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Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Frauen rächen besser: Roman (German Edition)

Titel: Frauen rächen besser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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verträgst?«
    »Tja, Isa, es gibt vieles an mir, von dem du nichts weißt. Was kommt als Nächstes?«
    Und wir machten weiter. Ich trainierte wie besessen, während Isa über den Muskelaufbau des menschlichen Körpers referierte, als wäre sie die reinste Anatomiedozentin. Ich muss sagen, wenn man hört, wo man überall Muskeln hat, dann fragt man sich schon, warum man sich rundherum wie ein Big Mac anfühlt. Aber andererseits, man braucht auch ein paar Reserven für die schlechten Zeiten.
    Dann jedoch spürte ich, wie mir der Saft ausging, es war, als hätte jemand bei einer Luftmatratze den Stöpsel rausgezogen. Doch Isa bemerkte nichts davon, sondern referierte weiter über die Prinzipien des Krafttrainings, über Belastungssteigerung, Variation, Regelmäßigkeit und Langfristigkeit, über Periodisierung und die optimale Relation von Belastung und Erholung.
    Und das war dann das Stichwort: Erholung.
    Zwei Stunden Vollgas mussten fürs Erste reichen. Ich war fix und fertig, und ich war stolz auf mich. Ich hatte schätzungsweise sämtliche Kalorien der letzten drei Monate verbrannt, und ich fühlte mich so dünn wie noch nie. Wenn ich so weitermachte, musste ich mir nächste Woche neue Klamotten kaufen. Ein wahrhaft erhebender Gedanke.
    Und ich hatte dem Opa gegenüber zum ersten Mal eine wirklich gute Figur gemacht, ich war die Souveräne gewesen und er der Schwache, und so, wie ich in meinem Fitness-Workout-Bodysuit aussah, musste er geglaubt haben, das sei für mich die normalste Sache der Welt.
    Und ich beschloss, noch eins draufzusetzen.
    Ich nahm mir vor, zu Mittag Salat zu essen.
    Nur Salat.
    Und sonst gar nichts.
    Ich hatte mir nicht alles gemerkt, was Isa mir über den menschlichen Muskelaufbau erzählt hatte – niemand hätte das –, aber irgendwo in meinem Hinterstübchen war hängen geblieben, dass man allein an den Beinen mehr Muskeln hat, als ich in meinem ganzen Körper vermutet hätte.
    Nur mal die Oberschenkelvorderseite zum Beispiel: Das beginnt oben bei den so genannten Adduktoren, das ist jener Bereich, der allgemein als Bikinizone bekannt ist. Allein von diesen Adduktoren gibt es fünf verschiedene – das muss man sich einmal vorstellen –, dabei haben die im Grunde genommen nur eine einzige Funktion: Man braucht sie, um die Beine wieder zusammenzubringen, wenn sie gespreizt sind. Oder (Umkehrschluss) man kann mit diesen Muskeln verhindern, dass die Beine überhaupt erst gespreizt werden. So gesehen könnte man auch sagen, dass die weiblichen Adduktoren die natürlichen Feinde eines jeden Mannes sind.
    Der Quadrizeps ist der große Muskel an der Oberschenkelvorderseite. Na ja, mehr oder weniger groß, je nach Bedarf. Bei Menschen, die gut treten können müssen – Fußballer oder Firmenchefs – natürlich größer als bei anderen, aber auch bei Durchschnittsbürgern ist der Quadrizeps im Vergleich zu den anderen Beinmuskeln der größte, jetzt mal abgesehen vom großen Gesäßmuskel. Aber der zählt ja halb zu den Beckenmuskeln und halb zu den Beinmuskeln, der kann sich da irgendwie nicht entscheiden, deshalb läuft er außer Konkurrenz.
    Wobei ich sagen muss, dass mir der Gesäßmuskel ja der liebste ist. Der kann an einem knackigen Mann – leider eine seltene Spezies – nämlich wirklich lecker aussehen, und außerdem scheint das der einzige Muskel zu sein, der durch Daraufsitzen und Herumliegen wächst. Ich selbst bin das beste Beispiel dafür.
    Aber bleiben wir beim Quadrizeps: Also, dieser Riese unter den Muskeln besteht ebenfalls aus vier einzelnen Muskeln, und diese muntere Truppe hat genau genommen auch nur eine Funktion: Sie müssen das Bein strecken. Daher auch die Bezeichnung Beinstrecker. Den Beinstreckern ist es nämlich vollkommen schnurz, wie wir unsere Beine abbiegen, die sind ausschließlich fürs Strecken zuständig, und damit ist ihr Job auch schon erledigt. Um unsere Beinchen abbiegen zu können, gibt es nun die so genannten Beugemuskeln, und von denen haben wir drei.
    So, damit hätten wir jetzt nur mal die wichtigsten Oberschenkelmuskeln durch, ohne auf die medizinischen Fachausdrücke eingegangen zu sein. Die hätten Sie wahrscheinlich nur gelangweilt, abgesehen davon habe ich sie mir auch nicht gemerkt.
    Wollte ich jetzt auch noch die Unterschenkelmuskulatur erklären, würde das mindestens noch einmal so lange dauern, daher nur so viel: Von denen gibt es geschlagene elf Stück, und nicht, dass jetzt jemand denkt, das sind nur zufällig so viele oder ein paar

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