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Frau zu sein bedarf es wenig: Roman (German Edition)

Frau zu sein bedarf es wenig: Roman (German Edition)

Titel: Frau zu sein bedarf es wenig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hera Lind
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hüpfte ich neben ihm her.
    »Hier gibt es in jedem Restaurant Milchreis. Riesige Mengen!«
    Ich war enttäuscht. Irgendwie hatte ich in meiner Naivität gehofft, er würde mir einen Heiratsantrag machen. Obwohl ich den natürlich abgelehnt hätte!
    »Gehen wir essen?«
    Klar, dass Klaus wieder mal nichts anderes im Kopf hatte. Mir war alles gleich. Hauptsache, ich musste dieses Händchen nicht wieder loslassen.
    Kurz darauf saßen wir in einer warmen, urigen Kneipe. Obwohl es Anfang August war, bollerte ein gemütliches Öfchen.
    Wir wärmten uns an einem Tee mit Rum.
    Paulchen hatten wir vorsichtig aus der Trage genommen. Er schlief auf meinem Schoß.
    »Wovon ist denn der Kerl so kaputt?«
    »Die Frischluftzufuhr schafft ihn. Soviel Sauerstoff ist der einfach nicht gewöhnt.«
    »Gib’s zu: Die Pupke schafft ihn.«
    »Ja. Heute besonders: Sie hat sage und schreibe SIEBEN Kuchen gebacken!«
    »Hat er die alle essen müssen?« Besorgt blickte ich auf meinen schlummernden Sprössling.
    »Nein, nein! Es waren ja über dreißig Gäste da! Paulchen war wirklich ganz fertig am Schluss.«
    »Und die kamen alle zu seinem Geburtstag?«
    »Ja.«
    »Und alle haben ihm aufblasbare Kaulquappen und so was geschenkt? Mein armer, kleiner Liebling!«
    »Er hat ziemlich viel nutzloses Zeug bekommen, das stimmt.«
    »Wahrscheinlich hat Tante Pupke allen anwesenden Urlaubern auf der ganzen Insel erzählt, dass das arme verwaiste Kerlchen eine karrieresüchtige Rabenmutter hat, und aus lauter Mitleid und Empörung haben sie es mit Geschenken und Süßigkeiten überhäuft.«
    »Die Süßigkeiten habe ich schon aus dem Verkehr gezogen«, sagte Klaus.
    Der Milchreis kam. Ein Riesenbottich stand da vor mir, dampfte verlockend und roch nach Zimt.
    Normalerweise hätte ich vor Wonne gejubelt!
    Aber merkwürdig: Ich hatte viel mehr Lust auf den matschigen Matjeshering von Klaus.
    »Du? Wollen wir tauschen?«
    Klaus guckte mich besorgt an. »Ist was mit dir? Fühlst du dich nicht wohl?«
    »Doch, mir geht es hervorragend! Aber ich hätte Lust auf Fisch! «
    Schweigend schob Klaus mir seinen Teller rüber.
    Schweigend verschlang ich die Nordseequalle.
    »Hm, köstlich!«
    »Hör mal, Pauline …« begann Klaus besorgt.
    »Meinst du, wir könnten noch eine Portion bestellen?«, unterbrach ich ihn.
    »Solltest du nicht erst den Milchreis …?«
    »Nein. Ich will Meeresgetier!«
    »Ober!?«
    Klaus bestellte eine große gemischte Fischplatte. Und als Vorspeise Nordseescholle im eigenen Sud.
    »Den Milchreis können Sie wieder mitnehmen.«
    Glücklich wiegte ich mein Kind im Arm. Trotz der beißenden Gerüche von Fisch mit Zimt wachte es nicht auf.
    »Was starrst du mich so an?«
    »Ich mache mir so meine Gedanken«, sagte Klaus.
    »Wird auch Zeit. Hättest du dir eher machen können.«
    »Nein, ich meine was ganz Bestimmtes.«
    »Hab’ ich Gräten im Haar?« Nervös zupfte ich an mir herum. Betont blöde blickte ich ihn an. Tja, Alter, streng mal deine kleinen grauen Zellen an! Biss doch en Doktor!
    »Seit wann magst du keine Milchprodukte mehr?«
    »Och, seit ein paar Wochen. Ich war in letzter Zeit ziemlich appetitlos. Das liegt am Stress. Morgen ist Premiere!«
    »Musst du zurück?«
    »Ja. Morgen Mittag geht der Hüpfer.«
    Kinder, nein, wie WAR ich nur cool!
    »Guck mich mal an.« Klaus nahm mein Kinn und starrte mir in die Augen.
    »Koß dat getz wat?«, fragte ich. Ja, Doktorchen! Gleich hast du’s! Wärmer, noch wärmer, heiß …
    »Fühlst du dich in letzter Zeit öfter unwohl?«
    »Wahnsinnig unwohl. Die Künstlerkarriere zerrt an meinen Nerven. Die dritte Dame liegt mir stimmlich und darstellerisch einfach nicht. Und meine private Situation … die zweite Dame liegt mir persönlich irgendwie auch nicht. Und die erste Dame kriege ich einfach nicht angeboten. Na ja. Wem sage ich das.«
    »Wie lange ist München her?«
    »Du meinst, mein letzter Flug? Ja, komisch. Da war mir überhaupt nicht schlecht.«
    »Wie lange ist das her?« Kommissar Haferflock gab nicht nach.
    »Tja, lass mich mal rechnen. Das war doch um Pfingsten rum?«
    »Acht Wochen? Neun Wochen?«
    »Neuneinhalb Wochen«, sagte ich. »So um den Drehtag rum.« So, Doktorchen. Jetzt hast du’s. Heiß, heiß …!!
    »Mensch, Mädchen! Wirst du eigentlich nicht aus Erfahrung klug?«
    »Nein«, sagte ich. »Nie.«
    Klaus nahm meine Hand. »Das macht dich ja irgendwie liebenswert.«
    »Find’ ich auch.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass du schwanger bist?«
    »Klar«,

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