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Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Titel: Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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eine abgesägte Flinte, Kaliber 12, eine kugelsichere Weste, ein Paar Handschuhe, einen schwarzen Strumpf. Er zog die Jacke aus, streifte die Handschuhe über, dann legte er die Weste an und zog das Jackett drüber. Die zwei Pistolen steckte er in den Gürtel, das Gewehrschob er in die Ellenbeuge, den Strumpf zog er sich über den Kopf.
    »Ich erwarte dich in einer Minute, Frankie Machine«, sagte Mike.
    Frank betrat das Lokal.
    Es war fast leer, nur ein paar Leute hockten an der Bar. Der Barmann saß mit Rugbyshirt und Arsenal an einem Tisch, sie tranken Bier und sahen Fußball. Der Fernseher war dicht unter der Decke an der Wand befestigt.
    Arsenal drehte sich um, als die Tür aufging.
    Der Gewehrschuss fegte ihn vom Stuhl.
    Rugbyshirt wollte aufstehen und die Pistole ziehen, aber Frank leerte den zweiten Lauf in seinen Bauch, und er kippte auf den Tisch.
    Wo ist Porter? dachte Frank.
    Zur Herrentoilette ging es an der Bar vorbei. Frank ließ das Gewehr fallen, nahm beide Pistolen aus dem Gürtel und trat die Tür ein.
    Porter drückte sich gegen das Waschbecken, mit erhobener Pistole. Er trug seinen dunklen Anzug, aber sein Hosenstall stand offen, seine Hände tropften vom Waschen. Er drückte ab, und Frank spürte die drei Schüsse gegen seine Weste prallen, direkt über dem Herzen, so dass ihm die Luft wegblieb, dann sah er die Panik in Porters Augen, weil er nicht zu Boden ging.
    Frank schoss zweimal die rechte Pistole ab.
    Porters Kopf krachte gegen den Spiegel, der zersplitterte, dann rutschte Porter am Waschbecken entlang zu Boden.
    Eine Blutpfütze breitete sich auf den vergilbten Fliesen aus.
    Das kriegen die nie mehr aus den Fugen raus, dachte er, ließ die Pistole fallen, drehte sich um und verließ das Lokal.
    Mike hatte schon den Gang eingelegt.
    Frank stieg ein, und Mike fuhr langsam vom Parkplatz auf die Straße und hinauf zum Freeway 5.
    Bap wäre stolz auf sie gewesen.
    »Wohin?«, fragte Mike.
    »Tara«, erwiderte Frank.

    Manchmal musst du mitten reingehen.
    Normalerweise passt man auf sich auf. Man trifft seine Vorkehrungen. Man wartet geduldig, bis der richtige Moment gekommen ist.
    Aber manchmal musst du mitten reingehen.
    Erst fuhren sie zu Mikes Wohnung in Del Mar. Im Schrank seines Gästezimmers hatte er ein ganzes Waffenarsenal verstaut. Frank suchte zwei kurzläufige 38er aus, ein Wellington-Gewehr vom Kaliber zehn, eine AR-15 und zwei Handgranaten.
    Als sie nach Tara kamen, stand das Tor offen, Wachen waren nicht zu sehen.
    »Was denkst du?«, fragte Mike.
    »Ich denke, sie warten drinnen«, sagte Frank. »Ich denke, wenn wir reinfahren, durchlöchern sie das Auto.«
    »Sonny.«
    »Was?«
    »Sonny Corleone«, ergänzte Mike.
    »Seht ihr Kerle denn nichts anderes?«
    » Ihr Kerle?«
    Sie umfuhren das Anwesen und stiegen von hinten über die Mauer. Frank wusste, dass sie Bewegungsmelder auslösten, aber nichts geschah – keine Scheinwerfer, kein Alarm. Trotzdem muss Mac Nachtsichtkameras mit den Bewegungsmeldern gekoppelt haben, dachte sich Frank, und wahrscheinlich sieht er uns jetzt auf dem Monitor. Das ist okay, denn du wusstest ja vorher, dass du zu seinen Bedingungen antreten musst.
    Genau wie in Vietnam.
    Der Vietcong hat nur zu seinen Bedingungen gekämpft.
    Wenn du ihn gefunden hast, dann deshalb, weil er wollte , dass du ihn findest.
    Frank hielt die AR-15 in der Hand und hatte sich die Wellington über die Schulter gehängt. Für längere Distanzen zog er die Automatic vor, die Flinte konnte ihm erst nützlich werden, wenn sie ins Haus kamen. Wenn sie ins Haus kamen.
    Erst mussten sie durch den Zoo. Eine verrückte Sache, denn alle Tiere waren wach. Die Vögel fingen an zu kreischen, Frank hörte die Katzen in ihren Käfigen laufen, sah gespenstisch blitzende Augen.
    Und wie in Vietnam erwartete Frank, dass gleich andere Blitze die Nacht erhellten – die Mündungsfeuer eines Hinterhalts –, doch dann überlegte er sich, dass sie sich zwischen den Tierkäfigen und den Schützen befanden, und Mac würde nicht riskieren, dass einer seiner Lieblinge zu Schaden kam.
    Der Pool erstrahlte in einem kalten Blau. Er war beleuchtet, aber es war niemand draußen, zumindest ließ sich keiner blicken. Sie verstecken sich im Haus, dachte Frank, oder, besser noch, auf dem Dach, und warten, bis wir so nahe sind, dass sie uns nicht verfehlen.
    Jeden Moment kann es losgehen, wird der Nachthimmel hell wie am 4. Juli.
    Frank drückte sich am Swimmingpool vorbei, dann, auf der Terrasse vorm Haus,

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