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Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma

Titel: Franz Eberhof 05 - Sauerkrautkoma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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der Dusche, da läutet’s an der Haustür, und die Susi macht auf. Ich tipp mal auf die Mary oder die Gisela und bin schon auf ein Wahnsinnsgekreische gefasst. Aber nix. Ich steige aus der Wanne und trockne mich ab und wandere prompt in die Küche, um dem Besucher auf die Schliche zu kommen. Aber es ist keiner da. Zumindest nicht in menschlicher Gestalt. Nur ein Rosenstrauß steht auf dem Küchentisch in einer Vase. Davor sitzt die Susi, und ganz offensichtlich liest sie einen Brief. Ich setz mich mal daneben, weil mich jetzt zugegebenermaßen schon irgendwie die Neugier packt. Wie sie endlich fertig ist mit den fremden Zeilen, legt sie das Papier auf den Tisch, knotet die Haare zusammen und verschwindet im Bad. Dann hör ich das Duschwasser laufen.
    Soll ich jetzt oder soll ich nicht?
    Ich kann gar nicht anders, ich muss einfach!
    Susanne, meine Liebe!
    Ich hoffe inständig, dass Du diese Zeilen so verstehst, wie ich sie auch meine. Aber ja, das tust Du. Du bist ja ein kluges Mädchen. Es ist nun schon ein Weilchen her, dass ich von Deinen Hochzeitsplänen erfahren musste. Darauf folgte eine für mich sehr, sehr schwierige Zeit, und ich habe lange gezögert, Dir diese Zeilen zu schreiben. Letztendlich habe ich mich nun doch durchgerungen. Einfach aus einer Angst heraus, nicht alles Menschenmögliche versucht zu haben. Unser Wiedersehen nach so vielen Jahren war wie ein einziger Traum für mich. Wenn ich schon als Schulbub so verliebt in Dich war, dann wurde mir nach dieser langen Epoche ohne Dich nur umso klarer, dass Du die einzige richtige Frau für mich sein kannst. Gut, das Leben hat es ganz offensichtlich nun anders geplant, und Du, mein Herz, hast Dich einem anderen versprochen. Wenn das so sein soll, dann muss es wohl so sein.Ich bitte Dich nur um eines, Susanne, halte einen kurzen Moment inne. Halte inne und überprüfe, ob der Franz auch wirklich und tatsächlich und aus vollem Herzen heraus der richtige Mann für Dich ist. Wenn Du das mit einem klaren Ja! beantworten kannst, dann ist alles in Ordnung, und ich werde mich hüten, Deinem Glück im Wege zu stehen. Nichts läge mir ferner, das weißt Du genau. Wenn Du jedoch nur den Bruchteil einer Sekunde zweifelst und Dir vielleicht sogar der Gedanke kommt, er will Dich ausgerechnet jetzt, just in dem Moment, wo es Dich vielleicht ein ganz kleines bisschen zu einem anderen Mann hinzieht, wenn Du so etwas denkst, dann lass es lieber bleiben. Dein ganzes Leben liegt noch vor Dir, mein lieber Schatz. Verbringe es bitte nicht mit dem Falschen.
    Wie immer Du Dich entscheidest, Susanne, eines solltest Du wissen: Ich liebe Dich aus tiefstem Herzen heraus und wünsche Dir alles Glück, das man dem wichtigsten Menschen im Leben eben nur wünschen kann.
    Dein Karl-Heinz
    »Du, Susi«, sag ich gleich, wie ich im Badezimmer eintreff. »Hältst du jetzt grad inne, oder was?«
    »Musst du dich darüber lustig machen?«, fragt sie ganz ernst.
    Ja, das war klar. Irgendjemand musste mir ja mein Wochenende versauen.
    Gut, sag ich, dann fahr ich mal heim. Weil, was soll ich auch noch hier? Soll ich vielleicht jetzt mit meiner zukünftigen Frau drüber diskutieren, ob ich auch wirklich der richtige Mann für sie bin? Wenn sie es bisher noch nicht weiß, wann denn bitte schön sonst?
    Ich ruf mal den Birkenberger an, mal sehen, ob ich ihn schon abholen kann. Eine kleine Abwechslung wäre jetztsowieso gar nicht schlecht. Er geht selber nicht an den Apparat, dafür tut es eine Krankenschwester. Nein, sagt sie, ich kann den Rudi momentan leider gar nicht sprechen, weil’s dem nämlich nicht gut geht, und er muss sich erholen. Gestern Nacht hätten sie ihm noch den Magen auspumpen müssen, dem Ärmsten. Irgendwie ereilt mich das Gefühl, ich hätte aus dem Hintergrund heraus das Wort »Arschloch« vernehmen können. Aber vermutlich hab ich mir das nur eingebildet.
    Abends beim Wolfi treff ich dann nicht nur den Simmerl, sondern auch die ganze Weiberschar an. Sie hocken alle zusammen hinten am Ecktisch und begaffen ganz ehrfürchtig den Ring von meiner Susi.
    »Das ist ja vielleicht ein Prachtstück! Der hat bestimmt ein Vermögen gekostet«, sagt die Mary und gibt ihn gar nicht mehr aus der Hand. Der Wolfi zapft mir eine Halbe und stellt sie mir hin.
    »Damit hast du dich ja über Nacht zum Helden katapultiert«, sagt er in Hinblick auf das Prachtstück.
    Der Simmerl kommt vom Weibertisch rüber und haut mir auf die Schulter.
    »Sauber, Eberhofer!«, sagt er, und ich kann nicht

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