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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla
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leicht hätte umbringen können. Außerdem konnte er sich nicht sicher sein, dass dieser jemand jetzt noch in der Wohnung war und nur darauf wartete, bis er aus dem Schlafzimmer kam.
Nach kurzer Überlegung ging er zu seinem Kleiderschrank, wo auf der Seite, in der früher die Kleider seiner Exfrau lagen, nun einige seiner Spielzeuge lagerten. Sebastian entschied sich für das Paar Handschuhe und die Peitsche.
Mit der Peitsche schob er das blutige Stück Fleisch so weit zur Seite, bis es mit einem schmatzenden Geräusch von seinem Nachttisch fiel. Dort klappte es auf und jetzt erkannte Sebastian auch, dass es ein Schweineherz war. Doch nicht nur das, aus einer der durchtrennten Arterien ragte ein dünnes Büschel Haare, die fast von derselben Farbe waren wie seine eigenen und eindeutig als zusätzliche Drohung dienen sollten.
Da sich sein Magen erneut zu Wort meldete, riss er sich von dem Anblick los und griff zitternd zu dem blutverschmierten Telefon, das neben dem Wecker lag. Die Handschuhe erwiesen sich als gute Wahl und halfen, den Ekel zu überwinden. Sebastian drückte die Schnellwahltaste und anschließend die für die Freisprechfunktion. Nach nur drei Freizeichen meldete der Mann, den Dimitrij gerade als Bereitschaft eingeteilt hatte. Sebastian erklärte das Nötigste, daraufhin versprach der Mann mit dem russischen Akzent, dass er in wenigen Minuten bei ihm sein würde.
Sebastian nahm den Hörer des Haustelefons, mit dem er die Haus- und Wohnungstür bedienen konnte, aus der Halterung neben der Tür und ließ sich auf die Bettkante sinken. Genau sechs Minuten später ertönte der Hinweiston der Türklingel und die Stimme des Russen meldete sich.

Dimitrij, der in dem Schloss gerade auf dem Weg zu seinem Boss war, blieb kurz auf der Wendeltreppe stehen und zog sein Handy heraus. Nachdem er kurz zugehört hatte, sagte er: »Alles klar! Du wartest bei dem Anwalt und sorgst dafür, dass er wieder etwas ruhiger wird. Ich rede kurz mit Michail, dann schicken wir dir ein paar Leute und ein Päckchen, das Hausner später zu den Bullen bringen soll. Passiert ist ihm doch nichts, oder?« Wieder hörte Dimitrij kurz zu, dann legte er auf und nahm die letzten Stufen im Laufschritt. Vor der Tür des Arbeitszimmers angekommen, ging diese gerade auf und Michails Sohn erschien. Dimitrij graute vor der Zeit, wenn dieser Junge einmal groß sein würde, denn seine Arroganz hatte er ganz sicher nicht von seinem Vater!
Da der Junge ihn nicht grüßte, grüßte auch der Leibwächter nicht, sondern ging einfach an ihm vorbei in das Zimmer.
»Guten Morgen, Dimitrij!«, grüßte Michail, offenbar in bester Laune.
»Guten Morgen, Boss!«, grüßte dieser, allerdings auf Russisch, zurück, was bei Michail für die ersten Sorgenfalten des Tages sorgte. Denn immer wenn sein Leibwächter in seine Muttersprache verfiel, gab es irgendein größeres Problem, was Dimitrij dann auch gleich mit den Worten »Du solltest deine Familie nehmen und ein paar Tage verreisen.« bestätigte.
»Was ist los? Hat Putin einen Atomkrieg begonnen?«, fragte Michail, immer noch gut gelaunt.
»Das nicht ...«, antwortete sein Leibwächter und wedelte mit dem Handy, das er immer noch in der Hand hielt, »aber der Anwalt hatte heute Nacht Besuch und wachte heute Morgen neben einem Schweineherz auf, in das man ein Büschel blonder Haare gesteckt hatte.« Dimitrij stockte kurz und fuhr in einem fast beschwörenden Tonfall fort: »Michail, ich habe kein gutes Gefühl! Ich glaube, das ist eine Anspielung auf irgendetwas, was passieren wird, und ihr seid alle drei blond.«
Der Boss stand einen Augenblick lang da und dachte nach, dann schüttelte er den Kopf: »Übermorgen ist hier die Einweihungsfeier und weder ich noch meine Familie wird vor einer Frau flüchten. Hast du eine Ahnung, welche Außenwirkung es hätte, wenn wir weglaufen würden?«
Doch sein Leibwächter blieb hartnäckig: »Erstens wissen wir noch nicht einmal sicher, ob es nur eine Frau ist, und zweitens könntest du eine Krankheit vortäuschen.«
Jetzt wurde der Boss laut: »Nein, Dimitrij! Und das ist mein letztes Wort! Schicke unsere Männer dahin, sie sollen auf den Anwalt aufpassen, und wenn sich ihm irgendjemand unerlaubt nähern will, bringt ihr denjenigen hierher.«
Dimitrij kannte den starren Blick seines Bosses und wusste, dass es keinen Sinn machte weiter zu diskutieren. Resigniert antwortete er: »Ist gut. Ich leite alles in die Wege und halte dich auf dem Laufenden. Kann ich

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