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Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Titel: Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Balian Buschbaum
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Eisprung. Die Eierstöcke schütten Progesteron aus, das die Düngewirkung des Östrogens aufhebt. Progesteron wirkt – um beim Bild zu bleiben – eher wie ein Unkrautvernichtungsmittel auf die neu gewachsenen Verbindungen im Hippocampus. In den letzten beiden Wochen übt das Progesteron zunächst eine beruhigende Wirkung auf das Gehirn aus. Unmittelbar vor Beginn der Regel kommt es im Gehirn zu einem gewissen Hormonentzug, was manchmal reizbarer, unkonzentrierter und langsamer macht. Da diese hormonell bedingten Reaktionen nachgewiesen sind, ist es Frauen, die ein Verbrechen während einer PMS-Phase in Frankreich oder England begangen haben, gelungen, sich erfolgreich zu verteidigen. Sie plädierten auf vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit.
    Frauen, deren Eierstöcke besonders viel Östrogen und Progesteron produzieren, sind weniger stressanfällig, weil ihre Gehirnzellen Serotonin enthalten, eine Botensubstanz, die angenehme Gefühle erzeugt. Umgekehrt reagieren Frauen mit niedrigem Östrogen- und Progesteronspiegel stärker auf menstruelle Veränderungen, da ihre Serotoninkonzentration nur einen relativ geringen Wert erreicht.
    Was kann man gegen das PMS tun? Mediziner verordnen Medikamente gegen die Stimmungsschwankungen. Die Einnahme der Langzeit-Verhütungspille bewirkt ein konstantes Niveau des Hormonspiegels. Allerdings dürften ihre Nebenwirkungen – wie z.B. Wassereinlagerungen ins Gewebe, Gewichtszunahme und Akne – nicht gerade zur Aufhebung der depressiven Stimmung beitragen. Es gibt auch vielfältige Ernährungs- und Diätempfehlungen, die die Symptome des PMS mildern sollen. Eine Empfehlung, die ich meinen Athletinnen gebe, ist, sich sorgfältiger als gewöhnlich zu beobachten. Während zwei bis sieben Tagen vor dem Eintreten der Menstruation sollten sie keine wichtigen Entscheidungen treffen. Tendenziell hilft es, über Stimmungsstörungen Kalender zu führen, damit man vor Beginn der nächsten Phase gewappnet ist und die damit einhergehenden emotional meist belastenden Empfindungen richtig einzuordnen weiß.

Haben Männer auch ihre Tage?
    Das Klischee vom rational und vorhersehbar handelnden Mann, der Enttäuschungen und Frustrationen mit sich allein ausmacht und nach außen immer kontrolliert und souverän bleibt, wurde für mich sehr eindrücklich und nachhaltig von einem meiner ehemaligen Nachbarn widerlegt. Nahezu einmal im Monat konnte ich von meiner Wohnung aus beobachten, wie er mit rotem Kopf und schnellem Schritt das Haus verließ, um sich auf seinen Rasenmähertruck zu schwingen und stupide seine Bahnen zu fahren, ohne auch nur einmal nach rechts oder links zu sehen. In den sechs Jahren, in denen ich seine Nachbarschaft genoss, überfuhr und zerfetzte er sieben Stofftiere seiner Tochter, rammte zwei Mal den Steinofen seines Gartens, fuhr einmal mit Absicht über die selbst bestickte Tischdecke der Schwiegermutter, erwischte die Inlineskates des Sohnes und verwandelte vier von acht fahrbaren Reifen in unbrauchbaren Restgummi. An schlimmen Tagen warf er manchmal leere Dosen vor sein Gefährt, damit es ordentlich knallte und schepperte und das Metall durch das wirbelnde Messer feuerte, wenn er drüber fuhr. Aber selbst diese Show konnte er noch toppen, indem er die leeren Dosen gegen volle Dosen austauschte und sich an deren Zischen und Explodieren erfreute.
    Auch in den Wintermonaten sah er keinen Grund, mit seiner Rasenmäher-Kunst aufzuhören. Er stellte sich anscheinend einfach vor, dass der Schnee Gras wäre, das es ebenso gründlich zu mähen galt.
    Als ich seine Frau einmal auf der Straße traf, sprach ich sie vorsichtig auf das eruptive Verhalten ihres Mannes an. Sie beteuerte mir sehr glaubwürdig, dass er eigentlich ein liebender Familienvater und auch ein aufmerksamer Ehemann sei. Dass es nur ab und zu mit ihm durchgehe und er dann irgendetwas zum Luftablassen brauche. In den ersten Jahren ihrer Ehe versuchte sie noch, das Verhalten ihres Mannes zu steuern und seine monatlichen Eskapaden irgendwie zu unterbinden, was alles allerdings nur noch viel schlimmer machte. Mittlerweile habe sie sich damit arrangiert und lasse ihn alleine, wenn sie spüre, dass ein solcher Ausbruch bevorstehe. Ich fragte sie, wann dieses Verhalten begonnen habe. Darauf erzählte sie mir eine unglaubliche Geschichte: »Mein Mann besaß früher einmal Zuchtkaninchen. Sie waren sein ganzer Stolz. Er baute paradiesische Unterkünfte für sie und widmete ihnen oftmals mehrere Stunden am Tag.« Wegen

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