Franklin Gothic Medium (German Edition)
Stall. Die Aussicht auf einen schmerzhaften Stromschlag und die geschlechtsbedingte Unterwürfigkeit hielten das Weibchen zwar auf Abstand, nicht aber ihr freches Mundwerk in Zaum. Darum versetzte er ihr einen peinvollen Hieb mit seinem unter Spannung stehenden Stock und schon wackelte sie nur noch aufgeregt mit den Armstümpfen, war aber vorsichtigerweise endlich still. Schnell packte er das dominante Männchen an den ihm verbliebenen Oberschenkeln und zerrte es aus dem Verschlag. Von der Fesselung der Hände war er inzwischen abgekommen, denn er wollte das Fleisch nicht in seiner ohnehin etwas kargen Bewegungsfreiheit einschränken und legte ihm stattdessen ein fein gearbeitetes Halfter an, mit einem praktischen Knebel der ihn vor Bisswunden schützen würde, und einer Öse am Hals, in die er die Leine einhaken konnte. Und so führte er das k rabbelnde Fleisch in die Küche.
Dort machte er das Fleisch an eben dieser Öse in aufrechter Haltung an der Küchenwand fest, wetzte sein Schlachtmesser bis es rasiermesserscharf war und begann mit der optischen Anpassung des Transsexuellen an sein neues Geschlecht und amputierte die unnötig weiblichen Brüste. Nachdem er dem Männchen ein Sprühpflaster aufgeklebt und ihm vorsorglich noch einen kräftigen Druckverband angelegt hatte, begann er mit seiner eigentlichen A rbeit, dem Bereiten des Mahls.
Nachdem er die Silikonkissen entfernt hatte, die ihm die prompte Erklärung für das Fehlen visueller geschlechtlicher Veränderungen bot, füllte er den so entstandenen Hohlraum im weichen Brustfleisch mit einer delikaten Füllung aus Brotteig, fein geschnittenen Zwiebeln, Petersilie und einem Hauch Majoran, zog die Hautlappen entlang der Öffnung zusammen und nähte die feine Brust vorsichtig zu. In einer Pfanne ließ er etwas von dem weißen Speck aus, den er noch von der rollenden Frau vorrätig hatte. Dann mischte er das so entstandene Öl mit Salz, Pfeffer und Paprika und bestrich im Anschluss die zarte Brusthaut damit, um so später eine besonders würzige und knusprige Kruste zu erhalten. Zu guter Letzt spickte er die ballonförmigen Bratenstücke mit etwas Knoblauch, dessen Aroma während der Backzei t ins Fleisch einziehen konnte.
Während der Braten in der Röhre schmorte brachte er das Männchen zu seiner ihn sehnsüchtig erwartenden Stute zurück und verbrachte noch eine gewisse Zeit auf seinem Beobachtungsposten. Das Weibchen machte sich sofort daran, die optischen Veränderungen des Partners zu untersuchen, die noch frischen Verletzungen zu erschnüffeln und verlieh ihrer Freude über die hinzugewonnene Männlichkeit mit ihren niedlichen, spitzen Quietschlauten Ausdruck, die stets ihre Aufregung und ihr Entzücken begleiteten.
Dann geschah etwas, unerwartet und wundervoll zugleich.
Kapitel 30 - Angst
Angst essen Seele auf! (aus Afrika)
Naomi stand in ihrem nun einsamen Kerker Todesängste aus, wie jedes Mal, wenn der Wahnsinnige eine von ihnen holen kam. War sie es selbst, so dominierte die Furcht vor den unvorhersehbaren Grausamkeiten, zu denen ihr Schänder mühe- und gewissenlos fähig war. War sie jedoch diejenige die zurückblieb, so marterten sie tiefgreifende Ängste, diesmal könnte die Liebste die Torturen nicht überstehen und sie müsse ihr hoffnungsloses Dasein in diesem kalten, unbarmherzigen Höllenloch künftig alleine fristen. Daran würde sie seelisch zerbrechen und für das körperliche würde letztlich ihr Folterknecht sorgen. Und so saß sie, das Wort "nein" wie ein Mantra stetig vor sich hinmurmelnd, und wartete.
Gleichzeitig stand Fou-Mai in der Küche, im wahrsten Sinne des Wortes, unsagbare Ängste aus, als der Schlächter sich ihr mit seinem gewetzten Messer und einer Sprühpf lasterdose in der Hand näherte.
Etwa eine Stunde später, die sich, klebrig und zäh wie der Faden eines Kaugummis in den man versehentlich getreten war, dahingezogen hatte, öffnete sich die Tür des kalten Verlieses zum zweiten Mal an diesem Tag. Naomi schreckte hoch aus dem tranceähnlichen Zustand der Katatonie, in den sie sich einstweilen geflüchtet hatte. Sie fröstelte, denn es war wie immer kalt in diesem Loch. Der Irre hatte bei seinem Umbau zwar eine Klappe eingebaut, durch die er das Essen schieben konnte, jedoch keine Heizung. Da sich die Tür nunmehr nur noch zu besonders quälenden Gelegenheiten öffnete oder schloss war
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