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Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Strand
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Kaffee.
    Renée war es leid, Pauls Spekulationen über den Chauffeur, Oruela und wer weiß wen sonst noch zu hören. »Hier ist es so schön«, stellte sie fest und wechselte somit das Thema. »Ich habe das Gefühl, hierher ins Baskenland zu gehören. Ich bin nicht einheimisch wie du, aber ich habe es adoptiert.«
    Paul zuckte mit den Achseln. »Man kann es schon romantisch finden«, stimmte er zu. »Es ist wunderschön, und ich bin stolz auf meine Herkunft, aber ich würde auf dem Land durchdrehen. Da gibt es nichts außer Schafen, Klatsch und Tratsch.«
    »Du hast gut reden«, erwiderte sie. »All dieses Herumgeschnüffel und Detektivspielen. Du bist wie eine alte Frau, die hinter ihren Vorhängen sitzt und darüber tratscht, was nebenan vor sich geht.«
    Paul knallte seine Tasse auf die Untertasse. »Ist das dein Ernst?«, wollte er wissen. »Wie meinst du das? Das ist wichtig. Und wo wir gerade dabei sind, was soll das mit dem ›alt‹? Ich bin erst dreiunddreißig. Ich weiß, dass das für dich in deinem zarten jungen Alter von zweiundzwanzig uralt ist, aber du bist so verdammt kindisch. Außerdem bist du gar nicht das oberflächliche junge Ding, als das du dich immer ausgibst. Wenn du mal etwas ernster wärst und aufhören würdest, dich wie eine Zweijährige zu benehmen …«
    »Ich bin todernst«, entgegnete sie. »Vor allem, was den Rennsport angeht. Aber was dich angeht, tja, das weiß ich nicht so genau. Warum sollte es auch anders sein? Was war denn in den letzten zehn Jahren? Was hast du erreicht?«
    »Ich verkaufe Bilder, Renée. Fang doch nicht immer wieder damit an«, knurrte er.
    »Das war vermutlich eine einmalige Sache«, schoss sie zurück.
    Dann saßen sie schweigend da. Er sah zu ihr hinüber, aber sie wandte den Blick ab. In diesem Moment hasste er sie, wollte sie aber gleichzeitig auch, was ihn wiederum ärgerte. Himmel, dieses absurde Spiel setzte ihm langsam zu.
    Sie zahlten und gingen schweigend zum Wagen zurück. Es ging bergauf nach St. Trou. Als sie an dem dichter werdenden Wald entlangfuhren, wurde sie schneller und raste durch die Kurven der tückischen Bergstraße. Die Buchen flogen an ihnen vorbei und wirkten wie silberne Säulen in einer fantastischen Freiluftkathedrale.
    Auf einmal fuhr sie an den Straßenrand und blieb stehen. Die Blätter über ihren Köpfen schimmerten grün und golden. Das Sonnenlicht drang kaum noch zu ihnen durch. Sie atmete schwer.
    Eine Sekunde lang glaubte er, sie würde weiterfahren, doch dann sagte sie: »Na los. Komm und fang mich.« Dann schaltete sie den Motor aus und sprang blitzschnell aus dem Wagen.
    Paul sah zu, wie sie wie Pan zwischen die silbernen Stämme lief. Die Schlüssel steckten noch immer im Zündschloss. Er war versucht, einfach auf den Fahrersitz zu rutschen und sie hier zurückzulassen. Aber das konnte er nicht tun. Das brachte er nicht übers Herz. Also sprang er aus dem Wagen und lief ihr nach.
    Sie war schnell, aber er war schneller. Er erwischte sie am Ärmel, als sie um einen Baum herumrannte. Sie schrie auf, verdrehte die Arme und konnte ihm entkommen. Das musste ihr wehgetan haben, denn seine Hand schmerzte. Er sah, wie sie tiefer in den Wald rannte, tiefer in seine Fantasien.
    Plötzlich kam ihm eine Idee: »Zieh die Jacke aus!«, rief er. »Ich hab dich erwischt!« Seine Stimme hallte durch den Wald.
    Sie drehte sich um, zögerte, dann zog sie die Jacke aus und warf sie auf den Waldboden.
    Paul nutzte ihre Pause und lief ihr erneut nach, aber sie rannte wie der Wind. Tiefer und immer tiefer ging es in den Wald. Er kam auf eine kleine Lichtung und konnte sie auf einmal nicht mehr sehen. Sein Herz schlug schnell. In dem Zwielicht um sich herum konnte er sehr weit sehen, aber sie schien verschwunden zu sein. Er drehte sich um und sah einen farbigen Blitz hinter einem silbernen Stamm. Dann rannte sie wieder los.
    Er beschloss, seine Taktik zu ändern. Sollte sie sich doch müde laufen, dachte er, setzte sich mit dem Rücken an einen Baum und wartete.
    Als sie bemerkte, dass er sie nicht mehr verfolgte, kam sie langsam zurück zur Lichtung, bis sie ihm sehr nahe war.
    »Hast du keine Lust mehr zu spielen?«, rief sie.
    Paul tat so, als würde er heftig keuchen. »Ich rauche zu viel«, behauptete er.
    Sie sah ihn enttäuscht an. »Hör nicht auf«, jammerte sie. »Mir macht das Spaß.«
    Er blieb, wo er war, schwieg und beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Sie kam näher und näher, bis sie direkt neben ihm stand. Er musterte ihre

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