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Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Französische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Strand
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Derive wand sich.
    »Geben Sie sofort die Anweisung, sie freizulassen«, fuhr Euska fort. »Tun Sie es, denn Sie wissen genau, dass das, was Sie getan haben, falsch war.«
    Derive schnaubte.
    »Und wenn das nicht reicht, dann lassen Sie sie frei, weil die ganze Geschichte längst dokumentiert ist und bei meinem Anwalt liegt, und wenn ich ihm nicht heute Abend telegrafiere, das es mir gut geht, dann wird er eine bestimmte nationale Zeitung kontaktieren, mit deren Herausgeber ich befreundet bin …«
    Derive schwieg lange Zeit. Dann hob er den Telefonhörer ab und wählte. »Von Streibnitz«, sagte er. »Ich möchte, dass Sie die kleine Bruyere freilassen. Ja, genau. Es sind neue Beweise aufgetaucht. Neue Beweise. Lassen Sie sie frei. Stellen Sie mein Urteilsvermögen nicht infrage, Mann. Als Bürgermeister bin ich auch Chef der Polizei. Lassen Sie sie frei. In Ordnung. Morgen früh.« Derive legte auf.
    Sobald sie wieder auf dem Flur waren, gingen Euska und Paul rasch zur Treppe. Erst als sie diese hinuntergingen und im geschäftigen Eingangsbereich angekommen waren, sahen sie einander an und grinsten.
    Am nächsten Morgen kam Marthe, um sich zu verabschieden. Sie trug ihre eigene Kleidung und sah in dem roten Kleid hinreißend aus. Sie sah glücklich aus. Als sie fort war, gingen Oruela und Kim zusammen in den Duschraum.
    »Ich weiß nicht mal, warum man sie eingesperrt hat«, sagte Oruela.
    »Sie hat einen Mann erschossen«, antwortete Kim.
    »Crime Passionnel?« , fragte Oruela.
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Kim. »Vermutlich wird sie exekutiert.«
    »Was? Sie kommt nicht frei?«, rief Oruela.
    »Nein, sie geht zu ihrem Prozess.«
    »O Gott!«, schrie Oruela und lief den Gang entlang. Sie kam gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Marthe durch das Tor geführt wurde. Sie rief ihren Namen, doch Marthe ging weiter.
    Daraufhin ging Oruela in ihre Zelle und setzte sich benommen auf ihr Bett. Kim kam aus dem Duschraum und steckte den Kopf durch die Tür. »Warum hast du es mir nicht früher gesagt?«, wollte Oruela wissen.
    »Es stand mir nicht zu, es dir zu erzählen«, erwiderte Kim schlicht. Auf ihren Schultern glänzten noch immer kleine Wassertropfen.
    »Ohne euch beide wird es hier sehr langweilig«, sagte Kim.
    »Noch ist nicht klar, dass ich wirklich freigelassen werde.«
    »Das ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Ich werde dich besuchen kommen«, versprach Oruela.
    »Tu das nicht«, wehrte Kim ab. »Das würde mich verrückt machen.«
    »Dann schreib mir. Ich werde dir antworten«, schlug Oruela vor.
    »Gib mir die Adresse«, erwiderte Kim. Oruela schrieb die Adresse auf, an die sie die Briefe an Paul schickte. Er hatte gesagt, dass er dort wohnen würde, aber sie war noch nie dort gewesen. Und doch sehnte sie sich danach.
    Oruela wusste, dass etwas im Gange war, als man sie nicht zur Arbeit rief, aber sie wagte nicht zu hoffen, dass man sie wirklich freilassen würde. Also ging sie duschen. Ihr fiel auf, dass viele Haare durch den Ausguss flossen. An einigen Stellen wurde ihr Haar schon erschreckend dünn. Was war, wenn sie wegen allem, was sie durchmachte, alle Haare verlor? Sie hatte gehört, dass so etwas passieren konnte, und machte sich Sorgen.
    Erst im Laufe des Vormittags kam die Neuigkeit. Sie konnte nach Hause gehen, hieß es. Sie widersprach nicht, wusste in ihrem Herzen aber, dass sie nie wieder in das Haus zurückkehren würde, in dem sie aufgewachsen war. Sie fing ein neues Leben an.
    Sie hatte keine Kleidung! Ihr einziger persönlicher Besitz war das Nachthemd, in dem man sie ins Gefängnis gebracht hatte. Und dann ging ihre Zellentür auf und ein Wärter warf ein Paket hinein.
    »Das haben deine Leute geschickt«, sagte er.
    Oruela riss das braune Packpapier auf. Darin lag ein Kleid. Es war aus grüner Seide. Sie drückte es an ihre Wange. Es war so lange her, dass sie Seide auf ihrer Haut gespürt hatte. Als sie es über ihren Kopf streifte und den Stoff auf der Haut spürte, fühlte sie sich gut.
    Die Wärter kamen und führten sie nach unten. Sie blieb an der Essensausgabe stehen, an der Kim gerade warme Teller nach vorn brachte. »Ich werde entlassen«, sagte sie.
    Kim stellte die Teller ab und kam zu ihr, um sie zu umarmen. »Schön«, sagte sie. »Schönes Kleid.«
    »Besuch mich, wenn du rauskommst«, meinte Oruela.
    Kim nickte.
    Sie hatten Euska nicht erlaubt, mit dem Auto ins Gefängnis zu fahren. Raoul saß auf dem Vordersitz, während Paul vor dem Tor auf und ab ging, und Euska

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