Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)
weibliche Stimme zu verstehen. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler der Universität Sheffield bei der Auswertung der Hirnaktivitätsmessungen von Männern, denen die Aufnahmen von männlichen und weiblichen Stimmen vorgespielt wurden. Dabei zeigte sich, dass – abhängig von Männer- oder Frauenstimme – verschiedene Regionen des männlichen Gehirns aktiviert wurden. So verursachten zum Beispiel Frauenstimmen ähnliche Reaktionen im Gehirn des Mannes wie beim Hören von Musik. Grund dafür ist nach Meinung der Wissenschaftler die größere Komplexität der weiblichen Stimme. Frauen erzeugen beim Sprechen eine größere Vielfalt an Klangfrequenzen, die vom männlichen Gehirn dann verarbeitet werden müssen. Die Wissenschaftler vermuten, dass das Wahrnehmen von weiblichen Stimmen eine höhere Hirnaktivität erfordert und somit zu einer schnelleren Ermüdung führt – mit der Konsequenz, dass der Mann der Gesprächspartnerin nicht mehr folgen kann.
Wieso erinnern sich Frauen immer an alles?
Ein Paar feiert mit Freunden und Familie seine Silberne Hochzeit und soll zum wiederholten Mal die Geschichte seines ersten Kennenlernens erzählen. Während die Frau anfängt, das Ereignis vor den Augen der Zuhörer zu entfalten, ist er vollkommen beeindruckt über die Tatsache, dass sie noch haargenau weiß, welchen Pullover er an diesem Abend trug, dass es anfing zu regnen, als sie aus dem Auto zum Restaurant liefen, und er ihr während des Essens – sie waren beim Mexikaner – aus Nervosität eine Geschichte zweimal erzählte. Er hingegen kann sich nur noch daran erinnern, wie sexy sie aussah, und an seine Bemühungen, die fast alle darauf abzielten, den Abend entweder bei ihr oder ihm fortzusetzen.
Nach wissenschaftlichen Studien haben Frauen im Verhältnis zum restlichen Gehirn einen größeren Hippocampus, der dafür verantwortlich ist, dass sie sich besser an Einzelheiten erinnern können. Frauen sollten also Nachsicht mit ihren Männern haben. Wieder einmal können sie einfach nicht anders.
Sind Konflikte zyklisch?
»Ich fühle mich fremdgesteuert.« »Es ist, als hätte ich ein Brett vor dem Kopf.« »Ich bin bereit, Messer zu werfen.« »Ich kann nichts. Ich bin nichts. Ich hasse mein Leben.« Von vielen meiner Athletinnen habe ich über Jahre hinweg immer wieder vor der nahenden Menstruation solche Aussagen gehört. Die Tage vor den Tagen kann ich als Trainer fast schon erspüren und brauche inzwischen keinen Kalendereintrag mehr, der mich vor diesem Ausnahmezustand warnt. Die Sportlerinnen bewegen ihre Körper ganz anders. Ihre Koordination läuft nicht so geschmeidig wie sonst und ihr Bewegungsablauf kommt ins Stocken. Oftmals sind sie nicht in der Lage, sich auf den Punkt zu konzentrieren, ihr Gehirn erscheint verweichlicht und träge.
Das Prämenstruelle Syndrom (PMS) ist äußerst komplex und kann ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Einige Frauen haben kaum Beschwerden, andere sind im Alltag stark eingeschränkt. Unberechenbare, sich selbst überfordernde Reaktionen sind das Heimtückische am PMS. Sonst ausgeglichene Charaktere, die leistungsfähig, intelligent, zuverlässig und engagiert sind, erkennen sich oft selbst nicht wieder. Somit ist bei Frauen eine gewisse Konfliktanlage tatsächlich zyklisch.
Die Angaben zur Häufigkeit des PMS schwanken erheblich, man kann davon ausgehen, dass rund die Hälfte aller Frauen im gebärfähigen Alter davon betroffen sind, rund ein Viertel davon stark. Die genauen Ursachen des PMS sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich sind mehrere Faktoren beteiligt. Von einer hormonellen Beeinflussung ist auszugehen.
In der Mitte des Zyklus erreicht die Östrogenproduktion ihren Höhepunkt. Dann ist häufig auch der Dopamin- und Oxytocinspiegel auf dem höchsten Niveau angelangt. In einem Buch über Hormone habe ich gelesen: »Östrogen wirkt auf Zellen wie Dünger.« Nicht nur die sprachliche Gewandtheit steigert sich dann auf einen maximalen Level, sondern auch das Bedürfnis nach Vertrautheit. Oft schon habe ich erlebt, dass ich in diesen Tagen der sprachlichen Überlegenheit einer Frau nicht gewachsen war, aber gleichzeitig ihren Bedürfnissen nach körperlicher Nähe und rhetorischem Verständnis Rechnung tragen musste. Frauen berichteten mir, dass sie sich in den ersten beiden Wochen ihres Zyklus allgemein lockerer und umgänglicher fühlen. Ihr Gehirn gewinne an Scharfsinn und seine Funktion verbessere sich.
Am vierzehnten Tag erfolgt der
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