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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Edelweiß
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dem was ihr tut. Einmal taff sein. Ich muss nicht von euch geliebt werden, aber ich verlange Ehrlichkeit.“ Sie verließ das Zimmer, nicht ohne vorher die Türe laut zugeknallt zu haben, was bei der Lehrerzimmertür schon ein schweres Unterfangen war, denn sie war mit einem Türstopper versehen, der die Tür nur langsam zugehen ließ. Sie hatte sich sogar vor Wut den Arm gezerrt, aber es musste schon effektvoll sein, wenn sie wütend war, da ließ sie sich von einem Türstopper nicht aufhalten. Erbost schloss sie sich in ihrem Klassenzimmer ein. „Das war absolut die Höhe, jetzt haben sie auch noch ein schlechtes Gewissen und machen auf Mutter Teresa. Sicherlich kommen sie gleich angeschlichen und entschuldigen sich bei mir und hintenrum wird dann wieder bei der Polizei gelästert wie mörderisch ich bin und dass ich den Radeck bestimmt getötet habe. Einfach widerlich. Die Polizei ist so unfähig. Die haben gar keinen Plan, wer den Radeck getötet haben könnte.“ Wenn sie in Fahrt war, führte sie laute Selbstgespräche. Natürlich nur, wenn sie sicher war, dass sie niemand hören konnte. Die Türen waren abgeschlossen und sie stellte sich in ihrer Fantasie vor, dass sie Sherlock Holmes wäre und mit Doktor Watson den Fall rekapitulieren würde. „Dr. Watson, welche Tatverdächtigen haben wir?“ „Nun, da wäre einmal die Referendarin.“ „Die Referendarin!“, ja das ist gut, schaltete sich nun auch Frau Edelweiß persönlich in das Zwiegespräch ein. „Wenn ich nicht so impulsiv gewesen wäre, hätte ich leicht herausbekommen können, ob sie die Ines etwas länger befragt haben. Die haben sicher keinen Schimmer.“ „Ja“, Sherlock Holmes meldete sich wieder zu Wort, „ganz ohne Frage ist sie eine Hauptverdächtige“. Dr. Watson ergänzte: „Sie hatten ein Verhältnis, das hat sie vor der Frau Radeck zugegeben. Frau Radeck hat davon geahnt.“ „Wir müssen uns hier ihre Aussage vergegenwärtigen“, meinte Sherlock Holmes, „dass sie sich getrennt hatten und ihre Augen am Montag verquollen waren.“ „Hat sie ihn umgebracht?“ „Möglich wäre es. Aus verletztem Stolz. Vielleicht hatte er ihr versprochen sie zu heiraten?“ „Ich glaube es hätte ihr schon gereicht, wenn er ihr eine gute Schulleiternote versprochen hätte.“ „Ich bitte Sie Watson. Das ist doch kein billiges Flittchen vom Wochenmarkt. Sie war verliebt. Vielleicht träumte sie davon Frau Radeck zu werden.“ „Ich muss sie unbedingt fragen“, schaltete sich Frau Edelweiß wieder ein. „Die ist so zart, so zerbrechlich. Das kann sie nicht gemacht haben.“ „Hoho“, erwiderte Sherlock, „in meiner Laufbahn, habe ich schon so manches zarte Pflänzchen die schrecklichsten Verbrechen verüben sehen.“ „Aus Liebe, verletzter Liebe, Eifersucht. Ja, ja, auch ich habe da so einiges erlebt“, ergänzte Watson. „Für Frau Radeck trifft dies ebenso zu. Sie ist hochgradig verdächtig.“ „Sie hat ihren Mann nicht als vermisst gemeldet“, argwöhnte Watson. „Da kommt noch eine andere Frau ins Spiel, nicht wahr Frau Edelweiß!“ „Bin ich jetzt verrückt, wenn ich zu dritt Selbstgespräche mit mir führe! Hat es mich auch erwischt? Sind das Symptome für Burnout?“ Sie erinnerte sich, dass sie an der Studie für psychische Gesundheit vom Kultusministerium teilgenommen hatte. Ihr Befragungsergebnis hatte ergeben, dass ihr Gefährdungspotential einen Burnout zu erleiden bei 70 % lag. Es gab auch Ergebnisse für das ganze Kollegium, die wurden aber nicht weiter kommentiert, obwohl da manche Schwachstellen zu Tage gekommen waren. Die Ergebnisse hingen an der Wand und fertig war der Lack. Effizienz gleich null. Aber sie war nicht krank, jedenfalls nicht durch die Schule. Diese Selbstgespräche waren ein Teil von ihr. Schon als Kind sprach sie mit sich selbst, wenn, dann war sie vielleicht schizophren. Das hatte zum Glück noch niemand bemerkt. Sie machte weiter. Die Gedanken flogen wieder zu Sherlock und Co. Es gab tatsächlich eine ganze Latte Verdächtiger. Sie war schuld, dass ein wichtiges Beweisstück im Rektorat fehlte. Die roten Ohrringe von Frau Dussek vermutlich. War sie die neue Geliebte von Herrn Radeck gewesen? Hatte sie..? Oder wurden sie von Frau Radeck ertappt oder von der Referendarin? Die Frage war eigentlich: Wer hat hier wen wie entdeckt und gehandelt? Sie selbst war verdächtig, ob dies zutreffend war, wusste sie selbst am besten. Man konnte auch nicht außer Acht lassen, dass einige Eltern gute Motive

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