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Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Strand
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Krankenschwester, die neben ihm stand, deutete auf eine davon. Er schlug sie auf, sah nach oben und Oruela direkt in die Augen.
    Von Streibnitz machte denselben Eindruck wie in seiner Privatpraxis. Sie hätte es als befriedigend empfunden, wenn er hier böse gewirkt hätte, aber das tat er nicht. Vielleicht lag es daran, dass es Montagmorgen war und ihn die Masse an Irren noch nicht seiner Ruhe beraubt hatte, aber er lächelte und war freundlich. Sie setzte sich.
    »Ich bin froh, dass wir Sie nicht betäuben mussten. Ich mag es, wenn meine Patienten nach Möglichkeit compos mentis sind. Wissen Sie, warum Sie hier sind?«
    »Nein«, antwortete Oruela.
    »Tja, wir müssen die Wahrheit herausfinden, denn die Wahrheit ist das Einzige, was zählt. Sie sind hier, weil Sie vor der Polizei gestanden haben, Ihren Vater ermordet zu haben.« Erneut musterte er sie intensiv. Eigentlich versuchte er, eine Ähnlichkeit zwischen ihr und ihrem Vater zu erkennen. »Haben Sie Ihren Vater ermordet?«
    »Nein«, erwiderte Oruela. »Ich war verwirrt und habe gestanden, weil ich glaubte, dass man mir helfen würde, wenn ich gestehe. Ich habe mir seinen Tod gewünscht, weil er mich angegriffen hat, aber ich habe ihn nicht ermordet.«
    »Aha«, sagte Von Streibnitz. »Sehr schön. Er hat Sie angegriffen. Ja.« Erneut sah er in ihre Akte und strahlte sie dann an. »Sagen Sie mir, ist es Ihrer Meinung nach richtig, wenn eine Frau Sex außerhalb ihrer Ehe hat?«
    »Ich sehe darin nichts Verwerfliches«, erwiderte Oruela.
    »Hatten Sie Sex?«
    »Muss ich das beantworten? Ich wüsste nämlich nicht, was Sie das angeht.«
    Von Streibnitz lächelte nur. »Kommen Sie mit«, meinte er dann. Er öffnete die Tür und führte sie in die Nachbarzelle. Ein Wärter in einem weißen Kittel stand neben einem OP-Tisch. Von Streibnitz öffnete eine Kiste auf Rädern und zog ein riesiges, hutförmiges Gerät heraus. Oruelas Magen zog sich zusammen.
    »Was ist das? Ich brauche keine Stromstöße! Ich bin durchaus bereit, hierzubleiben und keinen Ärger zu machen«, flehte sie.
    »Das hat nichts mit Stromstößen zu tun. Sehen Sie, keine Drähte. Das ist eine rein natürliche Therapie, damit Sie sich besser fühlen. Sie ist sogar sehr aufregend. Sie werden von der fortschrittlichsten Technologie profitieren, die der Menschheit bekannt ist. In diese Fächer an den Schläfen legen wir heilende Kristalle, die aus den tiefsten Tiefen von Mutter Erde kommen. Sie werden nur ein tiefes Gefühl von Frieden verspüren und eins mit der Natur werden.« Er sprach so herablassend zu ihr wie ein Vater.
    »Ich möchte das nicht.«
    Der Wärter packte ihren Arm und riet ihr, sich auf die Liege zu legen.
    Danach fühlte sie sich nicht groß anders und spürte nur ein Zucken an den Stellen am Kopf, an denen die Druckplatten befestigt gewesen waren. Als sie wieder in ihrer Zelle war, massierte sie ihre Schläfen, und als sie glaubte, die Luft sei rein, pfiff sie aus dem Fenster, um Kim zu rufen.
    Sie hatte schon von dem Hut gehört. »Wie fühlst du dich?«, erkundigte sie sich.
    »Nicht anders als vorher«, gestand Oruela. »Da passiert gar nichts. Ich lag einfach nur zwanzig Minuten lang da, dann kam er zurück und fragte mich etwas über die moderne Frau.«
    »Was genau?«
    »Ob ich glaube, dass die moderne Frau freier wäre als ihre Schwestern in früherer Zeit. Etwas in der Art.«
    »Was hast du gesagt?«
    »Ich habe gesagt, dass ich mir nicht sicher bin. Ich schätze, er hat mir eigentlich dieselbe Frage gestellt wie vorher.«
    »Gutes Mädchen«, sagte Kim. Dann hörte sie ein seltsames Geräusch, und erst nach einer Weile begriff Oruela, dass Kim kicherte.
    »Warum lachst du? Was ist, wenn er mich einer Gehirnwäsche unterzieht?«
    »Sei doch nicht töricht. So etwas kann nur passieren, wenn du es zulässt. Du hast doch selbst gesagt, dass du dich nicht anders fühlst. Spiel ihm einfach etwas vor.«
    »Oh, danke, Doktor, ich bin geheilt! Von jetzt an werde ich keusch und sittsam sein«, sagte Oruela mit verstellter Stimme. Dann musste sie lachen. Das konnte sie tatsächlich tun!
    Die beiden Frauen schnaubten noch vor Lachen, als sich die Schritte des Wärters auf dem Gang näherten. Dann entfernten sie sich rasch von den Fenstern.
    Als die Gefahr vorüber war, stellte sich Oruela erneut ans Fenster.
    »Ich habe einen wunderbaren Mann gesehen«, rief sie leise.
    »Ach ja?«, kam eine skeptische Stimme mit dem Wind herüber.
    »Er hat unten geputzt.«
    »Ich kenne ihn

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