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Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Titel: Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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erkennen, die eindeutig von
verschiedenen Körpern stammten. Hier ein weitestgehend unbehaarter Schenkel,
dort einer, der fast dem eines Affen glich. Unterschiedlich dicke Arme, die
stellenweise bereist bis auf die Knochen abgenagt waren.
    Wegner
schaltete die Lampe aus und wandte sich angewidert ab. Irgendwo, vermutlich an
einer entlegenen Ecke des Grundstücks, bellte Rex ohne Unterlass. Nachdem der
Hauptkommissar diesen Ort des Grauens hinter sich gelassen hatte, konnte er
seinen Hund nun auch sehen, der aufgeregt vor einer anderen, breiteren Stahltür
hin- und herlief. Wie von Sinnen japste er abwechselnd in die Luft, um sich
danach winselnd hinzulegen.
    Wegner
eilte ihm entgegen und erkannte schon von Weitem das riesige Vorhängeschloss,
welches auch diese Tür sicherte. Ein kleines Stück weiter ragte ein
Bewehrungsstab aus einem der zerfallenen Betonelemente heraus. Nach kurzem
Rütteln hielt der Hauptkommissar die massive Eisenstange dann in seinen Händen
und hebelte den Bügel des Schlosses mit einer einzigen Bewegung auf. Rex raste
an ihm vorbei und schabte sofort auf dem Deckel einer langen Kiste, die in
einer Mulde verborgen am Boden lag. Wegner hörte ein zaghaftes Klopfen und
meinte jetzt sogar eine leise Stimme zu erkennen. Krachend gaben auch die
letzten beiden Schlösser ihren Widerstand auf. Als der Hauptkommissar dann den
Deckel der Kiste energisch hochzog, glaubte er seinen Augen kaum trauen zu
können.

27
     
    » W as
ist Manfred, bist du auf etwas gestoßen?« Hauser wirkte konzentriert, fast
atemlos, »Gerber hat das Grundstück vor ein paar Jahren gekauft und seitdem
nichts Weiteres damit unternommen ...«
    »...
außer, dass er dort eine Art Schlachthof eröffnet hat.« Wegner informierte
seinen Kollegen in kurzen Worten über das vorgefundene Grauen. »Aber wer hier
neben mir sitz, wirst du kaum glauben.«
    Hauser
schwieg erwartungsvoll.
    »Sven! Ich
hab ihn aus einer Kiste gezogen«, Wegner schaute zur Seite und schmunzelte,
»der säuft wie ein Ackergaul neben mir.«
    Eine
ganze Weile diskutierten die beiden Kommissare über das weitere Vorgehen. Unter
diesen neuen Voraussetzungen sollte es nur eine Formsache sein, Franz Gerber
endgültig hinter Schloss und Riegel zu bringen - zumindest wegen Entführung.
    »Hast du
den Hinweis vom Grundbuchamt schon aktenkundig gemacht oder jemandem davon
erzählt, außer mir?«
    »Bis
jetzt nicht ... soll ich denn?«, erkundigte sich Hauser vorsichtig.
    »Das
wirst du schön lassen. Morgen früh erzählst du es mir noch mal und ich werde
sogar überrascht tun – falls du verstehst.«
    Kurz
darauf beendeten die Kommissare ihr Gespräch. Wieder schaute Wegner zu Sven
hinüber, um seine Gedanken zu erforschen. »Und du bist tatsächlich sicher, dass
du es tun willst?«, erkundigte er sich zögernd.
    »Todsicher!«
    Wegner
griff in seine Innentasche und zog sein kleines Notizbuch hervor. Er blätterte
mit dem Daumen die Seiten durch und blieb bei der letzten stehen. Jetzt klemmte
er das Lenkrad mit seinem Knie fest und riss die Seite eilig heraus, um sie
Sven zu reichen. »Die Pension wird observiert, also Vorsicht.«
    Der
Junge nickte und starrte auf den Zettel in seiner Hand. »Den Laden kenne ich
gut, da hab ich mich oft genug gebückt.« Sein Gesicht sah verbittert, aber auch
entschlossen aus.
    »Ab acht
haben Hauser und ich Dienst vor der Hütte. Wenn du kommst, dann werden wir
gründlich wegschauen, versprochen.« Kurz darauf hielt Wegner an einer
Bushaltestelle an, um Sven dort abzusetzen. Wie bestellt dröhnte, nur Sekunden
später, das Dauerhupen eines Busses hinter ihnen. Der Hauptkommissar setzte das
Blaulicht aufs Dach und schaltete es ein. Im Rückspiegel konnte er die beschwichtigenden
Handbewegungen des Fahrers erkennen, der seine Fahrgäste jetzt bereits am
Straßenrand absetzte.
    Ein
letztes Mal beugte sich der Junge in den Wagen zurück.
    »Vergiss
nicht: Du warst niemals in dieser Halle und kennst auch keinen Franz Gerber ...
ist das klar?«, erklärte ihm Wegner zum tausendsten Mal.
    »Sonnenklar!«
    »Wenn du
in seinem Zimmer bist und es Probleme gibt, dann lässt du es nur ein Mal auf
meinem Handy klingeln. Zehn Sekunden später komm ich hoch und knall den Arsch
selbst ab – du hast mein Wort. Wir basteln uns danach schon `ne nette
Geschichte zurecht.«
    Sven
nickte erneut und wollte gerade die Tür zuschlagen, als Wegner seine
Brieftasche hervorholte. Er zog einen Fünfziger heraus und reichte ihn dem
Jungen. »Iss dich satt und

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