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Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Frankenstein - Der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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dahinterlag.
    Jocko sagte: »Jocko hat ein ganz schlechtes Gefühl. Du willst Jockos Meinung hören. Die Meinung lautet: nicht gut .«
    »Es geht nicht nur um den Geheimgang. Es geht vielmehr um das, was am anderen Ende liegt.«
    »Was liegt denn am anderen Ende?«
    Während sie die Schwelle überschritt und in den Geheimgang trat, sagte sie: »Du solltest es dir besser selbst ansehen. Wenn ich es dir schildere, würde ich es subjektiv darstellen, auch wenn ich mich noch so sehr bemühen würde, es nicht zu tun. Ich brauche deine unvoreingenommene Meinung.«
    Jocko folgte ihr nicht, sondern zögerte und fragte: »Ist es dort drinnen gruselig? Sag Jocko die Wahrheit.«
    »Ein bisschen gruselig ist es schon, aber nur ein klein wenig.«
    »Ist es gruseliger als ein dunkler, feuchter Schacht in der Kanalisation, wenn man seinen Teddybären nicht mehr hat?«
    »Ich war nie in der Kanalisation, aber ich stelle mir vor, dass es dort wesentlich gruseliger wäre als das hier.«
    »Ist es gruseliger als lauter Spinnen in Jockos Teddybär, die nur auf die Schlafenszeit warten, damit sie in seine Ohren kriechen können und, während er schläft, ein Netz in seinem Gehirn weben und ihn zu einem Spinnensklaven machen können?«
    Erika schüttelte den Kopf. »Nein, so gruselig ist es nicht.«
    »Okay!«, sagte Jocko strahlend und überquerte die Schwelle.
    Der Gang war einen Meter zwanzig breit, und der Fußboden, die Wände und die Decke waren aus Beton.
    Die Geheimtür in den Bücherregalen schloss sich automatisch hinter dem Troll, und er sagte: »Jocko muss diesen lustigen Hut wirklich wollen.«
    Der schmale Korridor führte zu einer eindrucksvollen Stahltür. Sie war durch fünf zweieinhalb Zentimeter dicke Stahlriegel gesichert. Einer war in den Türsturz eingelassen, einer in die Schwelle und drei in die rechte Seite des Türstocks, den massiven Scharnieren gegenüber.
    »Was ist dort drinnen eingeschlossen?«, fragte Jocko. »Etwas, was herauskommen könnte. Etwas, was nicht herauskommen soll.«
    »Du wirst es ja sehen«, sagte sie und zog die Riegel einen nach dem anderen zurück.
    »Ist es etwas, was Jocko mit einem Stock schlagen wird?«
    »Nein. Nichts dergleichen.«
    »Ist es etwas, was Jocko eine Missgeburt nennen und ihn mit Hundescheiße bewerfen wird?«
    »Nein. Dazu wird es hier nicht kommen.«
    Jocko schien nicht überzeugt zu sein.
    Die Stahlplatte schwang geschmeidig an ihren Kugellagerscharnieren auf, und dieser Öffnungsvorgang aktivierte
die Beleuchtung auf der anderen Seite der Tür. Ein weiterer Flur von etwa dreieinhalb Metern Länge endete vor einer Tür, die mit der ersten identisch war. Über die volle Länge dieses zweiten Korridors ragten Dutzende von Metallstäben wie Stacheln aus den Wänden heraus, auf Erikas linker Seite aus Kupfer, auf ihrer rechten Seite aus Stahl oder einer Stahllegierung. Ein leises Surren stieg von ihnen auf.
    »Oh, oh«, sagte der Troll.
    »Beim ersten Mal habe ich keinen tödlichen Stromschlag bekommen«, versicherte ihm Erika. »Daher bin ich ziemlich sicher, dass uns nichts passieren kann.«
    »Aber Erika hat mehr Glück als Jocko.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    Der Troll legte seinen Kopf schief, als wollte er damit sagen: Ist das dein Ernst? »Wie Jocko darauf kommt? Sieh dich an. Sieh Jocko an.«
    »So etwas wie Glücksfälle«, sagte sie, »gibt es ohnehin nicht. Das Universum ist ein sinnloses Chaos. Das sagt Victor, und daher muss es wahr sein.«
    »Einmal hat eine schwarze Katze Jockos Weg gekreuzt. Dann ist sie zurückgekommen und hat ihre Krallen in ihn geschlagen.«
    »Ich glaube nicht, dass damit ein Beweis erbracht ist.«
    »Jocko hat nach Mitternacht einen Penny auf der Straße gefunden. Zehn Schritte später ist Jocko in einen offenen Einstiegsschacht gefallen …«
    »Das hat mit Glück nichts zu tun. Du hast nur nicht hingeschaut, wohin du gegangen bist.«
    »… und auf einem Alligator gelandet.«
    »Ein Alligator in der Kanalisation? Also gut, wenn das so ist, aber schließlich sind wir hier in New Orleans.«
    »Es hat sich herausgestellt, dass es zwei Alligatoren waren. Die sich gerade paarten.«
    »Du armer Tropf.«
    Jocko deutete auf den von Stäben gesäumten Gang und sagte: »Du gehst voraus.«
    Wie bei ihrem früheren Besuch tastete ein blauer Laserstrahl Erika, sowie sie diesen neuen Gang betrat, von Kopf bis Fuß und dann wieder bis zum Kopf ab, als wollte er ihre Gestalt vermessen. Der Laser schaltete sich aus. Die Stäbe hörten auf zu

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