Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
daneben her und sprang dann auf das Trittbrett.
Paul war wütend. Er bezahlte und lief die Straße hinunter.
Raoul bemerkte Renée, als er in die Hotelgarage einbiegen wollte und in den Spiegel blickte. Sie war froh, dass er locker blieb und nicht erschrak oder sie anschrie. Er blieb einfach nur auf dem Hof stehen, stieg aus und sah sie an.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Also setzte sie einfach ihr strahlendstes Lächeln auf. Er lachte. Sie sprang vom Trittbrett und stand angespannt und fluchtbereit da.
»Lauf nicht weg«, sagte Raoul. »Hab keine Angst. Was bist du doch für eine lustige kleine Kreatur. Komm, steig in den Wagen. Ich muss ihn da reinfahren. Dann können wir reden.«
Renée spürte den Schreck bis in jede Pore. Aber er klang nett. Sie öffnete die Beifahrertür und stieg ein. Der Wagen roch nach Leder und Politur.
»Du kümmerst dich gut um deinen Wagen«, sagte Renée. »Das würde ich auch. Er ist wunderschön.«
»Ich mag Autos. In Brasilien kümmere ich mich auch um den Wagen meines Chefs.« Er fuhr in die Garage und schaltete den Motor aus. »Das ist meine Aufgabe: Ich kümmere mich um die Autos«, meinte er und drehte sich zu ihr um.
»Du kommst aus Brasilien?«, fragte sie.
»Was interessiert es dich, woher ich komme oder wohin ich gehe? Es zählt doch nur dieser Moment«, erwiderte er und schaltete das Licht aus.
»Lass uns spazieren gehen«, schlug sie vor, als es dunkel war und bevor er etwas unternehmen konnte. »Am Fluss. Ich mag die Feuchtigkeit da unten und den Geruch.«
Raoul fummelte unter dem Armaturenbrett herum. »Warte im Hof auf mich«, sagte er.
Es dauerte nicht lange. Er kam aus dem Hotel und nahm ihre Hand. »Bekomme ich einen kleinen Kuss?«, wollte er wissen und drückte seine Lippen auf ihre.
Sie küsste ihn kurz und sah ihm dann ins Gesicht. Er sah wirklich sehr nett aus. »Hast du eine dunkle Seite?«, fragte sie.
Er lachte. »Ich habe alle Seiten, die du willst«, erwiderte er sanft.
Warte, bis du herausfindest, was ich habe, dachte Renée. Sie erreichten das Tor, durch das man zum Flussufer gelangte. Das Geräusch des tosenden Wassers war so laut, dass sie sich nicht mehr unterhalten konnten. Renée nahm seine Hand und führte ihn den Weg entlang. Doch er hielt sie an der lautesten Stelle fest und begann, sie zu küssen.
Es war wirklich schön mit dem Wasser neben ihnen, aber sie führte ihn ein Stück weiter weg. Sie musste reden, ihn darauf vorbereiten, was ihn erwartete, wenn er sie zwischen den Beinen berührte, was er sicher tun würde. Sie unterbrach den Kuss und zog ihn den Pfad entlang.
Derweil bekam Paul Zustände. Als er die Garage erreichte, war dort alles dunkel. Er rief leise nach Renée erhielt aber keine Antwort. Als er zurück zum Hotel ging, saßen einige Leute an der Bar, aber es waren alles Einheimische. Er erkannte einen von früher und fand sich in einer sehr surrealen Unterhaltung wieder. Der Mann war sehr erfreut, ihn zu sehen, aber Paul erklärte, dass er eine Freundin suche, und verabschiedete sich.
»Stadtbewohner«, sagten die Männer an der Bar weise zueinander.
Er ging zurück zur Garage. Nichts. Renée wäre doch nicht mit dem Mann mitgegangen, wenn sie eine Gefahr gespürt hätte, oder? Aufmerksam ging er die Hauptstraße entlang und suchte die dunklen Schatten und Ecken ab. Dann drehte er um und ging auf der anderen Seite wieder zurück. Sie konnte natürlich inzwischen auch schon wieder im Hotel sein und nicht wissen, wo er war. Vielleicht war sie zu Marguerita zurückgegangen. Es gab nur noch eine weitere Straße, die er ebenfalls absuchte. Dann ging er zurück zum Restaurant. Sie war nicht da, und es wurde gerade geschlossen. Nein, man hatte sie nicht gesehen. Erneut umrundete er den Platz. Sie wäre doch bestimmt nicht in eine der Gassen mitgegangen.
Auf einmal blieb er abrupt stehen. Er tat es schon wieder! Ihr ganz besonderer Wahnsinn steckte ihn an. Verdammt sollte sie sein! Er eilte zurück zum Hotel und fragte an der Rezeption nach Euska Onaldi. Der Angestellte rief in ihrem Zimmer an und wollte dann wissen, wer sie sprechen wollte. Paul nannte ihm seinen Namen und bekam die Erlaubnis, nach oben zu gehen …
»Oh, das ist ja verrückt! Oh, du wunderbarer kleiner Freak! O mein Gott, du hast beides! O MEIN GOTT!«, kreischte Raoul.
Es war einiges passiert.
Renée war so erleichtert, dass er nicht wütend war, dass sie beinahe geweint hätte. Sie lehnten in einem Felsspalt.
»Was bist du? Ich meine,
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