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Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Strand
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sich Renée derart verändert hatte. Es war allerdings auch verstörend. Er war bereit, alles einmal auszuprobieren, aber er war auf keinen Fall ein Mann, den sexuelle Gewalt anmachte. Sein ganzes Wesen fühlte sich davon abgestoßen. Die Frauen, die er mochte, waren nicht so. Ihm gefielen erwachsene Frauen, echter Sex. Er mochte es, wenn seine Frauen nackt waren. Der Gedanke an Sado-Masochismus ließ ihn auflachen. Arme Renée. Wenn er nett zu ihr war, bekam sie schlechte Laune. Jetzt begriff er, warum das so war. Die tief sitzende Unzufriedenheit, die sie mit sich herumtrug, konnte möglicherweise nur durch Gewalt beseitigt werden. Aber das konnte er ihr unmöglich bieten.
    Er kämmte sich rasch die Haare und ging nach unten, ohne noch einmal in den Spiegel zu sehen. Seine Kleidung saß an ihm wie eine zweite Haut.
    Was für einen schönen Abend sie dank des Geldregens von dem Pariser Händler hatten. Sie tanzten zu der farbigen amerikanischen Jazzband im Kasino, bis der Morgen anbrach. Sie tranken Champagner und aßen teure Speisen. Sie prosteten sich zu und sprachen über neue Projekte.
    Annette sah in ihrer Abendgarderobe umwerfend aus und hatte ein Gefolge aus zahlreichen Beaux , die buchstäblich den Boden unter ihren Füßen küssten. Michelle und Robert bestaunten die Reichen und Berühmten und amüsierten sich köstlich. Renée benahm sich so gut, dass sich Paul an die guten alten Zeiten erinnerte. Er drückte sie beim Tanzen an sich und schmeckte die bittersüße Liebe auf ihren blassen Lippen.
    In dem luxuriösen Klub herrschte ein ständiges Kommen und Gehen, und so bemerkte keiner von ihnen, dass Euska und Raoul in einer dunklen Ecke saßen. Keiner von ihnen bemerkte, dass sich Euska beim Kellner danach erkundigte, wer sie waren, und keiner sah sie gehen, als die Uhr drei schlug.
    Sie taumelten mit anderen jungen Dingern aus dem Klub, als die Sonne aufging und die Morgenzeitung ausgeliefert wurde.
    Doch sie waren zu müde und zu glücklich, um sich die Schlagzeile anzusehen.

Sprich ein Machtwort
    »CASPAR ALEXANDROVICH VON BOLSCHEWIKEN IN MOSKAU ERSCHOSSEN«, prangte es auf der Titelseite der Tageszeitung, die in die Bibliothek geliefert wurde. Es kam Oruela sehr seltsam vor, dass sie eine derart intime Beziehung zu einem Mann gehabt hatte, der jetzt nicht nur eine internationale Cause célèbre, sondern außerdem definitiv tot war. Das brachte ihr einige seltsame Träume und schlaflose Nächte ein. Sie konnte nur noch einschlafen, wenn sie masturbierte, während sie dabei an ihn dachte.
    Tagsüber fühlte sie sich von den hässlichsten Insassen, die in die Bibliothek kamen, angezogen. Sie begann, nachts an sie zu denken und zu masturbieren. In ihren Träumen nahm sie sie alle, oft zwei oder mehr gleichzeitig. Da sie sich verzweifelt danach sehnte, etwas in sich zu spüren, stahl sie eine Mohrrübe aus der Küche und führte sie in sich ein, während sie ihre Klitoris rieb. Dabei hatte sie die stärksten Orgasmen.
    Sie ging zur Kirche und stellte sich vor, dass sich alle auszogen und auf den Kirchbänken übereinander herfielen.
    An einem Sonntagabend, als sie gerade mit Kim Karten spielte, kam Marthe in ihre Zelle und sagte mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen: »Ich habe was herausgefunden.«
    »Sag es nicht«, erwiderte Kim und warf eine Karte in die Mitte des improvisierten Tisches. »Du willst dich scheiden lassen und noch einmal heiraten.«
    »Nein«, antwortete Marthe und grinste noch immer.
    »Ach, komm schon, Marthe«, meinte Oruela. »Spann uns nicht auf die Folter.«
    »Tja«, setzte Marthe an, »ich habe einen Weg gefunden, wie man in die Dusche der Männer gucken kann.«
    Kims und Oruelas Augen strahlten. »Wie denn?«, wollten sie gleichzeitig wissen.
    »Ihr kennt doch den Lüftungsschacht neben dem Bibliotheksgebäude, oder?«, berichtete Marthe. »Da kommt doch manchmal Dampf raus. Und dieser Dampf kommt aus der Männerdusche. Wir müssen nur die Abdeckung lösen und in den Schacht klettern.«
    »Du dumme Kuh«, entgegnete Kim. »Da werden wir doch gegrillt!«
    »Nein, werden wir nicht. Der Großteil der Hitze entweicht durch das Fenster. Nur ein Bruchteil kommt noch durch den Schacht.«
    »Ich möchte es lieber nicht riskieren«, erklärte Kim.
    »Ich hab’s schon getan«, gestand Marthe.
    »Wirklich?«, staunten die anderen beiden.
    »Ja«, bestätigte Marthe. Jetzt grinste sie nicht mehr schelmisch, sondern strahlte über das ganze Gesicht. »Himmel, einige der Schätzchen

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