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Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition)

Titel: Franz G. - Thriller (Wegners schwerste Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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länger
verzichten, aber Flüssigkeit war unumgänglich. Es mussten jetzt etwa eineinhalb
Tage sein, die er bereits in dieser Kiste steckte. Also noch weitere
eineinhalb, vielleicht auch einen Tag länger, dann wäre es zweifellos um ihn
geschehen.
     
    ***
     
    »Er ist
ein seltsamer Typ«, begann einer der Nachbarn, nachdem er Wegner eine Tasse
Kaffee eingeschenkt hatte. »Bitte verzeihen Sie den rüden Ton, aber ich halte
Herrn Gerber für ein ausgemachtes Arschloch.«
    Der
Hauptkommissar nickte lachend und nahm einen weiteren großen Schluck aus der
Tasse.
    »Ich war
mit ihm sogar zwei Mal vor Gericht. Dass man sich in Deutschland Recht kaufen
kann, brauch ich Ihnen wohl kaum zu erzählen.«
    »Also
haben Sie verloren?«
    »Beide
Male, weil seine Anwälte jeden miesen Trick kennen. Dagegen sah mein
Rechtsverdreher wie ein Praktikant in der Mensa aus.«
    Wegner
lachte röhrend und wollte gerade etwas antworten, als sein Handy klingelte.
    »Ich
weiß, wo er ist, Manfred und es war viel einfacher als gedacht, denn der Beamte
auf dem Kommissariat wollte Gerber nicht gehen lassen, ohne irgendeine Adresse
zu haben.«
    »Leg
los!« Wegner kritzelte den Namen einer Pension in sein Notizbuch.
    »Da ist
noch etwas ...«, begann Hauser aufs Neue, »ich hab schon gestern sämtliche
Liegenschaften der Gerber OHG unter die Lupe genommen und eine Streife zu jeder
einzelnen geschickt.«
    »Und?«
    »Hat
nichts gebracht ... alles sauber. Aber vor ein paar Minuten hat mich ein
Mitarbeiter vom Grundbuchamt angerufen. Franz Gerber ist alleiniger Inhaber
einer Grundstücksgesellschaft, die nur über ein einziges Objekt verfügt. An der
B432, kurz hinter Norderstedt. Durch `n Buchstabendreher im Grundbuchblatt ist
das erst heute herausgekommen.«
    »Das
würde ja genau passen und ist nicht weit weg von hier.« Während er
telefonierte, hatte Wegner sich mit freundlicher Geste von dem Nachbarn
verabschiedet, ihm die Hand geschüttelt und war nun bereits wieder an seinem
Auto angekommen. Er legte sein Notizbuch auf das Autodach und fischte den Kuli
aus seiner Tasche. »Gib mir die Adresse, ich fahr da jetzt direkt rüber.«
    »Mach
das, ich versuche weitere Informationen über das Grundstück zu sammeln.«
    »Stefan!«,
Wegners Stimme zitterte ein wenig. »Wir kriegen das Schwein ... ich spüre
wieder dieses komische Jucken.«
    »Vielleicht
solltest du damit mal zum Arzt gehen. Nicht dass es was Ernstes ist.«

26
     
    F ranz Gerber saß wieder in dieser
schäbigen Pension, die er bereits gut kannte. Wohin hätte er auch sonst
gehen sollen? Sein Haus war abgebrannt und die Ferienwohnung an der Ostsee
wollte ihm der Richter nicht gestatten. Er schaute zum Fernseher. Dieses
veraltete Gerät könnte man von hier auch direkt ins Deutsche Museum tragen, dachte er, freudlos lachend. Wobei er von den Dingen, die über die schmutzige
Mattscheibe flimmerten, ohnehin kaum etwas mitbekam. Als jetzt sein Handy
klingelte, drehte er sich müde auf dem Bett zur Seite und griff zum Nachttisch.
    »Wieland
hier ... Morgen Herr Gerber.«
    »Morgen.«
    »Es
sieht ja ganz gut aus. Ich hoffe Sie sind zufrieden.«
    »Ich
sitze hier in einer billigen Absteige, starre Löcher in die Decke und kann mich
nicht rühren. Vielleicht interpretieren wir den Begriff »Gut« ein bisschen
unterschiedlich.«
    »Bei
allem Respekt, Herr Gerber, aber Sie können froh sein, dass Ihre Aussicht nicht
durch Gitterstäbe beschränkt wird. Wir sollten also besser an unserer Strategie
arbeiten, damit wir die Klage vom Tisch bekommen.«
    Eine
gute halbe Stunde debattierten die beiden Männer, bis man sich über das weitere
Vorgehen einig wurde. Schlussendlich erklärte Dr. Wieland seinem Mandanten,
dass er die Erfolgswahrscheinlichkeit mit siebzig bis achtzig Prozent
beziffere. Es sei sogar unwahrscheinlich, dass es überhaupt zu einem Verfahren
käme, denn der zuständige Richter sei ohnehin chronisch überarbeitet. Ein
mühsamer und dazu zäher Indizienprozess stellte also nur eine weitere
unwillkommene Geißel dar, auf die ebenso gern verzichten könne.
    »Was
glauben Sie, wie lange es dauern wird, bis ich mich wieder frei bewegen kann«, war
Gerbers letzte Frage.
    »Geben
Sie mir zwei, höchstens drei Wochen. Bis dahin habe ich die angeblichen Beweise
dieser lächerlichen Ermittler gründlich zerpflückt.«
     
    ***
     
    Wegner, der
an diesem Morgen nicht mit seinem Kombi, sondern mit einem Dienstfahrzeug
unterwegs war, schnauzte Rex jetzt schon zum dritten Mal an. Leise

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