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Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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quetschen.
    »Jetzt nimmst erst mal ein schönes Vollbad, Franz, und ich mach uns in der Zwischenzeit was Schönes zum Essen, was meinst?«, fragt er und schließt dabei die Schranktür.
    »Ich zahl im Zweiwochenrhythmus«, sag ich und drück ihm hundertfünfzig Euro in die Hand. Er verdreht kurz die Augen, und schnaufend schiebt er die Geldscheine ein. Anschließend verschwindet er in die Küche, ich begeb mich ins Bad und lasse Wasser in die Wanne.
    »Ich hab dir ein Zahnputzbecherle hingestellt, Franz. Es ist das gelbe. Da wo die grüne Zahnbürste drin ist«, hör ich den Rudi ein paar Augenblicke später durch die Tür hindurch. Tatsächlich stehen zwei Becher auf der Waschbeckenablage. Einer davon ist gelb und mit dem Li-La-Launebär drauf. Der daneben hat so ein grünes Militärtarnmuster unddie Aufschrift »Rambo«. Wie ich hinterher frisch wie der Irische Frühling in meiner schneeweißen Wäschegarnitur ins Wohnzimmer gehe, komm ich endlich diesem nervigen Geruch auf die Schliche. Es sind Duftkerzen, die hier meine Sinne vernebeln. Ich blase sie der Reihe nach aus, kann damit aber keine große Zustimmung meines nagelneuen WG-Partners ernten.
    »Magst du das nicht?«, fragt er etwas beleidigt.
    »Nein«, sag ich und setzt mich an den Esstisch.
    »Schade. Ich finde es immer unglaublich entspannend, wenn die Wohnung gut riecht.«
    »Ich auch. Deshalb hab ich sie ausgeblasen.«
    »Hunger?«, fragt er und hat immer noch einen leicht gekränkten Tonfall drauf.
    Ich nicke voll Vorfreude auf ein festliches Mahl. Der Rudi verschwindet kurz in der Küche, um Augenblicke später mit zwei Dosen Ravioli zurückzukommen.
    »Aufpassen, die sind noch sehr heiß«, sagt er und stellt eine der Konserven direkt vor mir ab.
    »Eierravioli«, sag ich so mehr zu mir selber.
    »Ja«, sagt der Rudi und strahlt mich an. »Lass es dir recht gut schmecken!«
    »Hast du vielleicht noch ein Bier oder so?«, frag ich, weil ich dieses Zeug ja schließlich mit irgendwas runterspülen muss.
    »Freilich, im Kühlschrank«, sagt der Rudi mit vollem Mund.
    Ich steh auf und geh rüber zum Kühlschrank. Bier allerdings kann ich dort leider gar keines finden. Jedenfalls kein richtiges. Auf einigen Flaschen kleben seltsame Etiketten, die steif und fest behaupten, dass die Zusammensetzung tatsächlich eine bierähnliche Substanz beinhalten soll. Ich nehm davon eine und geh zurück ins Wohnzimmer.
    »Was ist das für ein Zeug, und wo hast du das überhaupt her?«, frag ich und nehm einen Schluck. Rein geschmacklich ergänzt es die Ravioli wirklich ganz perfekt.
    »Mh«, sagt der Rudi und beißt auf den matschigen Nudeln herum. »Schnäppchenhalle. Observierung. Prima Auftrag. Wenig Kohle zwar, aber alle möglichen Naturalien. Da kann man wochenlang leben davon. Und? Schmeckt’s?«
    Vielleicht kennt der Rudi seine Westentasche doch noch ein bisschen besser als mich. »Scheiße, Rudi«, sag ich mit einem Blick auf die Uhr und steh auf. »Hätt ich fast vergessen. Zu blöd. Ich muss noch mal kurz ins Büro. Echt dringend. Kannst du mir vielleicht einen Schlüssel geben, könnte spät werden.«
    »Och, das schöne Essen, Franz!«, sagt der Rudi brummig, während er aus einer Schublade den Schlüssel fischt.
    »Ja, echt ein Jammer,«, sag ich, geh in mein Zimmer zurück und zieh mich wieder an. Anschließend fahr ich zum Bräuhaus hinüber. Ein Kesselfleisch und ein ganz frisch Gezapftes. Ein Wahnsinn. Wirklich.
    Wie ich am nächsten Tag in mein Büro komm, ist meine feurige Kollegin anwesend, und ganz offensichtlich hat sie ihre Kinder dabei. Zwei Mädchen im Grundschulalter und ein Bub mit, sagen wir, zwei. Alle zusammen sitzen um meinen Schreibtisch herum und malen mit meinen Kugelschreibern auf diverse Blätter meines Tischkalenders. Die dazugehörige Mutter sitzt an ihrem eigenen Schreibtisch und hypnotisiert den PC.
    »Hi«, sagt sie, wie sie mich sieht, und macht keinerlei Anstalten, ihre Brut einzusammeln. Ich geh dann mal zu meinem Schreibtisch, stemm die Hände in die Hüften und mach ein ernstes Gesicht.
    »Hi«, sagen die zwei Mädchen nacheinander, widmen sich aber gleich wieder den bildenden Künsten.
    »Sag mal, gibt’s keine Tagesstätte oder so was, wo du die Kinder hinbringen kannst, wenn du hier abhängst?«, frag ich dann erst mal.
    »Scharlach«, sagt sie, ohne mich anzusehen.
    Scharlach, soso.
    »Eine Oma, Tante oder etwas in der Art?«
    »Sorry!«
    »Oder der Vater, verdammt. Es ist doch wohl ein Witz, dass ich nicht an meinen

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