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Frauen al dente. (German Edition)

Frauen al dente. (German Edition)

Titel: Frauen al dente. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marte Cormann
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darauf ankam, versagte die Technik.
    Scheiße!!!!
    Nahm Bode nun das Baby oder nicht? Sie hatte vergessen, ihn danach zu fragen. Marlen schwenkte zur nächsten Telefonzelle ein, doch es war ein Kartentelefon, und ihre Karte war ausgeschöpft. Dann eben auf dem schnellsten Weg ins Büro, um von dort aus zu telefonieren.
    Doch zunächst schwenkte sie in die nächste Apotheke ein. »Eine Packung Tempos und extrastarke Baldriandragees«, verlangte sie. »Und ein Glas Wasser bitte, wenn Sie haben?«
    Der Apotheker hatte.
    Marlen stürmte im Laufschritt an Tanja vorbei, ohne sich mit unnötigen Begrüßungsfloskeln aufzuhalten. »In fünf Minuten kommt der Fotograf mit den Bildern zu dir!« rief Tanja ihr hinterher.
    Mit geschultem Auge registrierte Tanja Marlens durchsichtige Blässe, die sie nur mühsam hinter der dunklen Sonnenbrille verbergen konnte. »Alka Seltzer gefällig?«
    »Apropos Alka Seltzer. Darf ich fragen, wo du am Freitag warst? Langsam geht mir deine ständige Krankfeierei auf den Senkel.« Endlich war es raus. Das hatte sie Tanja immer schon mal sagen wollen. Die Zeit derGlacéhandschuhe war vorbei, von nun an würde sie Tácheles mit ihr reden.
    »Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen? Wenn du es genau wissen willst, frag doch in der Personalabteilung nach, die wissen Bescheid.« Punkt, aus, basta. So nicht!
    Peng. Marlen hatte die Tür hinter sich zugeknallt.
    Ruhig, schalt sie sich. Alles ist prima, alles ist paletti. Nun gut, deine Nerven gehen ein wenig mit dir durch. Dies ist nur natürlich. Immerhin liefert frau nicht jeden Tag ein hilfloses Bündel Mensch dem Waisenhaus oder wem auch immer aus. Aber wie schon unzählige Male gesagt, für das Baby und dich ist es so am besten. Später wird es dir einmal dankbar sein. Jawohl.
    Die Telefonanlage. Exakt in dem Moment, als sie selbst die Hand ausstreckte, um Bode anzurufen. »Leitung eins für dich.« Tanja war auch schon mal freundlicher gewesen.
    »Marlen Sommer.«
    »Peer Sanders am Apparat. Haben Sie eine Minute Zeit für mich?«
    Alarmiert schreckte Marlen auf. Das Vorstandsmitglied. Eine ebenso attraktive wie interessante Persönlichkeit.
    »Aber gerne, Herr Sanders. Was kann ich für Sie tun?« Sie hielt es für die beste Taktik, zunächst die Cool-Kompetente hervorzukehren.
    »Ich würde mich gerne mit Ihnen zum Mittagessen verabreden. Paßt es heute um halb zwei im ›Schiffchen‹? In der Altstadt?« Offensichtlich liebte er es volkstümlichrustikal.
    Eigentlich war für zwei Uhr Redaktionsbesprechung angesetzt. Kalkulierte er etwa ein, daß sie seine Einladung nicht annehmen konnte? Doch besondere Situationen erfordern bekanntlich auch besondere Maßnahmen. Sie würde sich bei der Besprechung ausnahmsweise vertreten lassen. Sie sagte zu. »Gibt es einen besonderen Anlaß für unser Treffen?« Mit Bedacht wählte sie das Wort Treffen statt Verabredung. Treffen klang um ein Vielfaches geschäftsmäßiger. Und darauf kam es schließlich an.
    »Allerdings. Ich möchte Sie kennenlernen«, antwortete es schlicht.
    Also doch! Sanders checkte die für Webers Nachfolge in Frage kommenden Kandidaten höchstselbst durch.
    Beförderung, ich komme.
    Das heutige Mittagessen war Marlens unverhoffte Chance, Peer Sanders von ihren beruflichen Fähigkeiten zu überzeugen, soviel stand fest. Eigentlich hätte sie sich nun himmelhochjauchzend fühlen müssen, doch sie fühlte sich eher zu Tode betrübt. Wird schon wieder, tröstete sie sich.
    Marlen griff zum Telefonhörer, um Tanja zu informieren, zögerte dann aber doch. Statt dessen ging sie selbst hinaus. Allerhöchste Zeit, um sich bei ihr für den Morgenanraunzer zu entschuldigen. Ihr waren einfach die Nerven durchgegangen. Schließlich war sie auch nur ein Mensch.
    Hastig raffte Tanja einen Stapel Fotos zusammen, die wild auf ihrem Schreibtisch verstreut lagen. Ihre trotzig vorgeschobene Unterlippe verriet, daß sie sich auf einen erneuten Anpfiff gefaßt machte.
    Doch zu ihrer Überraschung fragte Marlen betont sanft: »Fotos? Zeig doch mal her.«
    »Nichts Besonderes, nur Babyfotos. Karin aus der Zweiten heiratet in ein paar Tagen. Als Gag wollen wir ihr eine Baby-Collage schenken. Sozusagen als Wink mit dem Zaunpfahl.« Bereitwillig begann Tanja, einige besonders reizende Kinderfotos vor Marlen auszubreiten.
    Sie zuckte wie von der Tarantel gestochen zurück. Demonstrativ warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Schon so spät, das habe ich gar nicht bemerkt. Ich muß unbedingt bis

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