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Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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im Anschluss die Mooshammer Liesl ein, welche eine Freundin von der Oma ist und ungefähr auch die Figur von ihr hat. Ihre Brüste liegen in einem BH mit roten Rosen, und schlagartig reduziert sich mein Hunger ganz enorm.
    »Der Leopold, der macht das ganz prima«, wirft jetzt die Oma noch ein. Was sie trägt, kann ich leider nicht sagen, weil ich sie nicht ums Verrecken anschauen mag.
    »Bist du da jetzt vielleicht eifersüchtig oder was, Franz?«, fragt mich die Susi und grinst.
    »Eifersüchtig? Auf den Leopold? Nein, Susi, wirklich nicht«, sag ich grad noch.
    »Eben!«, sagt die Mooshammer Liesl daraufhin. »Ich hab das auch gleich gesagt. Leni, hab ich gesagt, der Leopold, der kann da getrost dabei sein. Weil das ist doch kein richtiger Mann nicht. Jedenfalls nicht für uns gestandene Weiber, gell. Leni, hab ich gesagt, der Leopold, der ist doch praktisch wie eine schwanzlose Amphibie.«
    Wie ich dem Leopold jetzt in sein verkniffenes Gesicht schaue, ist es um mich geschehen. Selten hab ich die Mooshammer Liesl mehr gemocht als in diesem Moment.
    Der Leopold knallt einen der Büstenhalter auf den Tisch und verlässt schnurstracks das Zimmer. Es dauert direkt ein Weilchen, bis ich mich wieder etwas beruhigt hab, dann mach ich mir den Nudelauflauf warm. Grade wie ich mir das Besteck aus dem Küchenkasten hole, klopft es kurz an der Tür, und der Flötzinger kommt rein. Er hat das Baby auf dem Arm, das ganz ruhig und friedlich schläft.
    »Was willst denn du hier?«, fragt seine Gattin gleich mal.
    »Die Amy-Gertrud, die hat die ganze Zeit so laut geschrien«, sagt der Flötzinger, hockt sich auf einen der Stühle, und anschließend starrt er völlig hemmungslos auf sämtliche Brüste.
    So schnapp ich mir lieber mal meinen Teller und begeb mich damit rüber ins Wohnzimmer. Dort laufen die Beatles ungewöhnlich leise, der Papa hockt in seinem Sessel, und ganz offensichtlich hat der Leopold ihm wohl grade sein Herz ausgeschüttet. Jedenfalls sagt der Papa: »Das darfst du dir nicht so zu Herzen nehmen, Leopold. Und schon gar nicht, wenn’s von der Mooshammerin kommt.«
    »Sollte er schon«, sag ich kauenderweise. »Schließlich istes nicht uninteressant, wie man so wirkt auf die Frauenwelt, gell.«
    »Kannst du nicht einfach tot umfallen«, keift mir der Leopold jetzt her, und der Papa sendet perverse Blicke in meine Richtung. Da die Stimmung jetzt hier auch nicht so großartig ist, schnapp ich mir den Ludwig und wir zwei gehen in unseren Saustall rüber.
    Wie ich am nächsten Tag in der Früh aufwach, steht die Oma vor mir und dahinter der Papa. Er hält ein Tablett in den Händen, und es duftet herrlich nach Kaffee.
    »Wie komm ich zu dieser Ehre?«, frag ich und überleg gleich, was ich denn so Tolles gemacht haben könnte, das ein Frühstück im Bett auch nur irgendwie rechtfertigen würde. Doch mir fällt beim besten Willen nix ein. So genieße ich erst mal und schweige. Irgendwann rücken sie dann aber schon raus mit der Sprache, und mir wird schlagartig klar, dass dieses ganze Verwöhnprogramm hier nicht im Mindesten mit meiner eigenen Person zu tun hat. Sondern vielmehr mit der meines Bruders. Weil der sich nämlich ab sofort weigert, mit mir an einem Tisch zu sitzen. Und da der Leopold aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen im Moment auf Hilfe angewiesen ist, legt man mir nun also nahe, seinen Heilungsprozess nicht durch meine Anwesenheit hinauszuzögern. Deswegen soll ich vorerst lieber hier in meinem Saustall bleiben. Wenigstens so lange, bis er wieder fit ist, der arme Leopold.
    Das ist ja wohl die Höhe! Selbst das Verständnisgeheische meiner Vorfahren bringt mich nicht wirklich runter von der Palme. Ich bin so was von geladen, dass ich splitterfasernackt, wie ich bin, über den heimatlichen Hof rüberlaufe und dem Leopold meine Meinung geige. Was da alles für Ausdrücke fallen, mag ich jetzt gar nicht erst wiedergeben. Aber sagen wir einmal so, einen großartigen Eindruck hinterlasseich bei ihm sowieso nie. Jetzt sitzt er einfach da an meinem Frühstückstisch, sein Gipsbein auf einem der Stühle, ein Kissen darunter, und beißt milde lächelnd in sein Honigbrot. Wenn ich jetzt meine Waffe bei mir hätte, dann wär er fällig.
    Nachdem ich die Order erteilt hab, irgendwer möge sich bitte schön um den Ludwig kümmern, pack ich ein paar Sachen in meine Reisetasche und mach mich zunächst mal auf den Weg ins Rathaus.
    Die Susi feilt sich gerade ihre hübschen Fingernägel und ist im übrigen der

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