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Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Titel: Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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überweisen zu müssen. Wenn seine Frau
eines Tages auspacken würde, dann könnte Franz Gerber heilfroh sein, falls es
nur bei einem siebenstelligen Bußgeld bliebe und nicht noch eine Aussicht durch
Gitterstäbe hinzukäme.
     
    Knarrend,
fast widerspenstig öffnete sich die schwere Stahltür. Sofort schlug Gerber
wieder dieser typische Geruch entgegen, an den er sich jedoch nach einiger Zeit
gewöhnt hatte. Im schummrigen Licht erkannte er bereits die Kiste und glaubte
sogar, schon ein zaghaftes Klopfen zu hören. Der Junge sehnte sich zweifellos
nach frischer Luft und konnte es wohl kaum erwarten, seine eingerosteten
Glieder zu strecken. Eilig öffnete Gerber die beiden Vorhängeschlösser und
klappte die Riegel schwungvoll nach oben. Jetzt nur noch den Deckel hochheben,
dann könnte er seine neue Beute bewundern – und weit mehr als das. Er war spitz
wie Nachbars Lumpi und beabsichtigte nicht sich viel Zeit mit einem Vorspiel zu
verschwenden.
    Mit
beiden Händen zugleich packte er den schweren Deckel und öffnete ihn mit einer
langen Bewegung. Am Ende lehnte er über der schmalen Grube und versuchte das entstandene
Ungleichgewicht mit den Armen rudernd auszugleichen. Als er nach unten in die
Kiste sah, konnte er nur noch ein Bein herausschnellen sehen, das am Ende
seiner Bewegung eine wahre Explosion in seinem Unterleib verursachte. Wie ein
angeschossenes Tier sackte er zu Boden und sah aus dem Augenwinkel, wie der
junge Bursche eilig aus Kiste sprang. So träge und kraftlos, wie sein Vorgänger
es gewesen war, so munter wirkte sein Nachfolger. Zwei kurz aufeinanderfolgende
Tritte trafen zuerst Gerbers Nase und dann seine Magengrube. »Du Schwein! Ich
sollte dich killen, du miese Dreckssau!« Pascals Schreie dröhnten durch die
Halle.
    Jeder
einzelne Tritt hatte empfindlichste Stellen getroffen. In ihrer Wirkung
addiert, sorgten sie jetzt dafür, dass er fast zu ersticken glaubte. Nur ein
paar Sekunden vergingen, als er den Jungen nur noch von hinten sah, dessen
Laufstil, mit Handschellen gefesselt, eher ungelenk wirkte. Gerber hörte die
Stahltür ins Schloss krachen und hätte sich am liebsten einfach hingelegt, bis
die Schmerzen endlich nachlassen würden. Stattdessen rappelte er sich stöhnend
auf und schnappte sich seine Jacke, in der sich auch der Autoschlüssel befand.
Der Junge dürfte nicht entkommen – keinesfalls. Sonst wäre die Show zu Ende,
noch bevor sie richtig angefangen hatte.

12
     
    » S etz
dich, mein Lieber und hol erst einmal Luft«, Wegner war mit Sven auf der Wache
eingetroffen. Jetzt klopfte ein Uniformierter an die Tür und steckte den Kopf
herein.
    »Sie
brauchen Unterstützung, Herr Hauptkommissar?«
    »Nicht ich
– der junge Mann hier«, er schaute auf Sven und lächelte ihn freundlich an,
»was möchtest du essen?«
    Der
Junge weinte noch immer – hatte nicht mal genügend Kraft um eine Bestellung
aufzugeben.
    »Bringen
Sie uns einfach einen Haufen Burger und ein paar von diesen Hühnerdingern dazu
... mit süßsaurer Soße – und zwar reichlich.« Wegner reichte seinem Kollegen
einen Zwanziger. »Und zwei große Cola, ohne Eis!«
    »Wenn
ich Kellner hätte werden wollen, dann wär ich wohl kaum zur Polizei gegangen«,
protestierte der Beamte zaghaft.
    »Wenn
ich noch ein weiteres Wort von Ihnen höre, dann fegen Sie ab morgen die Flure.
Sehen Sie zu – na los! Und lassen Sie sich nicht die alten aufgewärmten Dinger
andrehen, sonst können Sie gleich nochmal losfahren.«
    Wegner
rückte ein Stück näher an Sven heran, dessen Kopf wie festgeklebt auf der
Schreibtischplatte lag. Sein Schniefen war kaum zu überhören und glich dem
eines Vorschülers, der mit seinem Fahrrad einen Laternenpfahl gerammt hatte.
Rex war aus seinem Korb herbeigehumpelt und hatte sein Kopf in den Schoß des
Jungen gelegt. Sein leises Winseln wirkte verstörend
    »Beruhig
dich erst einmal. Ich hol ein paar Taschentücher und einen heißen Tee für
dich.« Mit diesen Worten stand der Hauptkommissar auf und machte sich auf den
Weg in die Kantine, wo ihn Herta, die Mutter der Wache, grimmig empfing: »Bist
du wieder nur zum Quaken gekommen, Manfred, oder willst du auch was kaufen.«
    Wegner
starrte das Vollweib unverwandt an und ließ einfach seinen Blick wirken.
    »Ist ja
gut – was kann ich für dich tun du?«, fragte sie, jetzt schon deutlich
friedfertiger.
    »Ich hab
einen Jungen bei mir sitzen – keine sechzehn – der braucht einen Tee, und zwar
einen kräftigen, heißen ...«
    »Was ist
denn

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