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Franklin Gothic Medium (German Edition)

Franklin Gothic Medium (German Edition)

Titel: Franklin Gothic Medium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Maucher
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denn diese perfekte Verkleidung könnte eines Tages sein Leben retten. Krankes Fleisch wollte schließlich niemand essen. Er warf einen letzten, prüfenden Blick in den Spiegel, nickte zufrieden und begab sich zu seinem Treffen mit dem Haitianer und der rollenden Frau.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

 
     
     
     
    Kapitel 17 - Versuchung
    Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.                                                            (Oscar Wilde)
    Sie schienen, auch wenn man das in Anbetracht der Größe des Projekts kaum glauben mochte, leichtes Spiel zu haben. Sie hatten Glück mit dem Parkplatz, direkt vor dem Haus der mächtigen Dame, der leer und einladend auf sie wartete und die Umrundung des Hauses vor dem Einbrechen offenbarte, dass die Hintertür der schäbigen und vermutlich mit Drogengeldern finanzierten Hütte offenstand. Dies erleichterte und beschleunigte das un auffällige Eindringen ungemein.
    Drinnen erwartete sie ein unvergesslicher Anblick. Der Fleischberg auf den sie es abgesehen hatten kniete zugekifft auf einem von unzähligen Kakerlaken als Liebestempel umfunktionierten Teppich und versuchte krampfhaft, einen Einweg- Dildo in ihre westliche Hemisphäre zu stöpseln. Die Geräusche die sie dabei von sich gab erinnerten an einen tollwütigen Elefanten im Endstadium. Es war furchterregend und abstoßend. Sie schien es für geil zu halten, doch jede Kokosnuss strahlte mehr Erotik aus als diese Mammutfrau. Franklin hatte Angst er würde erblinden, wenn er sich diesem Anblick zu lange aussetzen müsste. Dann bemerkte sie die Eindringlinge, stieß einen schrillen, erschrockenen Schrei aus und versuchte auf die Beine zu kommen. Doch plötzlich hallte ein Schuss.
    Man könnte sagen es war ein Unfall. Es war noch früh und der stets bewaffnete Haitianer hatte an diesem Tag noch nichts getrunken. Und, seien wir ehrlich, niemand kann von einem noch vollkommen nüchternen Mann erwarten mit diesem grausamen, unfassbaren, aber leider nur allzu realen Anblick umgehen zu können ohne au ch nur einen Schuss abzufeuern!
    Interessiert beobachtete Franklin, wie die Kakerlaken schleunigst in alle Richtungen davonstoben, als ihr einstmals notgeiler, fast schon ekstatischer Gesichtsausdruck einer Art kindlichem Staunen wich, welches einer gewissen Blödheit nicht entbehrte und sie dann,, wie ein fallender Hinkelstein, vollends zu Boden ging. Von vorne hatte man nur ein kleines Loch gesehen, doch die Austrittswunde war riesig und ein kurzer aber intensiver Blick in ihren Schädel zeigte, dass wir, egal ob äußerlich schwarz oder weiß, egal ob Chinese oder Eskimo, innen drin doch alle die gleiche rote und glibberige Götterspeise sind! Ihre Portion war nur et was größer als die der Anderen.
    Der Temple d'amour  der unausrottbaren, atomkriegresistenten und eng mit den bengalischen Glühwürmchen verwandten Kakerlaken war blutbefleckt und somit wohl endgültig ruiniert, also wickelten sie den toten Klumpen der sie nun war in den Teppich und luden ihn unter Aufbietung all ihrer Körperkraft, in den Lastwagen.
     
    Franklin bedauerte ein wenig, dass es ihnen nicht gelungen war die geballte Weiblichkeit auf ihrer Ladefläche lebend zu fangen. Zwar hatte das Ableben auch seine Vorteile, man musste nicht befürchten der  gewaltigen, tonnenschweren Wucht der Gegenwehr einer Beute solchen Kalibers zu unterliegen, doch dieses Risiko wäre er eingegangen, hätte sein Betäubungsgewehr parat gehalten und dann gehofft den sedierenden Schuss setzen zu können, bevor die Masse den kritischen Punkt überschritt und unaufhaltsam alles unter sich begrub was sich ihr in den Weg stellte. Riskant, natürlich, doch zum Einen er war ein erfahrener Jäger, zum anderen ein guter Schütze, doch ausschlaggebend war, dass er  sich nun, da das Fleisch tot war, extrem sputen musste, wollte er diese Mengen verarbeiten bevor die Fäulnis einsetzte und das Fleisch verdarb.
     
     
     
     
     
     
     
    Kapitel 18 - Vogelkunde
    „Mit dem Geist ist es wie mit dem Magen: Man sollte ihm nur Nahrung zumuten, die er verdauen kann.“          (Winston Churchill)
    Nachdem sie, als wäre sie ein  durch den grünen Absinthstrudel treibender Toulouse Latrec, der den Armen der grünen Fee entfleucht, schließlich wieder auf seinem Malerschemel am Fuß des Montmartre sitzend seinem Tagwerk nachging, erwachte Naomi, mit dem gewaltigsten Kater

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