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Franny Parker

Franny Parker

Titel: Franny Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Roberts McKinnon
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an.
    »Äh, drei Bücher«, log ich wieder.
    Ihre Stirn glättete sich und sie sagte: »Also, Pearl, nur eins mehr als du. Franny ist keine Bedrohung. Aber zwölf? Die kleine Mill muss lügen. Ich ruf ihre Mutter an!«
    Ich kletterte aus dem Auto und zuckte in Pearls Richtung entschuldigend mit den Schultern. Sie sah aus, als wolle sie ausreißen und mit mir in unser Haus kommen. Aber keine Chance.
    »Schnall dich an, Pearl. Wir müssen Bücher verschlingen!«, rief ihre Mutter.

Die emsigen Bienen
    D as ist sehr schön genäht«, sagte Grandma Rae und sah Sidda anerkennend über die Schulter. Sidda strahlte und hob ihren Teil der Patchworkdecke hoch, damit ihn jeder bewundern konnte. Ich konnte nicht erkennen, was so toll daran sein sollte.
    »Und du?« Grandma kam näher. Ich zeigte ihr, an was ich gearbeitet hatte. »Oje. Gib mir das mal lieber.«
    Ich seufzte und reichte ihr meine Stoffflecken. Nähen war einfach nicht mein Ding. Die emsigen Bienen, wie Grandma Rae sie nannte, kamen fast jeden Freitag. Daddy nannte sie die emsigen Klatschtanten. Sie trafen sich schon seit Jahren, machten Flickendecken für neue Babys, spendeten der Krebsstation im Krankenhaus Schals und hüllten jedes Familienmitglied in das ein, was sie produzierten. Aber es ging um mehr als nur ums Nähen. Diese Frauen kamen mit den tollsten Geschichten daher. Jeden Freitagnachmittag bekam ich eine ganze Menge über Leute mit, die ich noch nie gesehen hatte. Es ging um entfernte Verwandte von der Ostküste, reiche Onkel in Kalifornien, sogar um eine Braut mit gebrochenem Herzen. Jede von Grandmas Freundinnen hatte einegroße Familie und Familien stehen ja für gute Geschichten. Wenn sich diese Damen in unserem Zimmer versammelten, dann fühlte sich unser knarrendes altes Bauernhaus ganz stabil an, als ob die Gruppe von schnatternden Frauen dafür sorgte, dass es auf seinen alten Fundamenten strammstand. Diese Schar von Frauen, die um den Küchentisch versammelt war, hatte etwas an sich, das die Mauern und Wände fast vibrieren ließ.
    Bisher war Sidda diejenige in der Familie, die am vielversprechendsten war. Ich weiß nicht, wer sich an der unsinnigen Aussage mehr ergötzte, Sidda oder Grandma, aber beide schienen es besonders zu lieben, mich und Mama darauf hinzuweisen, wie gut sie nähen konnte. Trotz der Tatsache, dass nur eins der Mädchen unserer Familie Talent oder Interesse zeigte, hatten die emsigen Bienen unser Haus zu ihrem Bienenstock erkoren. Mama, die ja ein Freigeist war, hatte nichts dagegen einzuwenden. Sie zog ihre Staffelei aus dem Wohnzimmer herüber und malte direkt neben dem großen Tisch weiter. Und ich mochte es auch, wenn Izzy, Dotty, Faye und Grandma unsere Verandastufen herauftaperten, mit Taschen voller Stoff und Mündern voller Geschichten.
    Das neueste Vorhaben war eine Patchworkdecke mit einem riesigen Eichenbaum, der von der unteren Mitte aus in den Himmel wuchs und dessen Äste mit Blättern und Vögeln besetzt werden sollten. Bisherwar es erst mal ein hässlicher dicker Strunk von einem Stamm. Der Baum musste noch viel wachsen.
    »Heute ist es ja heißer als ein Pfannkuchen«, sagte Izzy und schob den riesigen Strohhut, den sie aufhatte, in den Nacken. Grandmas Freundin Izzy war genauso verrückt wie ihre Hüte. Sie verzierte die breiten Krempen mit so ungefähr allem, was ihr in die Finger kam, von grünen Bananen bis hin zu Glühbirnen. Als Ben noch ein Baby war, fing er allein beim Anblick ihrer verrückten Hüte jedes Mal zu schreien an. Später gewöhnte er sich daran. Der heutige Hut war mit winzigen Plastikdinosauriern bedeckt, die jedes Mal, wenn sie den Kopf bewegte, herumschaukelten.
    »Was machen die Felder?«, wollte Grandma Rae von Faye wissen. Sie würdigte Izzys Dinos keines Blickes.
    »Es steht nicht so gut«, sagte Faye. »Im Juni haben wir schon fast den ganzen Weizen verloren. Die Baumwollernte fängt im August an, da sieht’s aber auch nicht viel besser aus. Vielleicht müssen wir uns dieses Jahr um Staatshilfen bemühen.«
    »Eine wirklich schlimme Dürre dieses Jahr«, sagte Mama und stellte ein Glas Limonade vor mich hin. »Drüben bei der Farm der Larsons hab ich letzte Woche schon die Wagen der Regierung gesehen. Sie haben die Südfelder begutachtet. Offenbar steht bereits fest, dass die Hirse ein totaler Ausfall ist.«
    Ich hatte die Regierungsautos auch gesehen. Rote Pick-ups mit Aufklebern vom Staat Oklahoma an derSeite. Die kamen immer nur bei Katastrophen: bei Hochwasser, Dürren,

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