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Frauen al dente. (German Edition)

Frauen al dente. (German Edition)

Titel: Frauen al dente. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marte Cormann
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soviel Neues auf dich ein. Kein Wunder, daß du gereizt bist. Aber mit einem bißchen Glück ist bald alles überstanden. Dann leben wir bis an unser Lebensende glücklich und zufrieden …« Hella versagte die Stimme. Als Marlen überrascht aufsah, schimmerten Tränen in ihren Augen.
    »Stimmt was nicht?« fragte sie besorgt.
    »Allerdings. In einer halben Stunde sind wir mit der Vermieterin von Frau Kunerts Wohnung verabredet, und Sie halten hier Ihr Schwätzchen.« Martin Bode erschien wie der Generalstaatsanwalt in Person in der Tür zu ihrem Zimmer. Marlen nahm sich vor, heute Nacht zu ihrer eigenen Sicherheit zweimal abzuschließen. Doch andererseits – die Zeiten, in denen Scharen von Männern wild auf ihre Gunst waren, lagen Jahre zurück. Wer stieg schon bei einer Mutter mit Baby ein? Allerhöchstens gebetene Gäste. Und selbst die wurden dank einer gewissen fürsorglichen Freundin spürbar weniger.
    Marlen fiel auf, daß Hella ihre Frage vorhin nicht beantwortet hatte. Ob sie sich etwa in Martin Bode verknallt hatte? Die Bankerin und der Advokat – nicht unbedingt die schlechteste Kombination. Auch unter dem Aspekt der späteren Lisa-Aufzucht. Falls der Ausdruck in diesem Zusammenhang erlaubt war. Beide waren anscheinend ganz verrückt nach dem Kind. Lisa würde es bei ihnen gut haben.
    »Was ist also? Fertig?« riß Bode sie ein wenig ungeduldig aus ihren Gedanken.
    Hella sprang auf. »Nehmen wir den Kinderwagen oder die Tragetasche für Lisa mit?«
    Martin Bode reagierte mit verblüffender Entschiedenheit. »Bei diesem schönen Wetter sollten Sie mit Lisa ein wenig an die frische Luft gehen. Die Wohnungsauflösung übernehme ich mit Frau Sommer allein. Vorsorglich habe ich den Kinderwagen direkt unten beim Portier geparkt.« Er begegnete Hellas enttäuschtem Blick mit Gelassenheit und wandte sich an Marlen. »Ihr Chef läßt Sie übrigens schön grüßen. Er holt sie heute Abend um acht hier im Hotel ab. Er möchte mit Ihnen essen gehen, glaube ich.«
    Glaubte er oder wußte er? Ganz egal. Marlens Herz schlug Purzelbaum vor Freude. Peer Sanders hatte die Weichen für einen Abend zu zweit gestellt. Doch ein schrecklicher Gedanke durchfuhr sie. »Und Sie? Was machen Sie?«
    Bode maß sie mit spöttischem Blick. »Wir passen auf Ihr Kind auf. Keine Sorge.«
    Ertappt zuckte Marlen zusammen. Einen kurzen Moment lang hatte sie tatsächlich befürchtet, Sanders habe auch Hella und Bode eingeladen. Oder war seine Bemerkung etwa auf Hellas Vorschlag gemünzt, ihr die Sorge für Lisa zu übertragen? Am Ende hatte Hella die Fahrt nach Frankfurt genutzt, um Bode in ihre Pläne einzuweihen? Reichlich unfair. Nur ungern erinnerte sie sich an ihre ersten Gespräche mit Bode – wie schwer es ihr gefallen war, sich der Verantwortung für Lisa überhaupt zu stellen. Er würde annehmen, sie versuche sich nun auf einem Schleichweg wieder hinauszumogeln. Er würde sie für eine oberflächliche, wankelmütige Zicke halten. Die gerade mal dazu taugte, einige mehr oder weniger bedeutende Artikel für
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zu verfassen, ansonsten aber vor dem wirklichen Leben kapitulierte. Ob er vielleicht recht mit seiner Meinung hatte? Und wenn schon? Seit wann scherte es sie, was er von ihr dachte?
    »Das ist aber wirklich nicht nötig«, entgegnete sie lahm, und dementsprechend geringschätzig fiel sein Blick für sie aus.
    Als sie hinter ihm her die Stufen hinabstieg, bemühte sie sich um alle Würde, die sie aufbringen konnte. Doch irgendwie fühlte sie sich kläglich.
    Wenn sie später darüber nachdachte, was sie von einer Wohnungsauflösung erwartet hatte, mußte sie sich eingestehen, daß sie eigentlich überhaupt nichts erwartet hatte. Bis zu dem Augenblick, als die Vermieterin ihnen die Tür öffnete, hatte sie ehrlicherweise keinen einzigen Gedanken daran verschwendet. Ihr einziges Bestreben war es, die Angelegenheit, die sie nur Lisa zuliebe durchstand, so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
    Doch jetzt war sie froh, Bode an ihrer Seite zu wissen. Resis Wohnung bedrückte sie. Es roch abgestanden und muffig. Eben unbewohnt. Obwohl die Wohnung andererseits so wirkte, als habe Resi sie gerade erst verlassen und würde jeden Augenblick zurückkommen. Sie schauderte bei dem Gedanken an ihre tote Freundin.
    »Sie fangen am besten im Kinderzimmer an. Hier sind Taschen. Packen Sie ein, was Sie für Lisa brauchen oder sonst für wichtig halten.« Bode zeigte auf eine Tür, die nur angelehnt war und durch einen schmalen Spalt

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