nachließ, war der Verdacht, der Fall Helios-Frankenstein könnte sehr wohl einiges mit ihr persönlich zu tun haben. Nicht nur, weil sie zufällig einer der beiden Detectives war, die auf den Fall gestoßen waren. Und nicht nur, weil sich ihr Weg in exakt dem Moment mit Deucalions Weg gekreuzt hatte, als sie ihm unbedingt begegnen musste.
    Von allen Bullen, die Carson kannte, hatten sie und Michael den größten Respekt vor persönlichen Eigenarten, insbesondere, wenn ein Individuum kauzig und verschroben und daher amüsant war, und sogar, wenn es sich als stur und unverbesserlich erwies. Demzufolge versetzte die Aussicht auf eine Zivilisation mit nichts anderem als Zielstrebigkeit im Kopf und einer reglementierten Bevölkerung gehorsamer Drohnen gerade sie in noch größere Alarmbereitschaft als vielleicht manche anderen, ganz gleich, ob diese Bevölkerung
aus propagandaverseuchten menschlichen Wesen bestand oder aus Pseudomenschen, die in einem Labor gezüchtet worden waren.
    Aber Carsons Respekt vor der Individualität und ihre

Weitere Kostenlose Bücher