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Fratze - Roman

Titel: Fratze - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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mit meinen sechzehnhundert Scheinen.
    Also dieser Millionärsclub-Makler, der seinen Job von einem dankbaren Alumnus bekommen hat, der bloß einen Schwiegersohn haben wollte, der sechs oder sieben Holiday-Bowl-Spiele ansehen kann, ohne einzuschlafen. Aber kann sein, vielleicht bin ich ein wenig voreingenommen.
    Brandy war außer sich vor weiblicher Feuchtigkeit. Und da ist dieser Kerl mit seinem zusätzlichen Y-Chromosom und seinem blauen Serge-Zweireiher, ein Kerl, neben dessen Pranken sogar Brandys große Hände klein aussehen.
    »Mr. Parker«, sagt Brandy, deren Hand in seiner Riesenpfote
völlig verschwunden ist. Man sieht schon Hank Mancinis Liebesszenenmusik in ihren Augen. »Wir haben heute Morgen miteinander gesprochen.«
    Wir befinden uns im Salon eines Hauses in Capitol Hill. Wieder so ein reiches Haus, wo alles genau das ist, wonach es aussieht. Die kunstvollen Tudor-Rosen an den Decken sind aus Gips, nicht aus gepresstem Blech oder Fiberglas. Die Torsos ramponierter griechischer Akte sind aus Marmor, nicht aus marmoriertem Gips. Die Dosen in der Vitrine sind nicht nach Fabergé-Art emailliert. Vielmehr sind es Fabergé-Pillendosen, und zwar gleich elf Stück davon. Die Spitze unter den Dosen wurde nicht von einer Maschine gewebt.
    Nicht nur die Rücken, sondern die kompletten vorderen und hinteren Buchdeckel sämtlicher Bücher auf allen Regalen der Bibliothek sind in Leder gebunden, und die Seiten sind aufgeschnitten. Um das zu wissen, braucht man kein einziges Buch herauszunehmen.
    Der Makler, Mr. Parker, seine Beine wölben sich kein bisschen seitwärts von seinem Arsch. Vorne ist in einem Hosenbein gerade so viel mehr zu erkennen, dass man sieht, er trägt Boxershorts, keinen Slip.
    Brandy nickt in meine Richtung. »Das ist Miss Arden Scotia von den Denver-River-Holz-und-Papier-Scotias.« Das nächste Opfer von Brandy Alexanders Zeugen-Reinkarnationsprojekt.
    Parkers große Hand verschlingt meine kleine Hand, großer Fisch kleinen Fisch, mit Haut und Haar.
    Parkers gestärktes weißes Hemd erinnert an ein sauberes Tischtuch, so flach und kantig vorgewölbt, dass man vom Tresen seines Brustkastens Drinks servieren könnte.

    »Das«, nickt Brandy in Richtung Seth, »ist Miss Scotias Halbbruder, Ellis Island.«
    Parkers großer Fisch frisst Ellis’ kleinen Fisch.
    Brandy sagt: »Miss Scotia und ich würden uns gern allein im Haus umsehen. Ellis ist geistig und psychisch verwirrt.«
    Ellis lächelt.
    »Wir hatten gehofft, Sie könnten sich um ihn kümmern«, sagt Brandy.
    »Machen wir«, sagt Parker. Er sagt: »Kein Problem.«
    Ellis lächelt und zupft mit zwei Fingern am Ärmel von Brandys Kostümjacke. Ellis sagt: »Lass mich nicht zu lange allein, Miss. Wenn ich nicht genug von meinen Pillen kriege, bekomme ich wieder einen Anfall.«
    »Anfall?«, sagt Parker.
    Ellis sagt: »Manchmal vergisst Miss Alexander, dass ich warte, und bringt mir meine Medikamente nicht.«
    »Sie haben Anfälle?«, sagt Parker.
    »Das ist mir neu«, sagt Brandy lächelnd. »Du wirst keinen Anfall kriegen«, erklärte Brandy meinem neuen Halbbruder. »Ellis, ich verbiete dir, einen Anfall zu kriegen.«
     
    Springt zu uns in der Unterwasserhöhle.
    »Schlag mich.«
    Der Boden unter Brandys Rücken, das sind kalte Kacheln in Fischform, die so angeordnet sind, dass immer ein Fischschwanz zwischen zwei Fischköpfen liegt, genau wie bei Sardinen in der Dose, nur ist es hier der Boden des Badezimmers.
    Ich lasse eine Valium zwischen die Plumbagolippen fallen.

    »Hab ich dir schon erzählt, wie meine Familie mich rausgeworfen hat?«, sagt Brandy nach dem kleinen blauen Schluck. »Meine ursprüngliche Familie, meine ich. Meine leibliche Familie. Hab ich dir diese unschöne kleine Geschichte schon erzählt?«
    Ich senke den Kopf zwischen die Knie und sehe auf die Queen Supreme hinab, deren Kopf zwischen meinen Füßen liegt.
    »Ich hatte Halsschmerzen und brauchte ein paar Tage nicht zur Schule«, sagt Brandy. Sie sagt: »Miss Arden? Hallo?«
    Ich sehe zu ihr runter. Wie einfach es ist, sie sich tot vorzustellen.
    »Miss Arden, bitte«, sagt sie. »Schlag mich.«
    Ich lasse noch eine Valium fallen.
    Brandy schluckt. »Ich konnte tagelang nicht richtig schlucken«, sagt sie. »So schlimm waren die Halsschmerzen. Ich konnte kaum sprechen. Meine Eltern dachten natürlich, ich hätte Angina.«
    Brandys Kopf ist fast senkrecht unter meinem. Aber andersherum als meiner. Meine Augen blicken genau ins dunkle Innere ihres Plumbagomunds, in

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