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Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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recht ausmachen, ob in seiner Stimme Schadenfreude oder Anerkennung rauszuhören ist. »Da hast du dich aber richtig ins Zeug gelegt.«
    Darauf stoßen wir an.
    Drüben bei den Mädels, da geht jetzt ein Geflüstere los und ein Getuschel, und es fallen ständig die Worte: »Nein?«, »Echt?« oder »Das gibt es doch gar nicht!«
    Ich könnte meinen Arsch verwetten, dass die Susi grad von diesem dämlichen Brief erzählt hat. Gut, wenn sie das macht, dann kann ich das auch.
    »Den bring ich um, diesen Gratler!«, schreit der Simmerlnach meiner Berichterstattung und zieht damit alle Blicke auf sich.
    »Wen denn jetzt schon wieder?«, will die Gisela wissen.
    »Der Susi ihren Karl-Heinz«, sag ich.
    »Das ist nicht mein Karl-Heinz!«, sagt die Susi ganz vehement.
    »Ja, meiner ist es auch nicht«, sag ich und nehm einen Schluck Bier.
    »Das geschieht dir grad recht, Eberhofer«, keift dann die Gisela zu mir rüber.
    »Was bitte schön geschieht ihm grad recht, Weib?«, knurrt der Simmerl zurück.
    »Ja, dass er halt auch einmal sieht, dass er nicht der Einzige ist. Dass er einmal weiß, was er überhaupt hat an der Susi. Weil in Paris, da haben ihr nämlich auch alle Männer hinterhergeschaut«, sagt die Gisela brummig.
    »Was willst du denn überhaupt? Immerhin hat er ihr grad einen Mordsring gekauft«, sagt der Simmerl.
    »Ja, wer weiß. Vielleicht hätte er das gar nicht getan, wenn der Karl-Heinz nicht gewesen wär«, mischt sich jetzt auch noch die Mary ein.
    »Ja, Konkurrenz belebt das Geschäft«, sagt der Wolfi ganz trocken und poliert seinen Tresen.
    »So ein Schmarrn«, sag ich noch. Weil mir das aber jetzt wirklich zu blöd wird, trink ich aus und geh heim.
    Das ganze Wochenende über hockt die Mooshammer Liesl mitsamt der Oma in unserer Küche, und die Allerheiligenbasteleien stapeln sich bald bis unter die Decke.
    »Sagt’s einmal, was wollt ihr denn um Himmels willen mit so dermaßen vielen Teilen?«, muss ich einfach irgendwann fragen. »So viele Gräber gibt’s doch in ganz Niederkaltenkirchen überhaupt nicht.«
    »Das lass mal schön unsere Sorge sein«, sagt die Liesl,ohne dabei auch nur einen Augenblick ihre Finger still zu halten. »Du, ganz was anderes, Franz, ich hab dir deinen Hochzeitstermin ausgependelt.«
    »Du hast was ausgependelt?«
    »Ja, deinen Hochzeitstermin halt«, sagt die Liesl weiter, nimmt ihre Lesebrille ab und schaut mich an. »Die Susi weiß schon Bescheid. Ja, jetzt schau doch nicht so blöd, so ein wichtiger Termin muss schließlich ausgependelt werden. Immerhin soll es ja eine lange und glückliche Ehe werden, oder?«
    »Ist schon recht«, sag ich und mach mich mal besser vom Acker.

Kapitel 17
    Am Montag in der Früh ruft die Steffi an und sagt, sie hätte die Fotos noch mal alle sortiert. Und zwar anders, als es der Rudi zuvor gemacht hatte. Bei ihm war es nämlich nach Räumen sortiert. Die Steffi aber, die hat es jetzt lieber nach Themen gemacht. Will heißen: ein Stapel mit Klamotten, einer mit Fotos, ein anderer mit Medikamenten und so weiter und so fort. Sie will das alles der Reihe nach durchgehen in den nächsten Tagen, sagt sie. Nur mit den Medikamenten, da kennt sie sich halt gar nicht recht aus, gell. Kein Problem, sag ich. Weil, da hab ich persönlich ja geradezu erstklassige Connections. Ich informier sie noch kurz über die neuesten Entwicklungen, und sie hört aufmerksam zu.
    »Denkst du, der Junge war es?«, fragt sie am Schluss.
    »Das mit dem Schwängern oder das mit dem Ermorden?«, frag ich zur Sicherheit noch mal.
    »Au Mann, Franz«, sagt sie und seufzt.
    Also gut.
    »Nein, der Damian kommt sicherlich am wenigsten infrage. Der bringt doch nicht den einzigen Menschen um, der ihm überhaupt was bedeutet.«
    »Hm, auch wieder wahr. Wann kommst du und holst die Fotos mit den Medikamenten ab?«
    »Am besten sofort. Was wir haben, haben wir«, sag ich noch, dann leg ich auf.»Na, Dorfgendarm, hast du dich wieder beruhigt«, begrüßt mich der Günter recht freundlich, kaum dass ich zur Tür drinnen bin. Er trägt heute Mundschutz, deswegen kann ich nicht sehen, ob er dabei grinst.
    »Servus, Leichenfläderer«, sag ich und geh auf ihn zu. »Du, ich bräuchte da mal deine Hilfe.«
    »Das ist ja einmal was ganz was Neues. Und das, wo ich dich doch erst kürzlich so bitter enttäuscht hab.«
    »Ich hab hier eine neue DNA und einige Fotos mit Medikamenten drauf. Kannst du dir das mal anschauen?«
    »Mein Gott, Eberhofer, wenn ich dich nicht hätte, dann wüsste

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