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Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition)

Titel: Frauen wollen reden, Männer Sex: Wie verschieden sind wir wirklich, Herr Buschbaum? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Balian Buschbaum
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regnen wird, dann wird es auch nicht regnen. Wenigstens in seiner Wahrnehmung. Fröhlich stapft er dann durch die Pfützen und wundert sich, wo denn das ganze Wasser herkommt. Wenn eine Frau hingegen entscheidet, dass es am nächsten Tag nicht regnen wird, dann darf man sicher sein, dass sie trotzdem einen Schirm, einen Regenponcho und zur Not auch noch Gummistiefel mit sich tragen wird.

Machen sich Frauen mehr Gedanken als Männer?
    Ich saß wie so oft in meinem Lieblingsrestaurant in Mainz am Rhein. Mir gegenüber saß eine Journalistin, die ihr Diktiergerät auf dem Tisch aufbaute, ihren Notizblock zückte und mir eine Frage nach der anderen stellte. Den Schwerpunkt ihrer Geschichte wollte sie auf das Frau-Mann-Denken legen. Sie wünschte ein Beispiel nach dem anderen zu hören und stellte Fragen wie: »Ist es als Mann im Alltag einfacher? Warum sollten Sie Frauen heute helfen können? Was sagen Männer zu Ihrem Schritt?«
    So ging es endlos weiter, wie mir schien. Nachdem ich alle Fragen brav und nach bestem Gewissen beantwortet hatte, verabschiedeten wir uns voneinander, und sie versprach, mir ihre Story in ein paar Tagen zur Freigabe zuzusenden. Vier Tage später landete eine E-Mail von ihr in meinem Postfach. Ich las ihren Text neugierig durch und war bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr zufrieden mit ihrem Artikel. Ich antwortete ihr ohne höfliche Anrede, wie ich es sonst immer tue, sondern formulierte in meiner Antwort nur eine einzige Frage, die lautete: »Ist das der Artikel, der morgen in Ihrer Zeitung erscheinen soll?«
    Diese kargen Zeilen schickte ich ohne Verabschiedung oder sonstige Freundlichkeiten los.
    Weil ich wusste, dass die Journalistin im Büro arbeitete und somit online war, sie aber nicht sofort zurückschrieb, vermutete ich, dass meine Zeilen sie in irgendeiner Form getroffen haben mussten. Ich ließ ihr zwanzig Minuten Zeit. Dann rief ich sie an. Da sie meine Nummer auf ihrem Display sehen konnte, ging sie verzögert und mit zurückhaltender Stimme ans Telefon. Ich meldete mich ruhig und bedacht mit meinem Namen und fragte sie, was ihr in den letzten Minuten durch den Kopf gegangen sei. Zunächst begriff sie meine Frage nicht. Aber als ich sie bat, mir offen und ehrlich von ihren Gedanken zu erzählen, willigte sie ein.
    Als meine E-Mail eingetroffen war, hatte sie diese freudestrahlend geöffnet, weil sie sich sicher gewesen war, eine gute Arbeit abgeliefert zu haben. Doch als sie meine Frage, mit der sie ganz und gar nicht gerechnet hatte, las, schoss eine ungeahnte Welle an negativen Emotionen in ihr hoch, ihr Puls erhöhte sich rapide, und sie empfand eine unangenehme Hitze in ihrer Brustgegend. Sie stellte sich viele selbstzweifelnde Fragen. Hatte sie mich vielleicht falsch verstanden? War der Artikel wirklich so schlecht geschrieben? Warum hatte ich diese Frage nur so formuliert? Was sollte sie jetzt tun? Mich anrufen, Zeit vergehen lassen oder doch lieber zurückschreiben? Ihren Chef um Rat bitten? Und dann sprangen ihre Gedanken auch noch zur kaputten Waschmaschine zu Hause und zu all den anderen Problemen und Dingen, die nicht rund liefen und die sie noch dringend erledigen musste.
    Als sie all das geschildert hatte, stellte ich ihr eine Frage, um die Situation aufzuschlüsseln: »Können Sie sich noch erinnern, als Sie mich nach einem Beispiel zu den Unterschieden zwischen Männern und Frauen gefragt haben? Hier haben Sie das beste Beispiel soeben selbst erfahren! Frauen denken mehr und haben dadurch auch mehr Variationsmöglichkeiten zum Zweifeln.«
    Mein Experiment war jedoch noch nicht ganz beendet. In der nächsten Woche saß mir am selben Ort ein männlicher Reporter gegenüber. Zügig und unproblematisch verlief unser Gespräch. Ein paar Tage später flog sein Artikel bei mir zur Freigabe ein. Ich hatte noch meine Reporterin im Hinterkopf und benötigte für mein Experiment noch eine männliche Reaktion. Ich war mir nicht ganz sicher, ob der Reporter wegen seiner Schüchternheit und seines recht jungen Alters dafür geeignet war. Doch vertraute ich einfach meiner Intuition. Ich schrieb ihm ebenfalls ohne großartiges Tamtam: »Ist das der Artikel, der morgen in Ihrer Zeitung erscheinen soll?« Und was kam augenblicklich zurück?
    »Ja!«

Sind Frauen abhängiger als Männer
von der Meinung anderer?
    Der Journalist war noch jünger und stand kurz davor, sein journalistisches Studium abzuschließen. Während er mir von sich erzählte, stellte er seine alte, braune

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