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Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Titel: Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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schnell, von
seinem Bauch beginnend, in alle Richtungen aus. »Ein Mädchen?«, er spürte, wie
sein Mund auszutrocknen begann, »hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass wir
es vorab nicht wissen wollen?«
    »Dr. Helm
sieht das wohl anders«, quiekte sie wie ein Teenager. »Sie ist kerngesund und
strampelt wie ein Fisch im Wasser. Auf dem Ultraschallbild ist es ganz klar zu
erkennen.«
    Leichenblass
und am gesamten Körper bebend öffnete Wegner nur langsam den Mund, ohne dass
etwas hinauskommen wollte.
    »Was ist
– hat es dir die Sprache verschlagen? Wir bekommen eine Tochter ... ein
kerngesundes Mädchen.«
    Wegner
sprang vom Küchentisch auf und eilte mit langen Schritten ins Badezimmer. Ein
paar Sekunden später fand er sich auf dem Deckel der Toilette wieder und
spürte, wie bereits Tränen durch seine Finger liefen. Und das bei einem Mann
wie ihm, der bestenfalls beim Zwiebelhacken heulte oder ...
    Vera
klopfte von außen an die Tür. »Manfred ... ist alles in Ordnung?«, erkundigte
sie sich besorgt.
    Er
antwortete ihr nicht, weil er es nicht konnte. Jetzt hörte er sie allerdings
wieder in die Küche zurückschlurfen. Wahrscheinlich hatte sie verstanden, dass
er einfach Ruhe brauchte – einen Moment für sich eben.
     
    ***
     
    Ein
typischer Morgen im Revier. Verschlafene, schlechtgelaunte Kollegen, hektisches
Treiben das nur noch mehr Unruhe verstrahlte und dazu ein paar besoffene oder
vollgekokste Typen, die in Handschellen auf ihr Verhör warteten.
    Wegner
eilte an all dem vorbei und erreichte atemlos sein Büro, in dem Stefan Hauser
bereits eifrig arbeitete.
    »Morgen
Manfred! Gut geschlafen?«
    »Hmhm.«
    »Oh,
Kommissar Fröhlich ist zum Dienst erschienen ... oder sollte ich ihn besser
Kommissar Gesprächig nennen?«
    »Hauptkommissar
Gesprächig! Deine gute Laune ist ja zum Kotzen.«
    Hauser
schaute lachend auf. »Was ist denn mit deinen Augen los, Manfred?«, jetzt
wirkte er fast besorgt.
    »Wohl
`ne Bindehautentzündung ... ich weiß auch nicht.«
    »Aha
...«
    »Erzähl
mir lieber, ob es was Neues gibt, anstatt mich zu nerven.«
    »Nur das
Übliche: Im Schanzenviertel haben zwei Glatzen versucht einen Pakistani zu
frisieren ... ich hab Wenzel und Fischer rübergeschickt.«
    »Und
...?«
    »Ein
Mann hat angerufen, weil aus der Nachbarwohnung seit Tagen ein fürchterlicher
Gestank dringt.«
    »Vielleicht
haben sie bei dem das Wasser abgestellt.«
    »Nö –
viel besser.«
    »Inwiefern?«,
Wegner bemerkte Hausers breites Grinsen und war schon auf fast alles
vorbereitet.
    »Ich hab
zwei Streifen hingeschickt. Der Hausmeister hat den Beamten dann die Tür
geöffnet.«
    »Und?
... mach es nicht so spannend!«
    »Der Typ
ist Fischhändler und seit ein paar Wochen im Urlaub. Kurz nach seiner Abreise
ist wohl die Tiefkühltruhe ausgefallen.«
    Wegner schüttelte
angewidert den Kopf. »Ich kann es mir schon vorstellen – hör bitte auf.«
    Hauser
lachte schallend. »Drei der Kollegen sind im Krankenhaus. Der Vierte ist selbst
Sohn eines Fischhändlers und kennt sich mit verfaulten Makrelen bestens aus.«
    Es dauerte
fast fünf Minuten, bis sich die beiden Kommissare einbekamen und sich langsam
wieder eine regelmäßige Atmung einstellte.
    »Und
gibt es auch etwas Neues in Sachen Thomas?«, Wegner hoffte darauf, dass den
verstärkten Streifen, die seit ein paar Tagen auf dem Schwulenstrich
patrouillierten, durch Zufall etwas aufgefallen war.
    »Nichts
– und das ist fast noch positiv formuliert. Das Gebiet ist einfach zu groß. Zig
kleine Straßen, und Ecken, an denen selbst unsere Kollegen die Knöpfe
runterdrücken. Da fällt bestenfalls einer auf, der sich normal verhält und nix
zu verbergen hat.«
    »So was
Ähnliches hatte ich schon befürchtet. Im Moment habe ich keine Idee wie wir da
weiterkommen sollen – du?«
    Hauser
schüttelte entschlossen den Kopf. Stattdessen zog er jetzt wieder seine
Spesenabrechnung hervor, welche die Personalabteilung bereits zum dritten Mal
angemahnt hatte. »Ich habe von einem weisen Hauptkommissar gelernt, dass man
sich, wenn Hinweise oder Spuren fehlen, auf den Ursprung der Dinge besinnen
soll.«
    »Was war
das denn für ein Idiot?«

17
     
    G erber saß noch immer am
Küchentisch. Seine Waltraut saß ihm gegenüber und starrte ihn jetzt, nach
seinen Verschönerungsarbeiten, mit weit aufgerissenen toten Augen an.
    Unmittelbar
nach seiner Tat hatte er sie minutenlang angestarrt, um dann entschlossen
fortzufahren. In einer der Küchenschubladen fand er den

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