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Frauen lügen

Frauen lügen

Titel: Frauen lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ehley
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Strand, einen Spaziergang machen, jetzt, wo die Sonne herausgekommen ist.«
    »Das könnt ihr vergessen. Bleibt, wo ihr seid, ich bin gleich bei euch. Wir haben eine Tote.«
    »Unfall oder Mord?« Bastians Stimme ist tiefer als sonst.
    »Mord. Hundert pro. Kopfschuss. Und die Waffe ist weg.« Polternd kommt Sven die Stufen herunter.
    »Wo denn?« Silja klingt widerwillig. Man kann ihr anhören, dass sie sich nicht gern ihren Feierabend verderben lässt.
    »In Wenningstedt am Dorfteich. In der Wohnung von diesem Hübner.«
    »Ich glaub’s nicht. Der schon wieder«, flucht Bastian leise vor sich hin, während sie das Gebäude im Laufschritt verlassen.
    »Und wer ist die Frau?«, fragt Silja auf dem Parkplatz beim Einsteigen in den Dienstwagen.
    »Willst du raten?«
    »Sei nicht geschmacklos, Sven.«
    Sven Winterberg startet den Wagen, setzt das Blaulicht aufs Dach und schaltet es ein. In wenigen Sekunden tun Licht und Sirene ihre Wirkung. In der Mitte der Straße entsteht eine Gasse, durch die der Wagen ungehindert fahren kann.
    »Jetzt spuck’s schon aus, Sven. Wer ist es? Jemand, den wir kennen?«, setzt Silja ungeduldig nach.
    »Allerdings. In Fred Hübners Wohnung, in seinem Schlafzimmer, direkt auf seinem Bett liegt Susanne Michelsen und hat eine Kugel im Kopf.«
    »Scheiße, Sven, das ist nicht wahr«, stöhnt Bastian.
    »Denkst du, ich mache Witze?«
    Ohne auf die rhetorische Frage zu antworten, redet Bastian weiter.
    »Und der Typ ist ausgeflogen, nehme ich an.«
    »Noch nicht mal. Er ist den Beamten direkt in die Arme gelaufen. Sitzt jetzt in seinem Apartment und mimt den Geschockten.«
    »Was heißt ›direkt in die Arme gelaufen‹ genau?«
    »Er kam mit dem Fahrrad von was-weiß-ich-woher, hat wohl den Streifenwagen gesehen und ist in sein Schlafzimmer gestürmt. Dann sah er Susanne Michelsen blutüberströmt auf dem Bett liegen und drum herum die Beamten stehen.«
    »Und?«
    »Er ist umgekippt, sagt der Kollege.«
    »War das glaubwürdig?«
    »Weiß ich doch nicht. Frag ihn selbst.«
    Sven bremst scharf und stoppt den Wagen am Wenningstedter Dorfteich. Immer noch stehen Touristen und Einheimische vor der Wohnanlage.
    »Gehen Sie weiter, Herrschaften«, ruft Bastian im Hineinlaufen. »Hier gibt es nichts zu sehen.« Doch plötzlich überlegt er es sich anders und dreht sich um. »Oder war jemand von Ihnen schon hier, bevor die Polizei gekommen ist?«
    Bewegung entsteht, die Leute fangen an zu raunen, manche wenden sich jetzt ab und gehen davon. Andere schütteln nur verneinend die Köpfe. Doch dann treten zwei Jugendliche vor. Sie tragen Hoodys und zerrissene Jeans, der größere von beiden hat glatte dunkle Haare und der kleinere rote Locken. Beiden hängen die Stirnhaare weit in die Augen.
    »Wir haben da hinten auf dem Spielplatz gechillt.«
    Der Größere deutet mit einer vagen Geste hinter sich. Als Bastian den Blick hebt, entdeckt er jenseits der Straße im Rücken des Wohnhauses den Spielplatz. Von dort aus hat man die Anwohnerparkplätze ebenso gut im Blick wie die alte Dorfkirche.
    »Geht schon mal rein«, ruft Bastian Sven und Silja zu, dann zieht er die Jungs zur Seite.
    »Und ihr habt was gesehen?«
    »Na ja, eher gehört.« Der Kleinere fährt sich durch die Locken und blickt sich schüchtern, fast ängstlich um. »Ham natürlich nicht auf die Hütte hier geachtet, aber dann war da der Schuss, erst dachten wir, das wär Einbildung, aber dann …«
    »Moment mal«, unterbricht ihn Bastian Kreuzer. »Ihr habt gedacht, dass ihr euch den Schuss eingebildet habt? Seid ihr bekifft, oder was?«
    »Nee, nicht direkt.« Wieder sieht der Rotschopf sich um. »Vielleicht ham wir ja wirklich was gesehen, aber Sie müssen schon versprechen, dass Sie unsere Eltern aus dem Spiel lassen.«
    »Wo sind die denn jetzt?«
    »Hinten auf dem Campingplatz, gleich vor den Dünen. Und in einer Viertelstunde gibt’s Abendessen.« Genervt schaut der Rothaarige auf seine riesige Armbanduhr. »Kann gut sein, dass gleich mein kleiner Bruder hier vorbeikommt, um uns zu suchen. Wär nicht das erste Mal, dass die Alten ihn losschicken.«
    »Kommt mal mit in den Wagen da hinten. Da können wir uns besser unterhalten.«
    Mit einer knappen Bewegung grüßt Bastian den Beamten neben dem Auto und schiebt die Jungs ins Innere des Bullis.
    »Cool«, erklärt der Dunkelhaarige und zupft seinen Kumpel am Ärmel. »Und der Tote ist immer noch im Haus?«
    »Woher wisst ihr, dass jemand gestorben ist?«
    »Der Krankenwagen ist wieder

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