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Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Strand
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Badezimmer strahlte einen Hauch von Pathos aus, der Pauls Sinn für Ästhetik ansprach.
    Er schob die Kamera unter seine Jacke, um das Geräusch des Filmweiterdrehens zu dämpfen, und sah durch die Linse. Das Geräusch des Verschlusses hallte wie ein Schuss durch das Badezimmer. Er fluchte leise und sah mit pochendem Herzen erneut durch das Schlüsselloch. Alix und Geneviève sprachen miteinander. Paul legte ein Ohr an die Tür.
    »Liebste, das ist für mich viel mehr als Sex«, sagte Alix. »Das findet auf einer höheren spirituellen Ebene statt.«
    »Oh Alix«, erwiderte sie, »wir sind eins!«
    Erleichtert atmete Paul auf. Eine Weile vertrieb er sich die Zeit damit, Fotos vom Badezimmer zu schießen. Dann sah er wieder durch das Schlüsselloch. Alix verschmierte gerade Konfitüre auf Genevièves Muschi. Oje, danach würden sie das Bad benutzen müssen.
    Er stieg in die Badewanne und überlegte, ob er wohl durch das hohe Fenster steigen konnte. Es sah nicht gut aus, und er entschied, diese Option nur als letzten Ausweg in Erwägung zu ziehen. Eine Stunde verging sehr, sehr langsam. Irgendwann döste er ein, mit dem Rücken an die Badewanne gelehnt.
    Ein weiterer Schrei weckte ihn wieder. Sein Blut schien zu gefrieren. Wie eine Motte vom Licht wurde er erneut vom Schlüsselloch angezogen.
    Dieses Mal schrie Alix, und Paul konnte auch erkennen, warum. Er trug noch immer seine Stiefel und war ans Bett gefesselt, während Geneviève eine Silberkette in der Hand hielt. Sie diente als winziges Folterinstrument, doch es war dennoch Folter. Alix’ Hintern war an den Stellen, an denen sie ihn geschlagen hatte, puterrot. Der Polizist flehte um Gnade, aber Genevièves violette Augen sahen starr geradeaus. Sie leckte sich die Lippen und schlug erneut auf die wunde Haut ein.
    Paul glaubte schon, gleich Zeuge eines Mordes zu werden. Auf einmal wurde ihm alles klar. Geneviève hatte ihren ahnungslosen Ehemann bei einem bizarren Sexspiel umgebracht und ihrer Tochter die Schuld in die Schuhe geschoben. Als er schon halb durch das Fenster geklettert war und sich dabei fast den Bauch aufgeschrammt hätte, hörte er, dass das Paar im Schlafzimmer lachte. Er ließ sich wieder in die Badewanne herab und ging zum Schlüsselloch zurück. Sie kuschelten miteinander auf dem Bett und wirkten sehr zufrieden.
    »Oh, Alix. So etwas habe ich noch nie zuvor gemacht. All diese vergeudeten Jahre. Oh, Alix, ich fühle mich so lebendig«, stammelte Geneviève. »Lass uns das noch mal machen.«
    »Nein, Liebste«, erwiderte Alix. »Dein Liebhaber muss sich ausruhen. Lass uns nach unten gehen und etwas essen.«
    Gott sei Dank, dachte Paul. Es dauerte noch weitere zwanzig Minuten, bis Robert ihn endlich befreit hatte.
    Paul hatte von den Mädchen im La Maison Rouge natürlich schon von der »englischen Art« gehört und diverse Einzelheiten erfahren. Insbesondere kannte er Geschichten über reiche Engländer, die nach Biarritz kamen und sehr gut für ihre Erniedrigung bezahlten. Einige der Mädchen taten das gern, andere nicht. Aber es war unwichtig, ob es ihnen Spaß machte, denn es gehörte einfach zum Repertoire einer Hure dazu.
    Doch es hatte ihn schockiert, Madame Bruyere nackt und mit einer Waffe in der Hand zu sehen. Er hatte noch nie zuvor gehört, dass eine angesehene Bürgersfrau so etwas tat. Doch wer wusste schon, was angesehene bourgeoise Matronen in ihren Schlafzimmern so trieben? Paul hatte noch nie eine verheiratete Frau als Geliebte gehabt. Mit einer hatte er allerdings mal geschlafen, aber da war er noch ein unerfahrener Junge gewesen. Sie war eine dunkle, spanische Verführerin gewesen, eine Frau mit einem gewissen Ruf, deren Ehemann, ein Hotelbesitzer, Herzprobleme hatte. Als Junge hatte Paul ihr oft dabei zugesehen, wie sie im offenen Hof die Wäsche des kleinen Hotels wusch. Er hatte in den Ästen eines Walnussbaums gehockt und sie den ganzen Tag beobachtet, wie sie die schweren Körbe in der heißen Sonne ins Freie und wieder ins Gebäude schleppte, während der Schweiß auf ihrem Gesicht glänzte, das ärmellose Mieder ihres Kleides das dunkle Haar unter ihren Achseln enthüllte und sich ihre prallen Brüste hoben und senkten. Danach ging er nach Hause und träumte des Nachts von ihr.
    An dem Tag, an dem sie ihn erwischt hatte, wäre er beinahe vor Scham gestorben, doch sein Penis blieb weiterhin steif. Sie brachte ihn dazu, ihr wie ein kleines Kind zu helfen, aber sie wusste, dass er bereit war, zum Mann zu werden, und nachdem

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