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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla
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Ihnen leider nicht sagen, nur so viel: Er hat großes Interesse an der Aufklärung dieses Falles!«
Mike, den der Vorfall in Tschechien immer noch mitnahm, beugte sich bedrohlich in Richtung des Anwalts und flüsterte: »Sagen Sie diesem Russen, dass wir weit mehr wissen, als er ahnt, und dass wir Stück für Stück unsere Liste abarbeiten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn eindeutig mit gewissen Dingen in Verbindung bringen können, und dann wird er sich wünschen, dort zu sein, von wo er herkam. Bei uns reicht es nicht, mit ein paar Scheinchen zu winken, und dann schaut unser System weg.«
Hausner hielt, scheinbar gleichgültig, Mikes Blicken stand, doch im Inneren musste er fast lachen. Was wusste dieser Bulle schon von dem, was sich in den oberen Etagen der Wirtschaft und der Politik abspielte. Glaubte dieser kleine Kommissar wirklich, all das Geld in der Schweiz wurde ehrlich verdient?
Nach außen hin immer noch förmlich, ging er nicht auf die Provokation ein, sondern wandte sich nun wieder an Karl Steinbach: »Also, wie sieht es aus? Es geht nur um die Auskunft, ob Sie eine gewisse Person in Ihrem System haben ... um mehr nicht.«
Karl, der inzwischen nachgedacht hatte, sah ihn fragend an: »Sie sind doch Anwalt, warum fordern Sie diese Auskunft nicht einfach auf dem offiziellen Dienstweg an?«
Noch immer souverän, antwortete Hausner: »Weil das ewig dauern würde, und dieser Mörder nicht den Eindruck macht, als würde er warten, bis ich alle Informationen zusammen habe.«
Mike kniff die Augen erneut zusammen: »Soll das heißen, Sie oder Ihr Mandant jagen diesen Mörder ...«, dann machte er eine kurze Pause, »oder sehen Sie sich gar gefährdet?«
Hausner bemerkte seinen Fehler und machte es wie immer, wenn es bei einem Gerichtsverfahren eng wurde. Er zog Mikes Aussage ins Lächerliche: »Sie haben viel Phantasie, sollten Sie sich nicht lieber auf Fakten verlassen?« Anschließend tippte er auf den Datenträger, der immer noch vor ihm lag, und sagte: »Solche Fakten.«
Karl warf einen kurzen Blick zu seinem Hauptkommissar, sah, dass Mike kurz davor stand, in die Luft zu gehen und wies ihn an sein Büro zu verlassen. »Aber ...«, wollte dieser protestieren, doch Karl sagte scharf: »Das ist ein Befehl und jetzt mach dich wieder an die Arbeit!«
Nur wenige Augenblicke später flog die Bürotür scheppernd zurück in den Rahmen und draußen wurde gegen irgendetwas getreten, dann kehrte Ruhe ein und Karl drehte sich zu seinem Rechner: »Wie heißt die Person?«
Wortlos schob der Anwalt einen Zettel über den Tisch. Karl warf einen Blick darauf und tippte dann Karla Grass in das Suchfeld der Personenabfrage. Ohne ihm mitzuteilen, welches Ergebnis auf seinem Monitor erschienen war, streckte er die Hand über den Schreibtisch: »Und jetzt die DVD!«
Hausner reichte ihm die Scheibe, worauf Karl den Monitor drehte, auf dem in großen roten Buchstaben Kein Eintrag gefunden stand.
Hausner kniff kurz die Lippen zusammen, stand auf und verließ wortlos das Büro. Im Bruchteil einer Sekunde hatte ihn die Angst wieder voll im Griff und er wollte nicht, dass dieser Polizist etwas davon mitbekam. Die einzig heiße Spur hatte sich zerschlagen und der Besucher oder die Besucherin von letzter Nacht würde weiterhin ein Phantom bleiben.

–32–
     
     
       Der Schrei ihrer Seelennarbe trieb Karla Schweißtropfen auf die Stirn und brachte ihre Nerven zum Zittern. Wieder und wieder quälte sie dieser markdurchdringende Ton, der sich mit ihren Traumbildern verband und dadurch noch schrecklicher wurde. In ihren Gedanken war ihre Seele ein strahlend weißes, energiegeladenes Gebilde, über das sich die schmutziggraue Wunde ihrer Vergangenheit zog.
Für einige Sekunden herrschte Ruhe und die Wunde wurde wieder zur Narbe, doch dann war das Geräusch wieder da und die hässlich ausgefransten Ränder der Narbe öffneten sich erneut zu einem Schrei. Das Geräusch verstummte erneut und Karlas Gedanken entfernten sich aus ihrem Inneren, kehrten langsam, als würden sie in den Himmel gezogen, an die Oberfläche ihres Bewusstseins zurück und katapultierten sie schließlich in die Realität. Mit dem Gefühl ersticken zu müssen erwachte Karla und wusste, noch während sie um Luft rang, dass sich etwas verändert hatte. Es war nicht die Realität, in der sie sonst erwachte, sie war immer noch Karla und nicht die Frau mit dem geregelten Alltag.
Der Wecker meldete sich erneut und erst jetzt wurde ihr klar, dass dieses Geräusch

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