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Frauen al dente. (German Edition)

Frauen al dente. (German Edition)

Titel: Frauen al dente. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marte Cormann
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Lebensgeister. Es klang nach Handel, Abmachung, vielleicht sogar Gewinn? Mal sehen, was Frau Maiersdorf vorzuschlagen hatte.
    »100.000 Mark. Dafür ziehen Sie Ihr Interview
für pleasure
zurück, verzichten auf sämtliche rechtlichen Schritte gegen uns und verschwinden für mindestens ein Jahr von der Bildfläche, bis Gras über die Angelegenheit gewachsen ist.« Erwartungsvoll sah sie Barbara an, während ihr Anwalt sich betont cool auf seinem Stuhl räkelte.
    Barbara hielt den Kopf gesenkt. Die beiden brauchten die Dollarzeichen in ihren Augen nicht zu entdecken. Ihr Herz bumperte gegen ihre Rippen. Die Registrierkasse in ihrem Kopf sprang erwartungsvoll auf, bereit, unzählige Bündel wunderschönen Papiergeldes in sich aufzunehmen.
    »Ich weiß nicht recht«, flüsterte sie mit verzagtem Stimmchen.
    Ihre beiden Besucher wechselten nervös die Beinstellung. Wie Synchronschwimmer. Barbara verbiß sich ein spöttisches Lachen.
    »Die Summe ist Ihnen zu gering?« bohrte Frau Maiersdorf vorsichtig. Die andere Seite mußte Barbara wesentlich mehr Geld geboten haben, wenn sie so auf ihrer Geschichte beharrte. Doch wieviel? Dieses mühsame Vortasten nervte. Zumal ihr verhuschtes Gegenüber wieder nur mit einem vielsagend nichtssagenden ›Mmmh‹ antwortete.
    »Gut, dann verdoppele ich! 200.000 Mark. Mein letztes Wort.«
    Eine einsame Träne lief über Barbaras Wange. Sie machte sich nicht die Mühe, sie wegzuwischen. »Mein armes Kind …«, seufzte sie tonlos.
    »Nun machen Sie aber mal einen Punkt«, herrschte Frau Maiersdorf sie an. »Wir beide wissen doch, daß diese Geschichte nicht der Wahrheit entspricht.« Sie dachte gar nicht daran, sich von diesem … diesem leichten Mädchen ausnehmen zu lassen.
    In diesem Augenblick hob Barbara die tränenumflorten Augen. Ihr waidwunder Blick verunsicherte ihre beiden Kontrahenten bis ins Mark. Insgeheim nahm Frau Maiersdorf sich vor, ihren Ehegatten einer ernsthaften Überprüfung zu unterziehen. »Wir legen noch einmal 50.000 Mark drauf, aber bei 250.000 DM ist absolut Schluß. Sie sollten sich darüber im klaren sein, daß die Ausweitung des Skandals weder Ihnen noch meinem Mann nützt. Nur seinen Gegnern. Weshalb sollten Sie sich selbst zu Grunde richten?«
    Barbara nickte verständig, was die Staatssekretärsgattin aufatmen ließ.
    »Bitte geben Sie mir fünf Minuten, um über Ihren Vorschlag nachzudenken«, bat Barbara. Eilends erhob sie sich und verließ das Zimmer.
    »Es ist wirklich unglaublich, dieses durchtriebene Weib versucht uns abzuzocken«, empörte Frau Maiersdorf sich, kaum daß die Tür hinter Barbara ins Schloß geklappt war. »Heutzutage sind die Menschen nur noch aufs Geld aus!«
    Doch als Barbara zurückkehrte, lächelte sie ihr freundlichstes Lächeln. »Ich hoffe, Sie sind zu dem richtigen Ergebnis gekommen?«
    Barbara nickte. Noch immer trug sie Leidensmiene. Auch wenn sie sich im tiefsten Innern vor Lachen schüttelte, als sie ihre Unterschrift unter den Vertrag setzte, den der Rechtsanwalt der Familie Maiersdorf ihr unter die Nase schob. Pling machte die Registrierkasse in ihrem Kopf, als sie freudig 250.000 Mark einstrich.
    Wie hieß es doch so schön? Wer zuletzt lacht…
    Und noch nie in ihrem Leben zuvor hatte sie sich so sehr über ihre Periode gefreut, wie eben vor fünf Minuten im Bad.
    Martin Bode hatte es sich in der Küche bequem gemacht und hing seinen Träumen nach. Er legte gerade die 100 Meter Kraul in neuer Weltbestleistung zurück, als der Schuß des Wettkampfrichters ihn vorzeitig aus dem Rennen nahm. Schweren Herzens mußte er den Sieg seinem schärfsten Konkurrenten überlassen, der eine fatale Ähnlichkeit mit Peer Sanders besaß. Dementsprechend mißmutig fiel sein Blick auf Hella, die den Pistolenschuß abgefeuert hatte.
    »Frauen, die Prosecco trinken, sind was Wunderbares«, stellte sie verblüffend munter fest. Der Korken der Flasche schoß in hohem Bogen davon und verschwand auf Nimmerwiedersehen unter der Küchenanrichte. Martin sank auf die Knie und spähte darunter.
    »Hier, trink auch n' Schluck!« Hella füllte zwei Kaffeebecher bis zum Rand. Auffordernd streckte sie ihm einen davon entgegen.
    »Laß uns auf das Leben anstoßen. Darauf, daß wir jede Minute davon genießen, bevor es zu spät ist!« Sie prostete ihm zu. Blaß, angespannt und mit schwarzen Ringen unter den Augen. Ihre Lippen waren zu einem Lächeln verzogen, das die Augen jedoch nicht erreichte.
    »Was ist los mit dir? Bist du sauer auf Marlen? Weil

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